In The Silent Hour wird ein Hochhaus von Bösewichten belagert und ein Mann muss gegen seinen Willis äh… Willen zum Helden werden, um die Geisel zu retten. Reicht das Actionfreunden für ein fröhliches Yippie-Ya-Yeah?
Titel | The Silent Hour |
Jahr | 2024 |
Land | United States of America |
Regie | Brad Anderson |
Genres | Krimi, Thriller, Action |
Darsteller | Joel Kinnaman, Sandra Mae Frank, Mekhi Phifer, Mark Strong, Michael Eklund, Anthony Grant, Jonathan Koensgen, Mike Parish, Seán James Sutton, Djinda Kane, Jamaal Grant, Matthew Camilleri, Chris Dingli, Shane Rowe, Anselmo DeSousa, Marko Nikolic, Becky Camilleri |
Länge | 95 Minuten |
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Die Inhaltsangabe von The Silent Hour
Detective Frank Shaw (Joel Kinnaman) verliert bei einem Einsatz sein Gehör. Nach seinem Unfall fällt es ihm schwer, seinen Beruf auszuüben und sich auf den aktuellen Fall – einen Doppelmord – zu konzentrieren. Eigentlich möchte er das Handtuch werfen, doch da bittet ihn sein ehemaliger Partner Doug (Mark Strong) um Hilfe. Die taubstumme Ava (Sandra Mae Frank) war zum Tatzeitpunkt vor Ort und hat den Mord gefilmt. Frank soll, aufgrund seiner marginalen Kenntnisse der Gebärdensprache, die Zeugin eigentlich nur vernehmen, aber als die Gangster Ava aufspüren, müssen die beiden aus ihrer Wohnung entkommen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn das gesamte Hochhaus ist bald in der Gewalt der Gauner.
Und wieder ist einer zur falschen Zeit am rechten Ort
Seit John McTiernan mit Stirb langsam eine neue Ära des Actionfilms einleitete, wurde das Konzept unzählige Male wiederholt. The Silent Hour verhehlt zu keiner Zeit, sich bei dem Klassiker zu bedienen. Im Gegenteil: Es wird sogar damit geworben und eine Aufzugszene referenziert auf das große Vorbild. Allerdings wäre es besser gewesen, man hätte sich auf ein anderes Genre konzentriert, denn die dröge Haupthandlung und die maue Action werden von einem kurzweilig erzählten Drama eingerahmt.
Die Einführung unseres Helden ist noch recht temporeich gestaltet. In wenigen Minuten wird unter Zuhilfenahme einer kleinen Action-Sequenz, passenden Dialogen und Bildern vermittelt, wer Frank ist, was der Verlust seines Gehörs für ihn bedeutet und wie er die Welt nun akustisch wahrnimmt. Das ist alles nicht sonderlich originell, aber absolut effizient erzählt. Zusammen mit dem Epilog und einer sehr kurzen Ermutigung aus dem Mittelteil – mehr benötigt Frank nicht, um seine neue Situation anzunehmen – würde ein netter Kurzfilm, über einen Menschen, der zurück ins Leben finden muss, herauskommen. Die dazwischen geschobene Flucht aus dem Apartmentkomplex braucht keiner, denn sie gibt weder der Geschichte noch den Charakteren und schon gar nicht den Zuschauern einen Mehrwert.
Stirb langweilig
Die gute Idee, zwei Gehörlose in ein Katz- und Mausspiel zu verwickeln, wird komplett verschenkt, denn ihre Beeinträchtigung wird nicht für den Spannungsaufbau genutzt. Statt zeitweise mit der Stille zu arbeiten – wie im Pro- und Epilog – und die Zuschauer in Franks scheinbar aussichtslose Situation zu versetzen, bekommen wir ständig Informationen durch Dialoge oder generische Musik vermittelt. Dadurch werden nicht nur Überraschungsmomente zerstört, sondern auch die Bedrohungslage. Wie gut wäre es, wenn auch wir als Zuschauer die Personen oder die Situation einschätzen müssten. Das Drehbuch nutzt die Gehörlosigkeit lediglich als einen Kniff von vielen, um die Bedrohungslage künstlich aufrechtzuerhalten. Zudem ist es gespickt mit umständlichen Erklärungen, warum die Gangster die beiden nicht einfach erschießen, wenn sie unbewaffnet vor ihnen stehen. Als Krönung gibt es neben ausgelutschten Klischees auch noch den ältesten Twist des Krimis.
John McGähn, Holly Generisch und Hans Wurst
Joel Kinnaman – bekannt aus den beiden Suicide Squad-Verfilmungen und der herausragenden Krimi-Serie The Killing – darf über weite Strecken weder durch Charisma noch durch Physis bestechen. Sein Charakter macht so gut wie keine Entwicklung durch, die sparsam eingesetzte Action bietet kaum Schauwerte. Ihm zur Seite stellt man die taubstumme Schauspielerin Sandra Mae Frank, die außerhalb ihrer Beeinträchtigung gar kein Profil bekommt, sodass zwischen beiden keine Dynamik entsteht. Da ein Held nur glänzen kann, wenn er einen würdigen Gegner hat, kann daraus die Qualität der Bösewichte abgeleitet werden.
Unser Fazit zu The Silent Hour
Für eine Stirb langsam-Kopie wird zu wenig Thrill und Action geboten. Hinzu kommen obligatorische Feuergefechte, die implizieren, dass Räuber und Gendarm nicht oft zum Schuss kommen. Statt nun kreativ mit der Prämisse von gehörlosen Hauptcharakteren umzugehen, läuft alles nach abgenutzten Schemata ab. Der kurzweilige Beginn und der gefühlvolle Schluss heben The Silent Hour allerdings noch ins Mittelmaß, sodass Die-Hard-Fans des Subgenres einen Blick wagen können.
The Silent Hour ist ab dem 08.11.2024 im Heimkino erhältlich.
Unsere Wertung:
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