The Space Between – Im Rausch der Musik ist ein Coming-Of-Age-Film über einen alternden Musiker, einem Nachwuchskünstler und einer tiefen Freundschaft. Ob der Film die richtigen Töne anschlägt oder ob der Rausch der Musik lieber anders ausgelebt werden sollte, erfahrt ihr in der Review!
Titel | The Space Between - Im Rausch der Musik |
Jahr | 2021 |
Land | United States of America |
Regie | Rachel Winter |
Genres | Drama, Komödie |
Darsteller | Kelsey Grammer, Jackson White, Julia Goldani Telles, Andy Daly, Paris Jackson, Glenn McCuen, Ashley Eskew, Andrew Kai, Delon de Metz, John Patrick Amedori, Judson Mills, William Fichtner |
Länge | 99 Minuten |
Wer streamt? | Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, MagentaTV, Videoload Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV |
Die Handlung von The Space Between – Im Rausch der Musik
Micky Adams (Kelsey Grammar) ist ein alternder Rock-Musiker und aufgrund seines jüngsten Schaffens bei seiner Plattenfirma unliebsam geworden. Der junge Postangestellte Charlie Porter (Jackson White) wird beauftragt, eine Vertragsauflösung zu bewirken. Micky hofft durch ihn auf einen Durchbruch und es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen dem aufstrebenden Charlie Porter und dem erfolglosen Rocker…
Die Anziehung der Musik auf Film gebannt
Zu Filmen, welche die Macht der Musik und die Verbindung des Menschen zu kreativen Klängen thematisieren, gibt es einige hervorragende Beispiele. Seien es Künstler*innenbiografien wie Walk The Line, in denen Joker–Darsteller Joaquin Phoenix mit Reese Witherspoon in perfekter Harmonie brilliert, Biopics wie zuletzt hinsichtlich seiner künstlerischen Freiheiten kontrovers diskutierten Bohemian Rhapsody oder fiktive Geschichten, die eine Band oder Songwriter*innen, eine Musikszene oder Musik generell angemessen zu würdigen versuchen. Sollte der Film schwächeln, sticht zumindest die Musik hervor und es ist keine Seltenheit, dass im Speziellen ein Soundtrack oder Score zu einem Film hervorgehoben wird. Kann The Space Between, eine fiktive Coming-Of-Age-Tragikomödie guten Gewissens in einem Atemzug mit mit Almost Famous, Crazy Heart und Love & Mercy genannt werden?
Viel Leere in The Space Between
Viele Künstler*innengeschichten handeln davon, sich einen Namen zu machen, Anerkennung zu finden und in mal kleinen, mal großen Schritten zum Erfolg zu kommen. Häufig stehen dabei den künstlerischen Interessen die Wertschöpfungsabsichten der Plattenfirmen entgegen. Protagonist Micky Adam ist ein alternder Musiker und stößt mit seinem jüngsten musikalischen Output auf wenig Gegenliebe des Labels. So generisch die Geschichte samt seiner Kapitalismuskritik auch ist, viel Potenzial für eine interessante Charakterstudie ist also gegeben, die repräsentativ für missverstandene und unliebsam gewordene Künstler*innen stehen kann. Sicher, Filme um exzentrische Kreative gibt es zuhauf, die aufgearbeiteten Hintergründe zum Verstehen einer Figur und des künstlerischen Schaffens kann immer wieder ein faszinierendes Filmerlebnis sein.
The Space Between beschreitet den Weg, den eigentlichen Handlungsverlauf in den Hintergrund zu rücken und seine Figuren in den Vordergrund zu stellen. Doch leider sind diese absolut belanglos, da es an eindringlichen Momenten, denkwürdigen Dialogen und generell einer interessanten Charakterzeichnung mangelt. Das führt dazu, dass das Geschehen in schmerzhafter Langsamkeit vor sich hinplätschert. Spätestens zur Mitte ist jegliche Motivation zum Weiterverfolgen des Films ausradiert.
Ein Blick auf den Titel reicht
Neben des thematischen Schwerpunktes auf das Leben eines Künstlers und seines Schaffens richtet The Space Between seine künstliche Augenlinse auf die zwischenmenschliche Nähe seiner Figuren. Mit der Ausgangsgeschichte, einen Mitarbeiter zu einem Musiker zu schicken, um ihn aus dem Vertrag zu drängen und sich eine Freundschaft entwickelt, ist dies denkbar einfach gestrickt. Dennoch transportiert der Film seine Botschaft, wenn auch in Form leichter Unterhaltung. Doch da reicht schon der Titel und die Inhaltsangabe des Films, worauf der Film hinaus möchte und erspart einem das Ansehen. Doch wie eingangs erwähnt, kann ein gelungener Soundtrack durchaus einen Film tragen, immerhin behandelt der Film die Kraft der Musik.
Richtige Tonfolge oder Fehlgriffe auf verstimmten Instrumenten?
Für die Musik von The Space Between zeichnet sich Rivers Cuomo verantwortlich, am besten bekannt durch die bis heute aktive Power Pop/Alternative Rock-Band Weezer, welche vorwiegend in den 90er Jahren beachtliche Erfolge vorweisenkonnte. Wer seichter Popmusik etwas abgewinnen kann, dürfte sicherlich Gefallen an den musikalischen Klängen des Filmes finden. Hauptdarsteller und Golden Globe-Gewinner Kelsey Grammar entpuppt sich neben seiner darstellerischen Leistung auch gesanglich als Glücksgriff. Vor einer Talfahrt ins Vergessen bewahrt er den Film jedoch nicht. Wem die Musik hingegen kalt lässt, wird es schwer haben, dem Film überhaupt etwas abgewinnen zu können.
Unser Fazit zu The Space Between – Im Rausch der Musik
Viel Potential verschenkt, kann The Space Between die Filmzeit kaum mit Schauwerten füllen und versinkt in Belanglosigkeit. Weder die eigentliche Geschichte, noch die Figuren bringen dem Film einen Mehrwert ein, die musikalische Untermalung dürfte ebenso nur einige Ohren erreichen und möglicherweise nur wenige begeistern können. Bei einem Filmabend sollte der Platz zwischen zwei guten Filmen mit einem anderen Beitrag gefüllt werden. Herrscht Flaute in den Filmlisten der Streaming-Anbieter oder im heimischen Filmregal, reicht ein Klick auf Spotify oder der Griff zur Schallplatte für musikalische Hochflüge.
The Space Between – Im Rausch der Musik ist seit dem 12.08.2021 bei den gängigen Streamingdiensten erhältlich!
Unsere Wertung:
@ Paramount Pictures