Jede grausige Geschichte hat seinen Ursprung. In „The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning“ erleben wir die Geburtsstunde des Kult-Killers „Leatherface“.
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Titel | The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning |
Jahr | 2006 |
Produktionsland | USA |
Regie | Jonathan Liebesman |
Drehbuch | Sheldon Turner |
Genre | Horror |
Darsteller | Jordana Brewster, Taylor Handley, Matthew Bomer, R. Lee Ermey |
Länge | 87 Minuten |
FSK | Ab 18 Jahren freigegeben |
Verleih | Warner Home Video |
Story:
Texas 1939: Die namenlose Mitarbeiterin eines Schlachthauses bringt einen deformierten jungen zur Welt. Die ganz in der Nähe wohnende Luda-Mae Hewitt findet den Säugling wenig später in einem Müllcontainer. Er lebt und Sie nimmt ihn mit nachhause. Als neues Familienmitglied der Hewitt’s erhält das Baby den Namen „Thomas“.
Texas 1969: Die vier jungen Leute Eric, seine Freundin Chrissie, sein Bruder Dean und dessen Freundin Bailey reisen quer durchs Land. Ihr Ziel ist eine Kaserne, wo die beiden Brüder nach ihrer Grundausbildung den Dienst in Vietnam antreten sollen. Unterwegs kommt es zu einer Auseinandersetzung mit eine Biker-Gang. Der ortsansässige Sheriff „Hoyt“ macht jedoch schnell klar wer hier die Hosen im Hinterland an hat. Er erschießt kaltblütig ein Mitglied der Gang. Danach zwingt er die Teenager in den Polizeiwagen zu steigen und bringt sie in ein weit abgelegenes Landgaus, dem Wohnsitz der Familie Hewitt. Doch die jungen Leute wissen nicht das es sich bei den Hewitt‘s um eine sadistische Kannibalenfamilie handelt. Schon bald beginnt ein einziger Alptraum für die Teenies, bei dem nur noch das nackte Überleben zählt. Denn besonders der Kettensäge schwingende Thomas aka. „Leatherface“ lässt hier seinen pervers-kranken Phantasien freien Lauf.
Kritik:
Bei The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning handelt es sich um das Prequel zu Michael Bay‘s The Texas Chainsaw Massacre aus dem Jahr 2003, was wiederum eine Neuverfilmung zu Tobe Hoopers gleichnamigen Terror-Hit von 1974 darstellt. Der Film lehnt sich wie schon das Remake ästhetisch und technisch an die frühen 1970er-Jahre des Originals an. Das sorgt für einen schönen Nostalgie-Flair. Leider fehlt dem Horrortrip aber eine gewisse Eigenständigkeit. So kann der Film weder mit einer besonders originellen noch bahnbrechenden neuen Geschichte auftrumpfen. Das Geschehen der Neuinterpretation von Michael Bay wiederholt sich hier fast und gewährt bis auf die Geburtsstunde des Monsters „Leatherface“ nur sehr wenige nennenswerte neue Einblicke. Quasi ein Remake des Remakes ist das ganze dann aber doch nicht geworden. Der Film ist von Haus aus weniger auf Story ausgelegt. Stattdessen versucht man hier den Focus auf eine sehr rohe und explizite Bildersprache festzulegen. Auf physischer Ebene ist das Gemetzel dann auch gelungen und der südafrikanische Filmemacher Jonathan Liebesman dürfte mit The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning den wohl härtesten Ableger der ganzen Reihe geschaffen haben. Die Splatter-Effekte sind ein Traum und wunderbar von Hand geeiert. Ein wahres Schlachtest für den geneigten Gorehound. Die Intensität des Original Chainsaw Massacres bleibt dabei allerdings meilenweit auf der Strecke und auch das Remake bot seinerzeit im Jahr 2003 mehr Tiefgang. Dennoch fundierten hier Michael Bay und der kürzlich verstorbene Tobe Hooper unter anderem als ausführende Produzenten. Der Film selbst ist dabei handwerklich durchaus gelungen. Schauspielerisch gibt’s hier solide bis souveräne Teenager-Kost geboten. Jordana Brewster (Fast & Furious) sticht allerdings noch am positivsten heraus und erweist sich bis zum knüppelharten Finale als würdige und widerstandsfähige Gegnerin. Die eigentlichen Stars des Films sind aber ganz klar die wahnsinnige Familie Hewitt. Besonders R. Lee Ermey (Full Metal Jacket) verdient hier als grausam sadistischer Sheriff „Hoyt“ ein Lob. Andrew Bryniarski (Street Fighter) hingegen fungiert als „Leatherface“ zwar gewohnt wortkarg, aber dank seiner hünenhaften Erscheinung weiß er durch eine ständig bedrohliche Körpersprache zu überzeugen. Generell lässt es der ,Masken aus Menschenhaut tragende, Psychopath krachen wie nie zuvor und die titelgebende Kettensäge gleitet hier förmlich durch geradezu jedes menschliche Körperteil hindurch. Ein Umstand, der unseren deutschen Gesetzeshütern wenig Freude bereitete. So kam es letztlich hierzulande wie es kommen musste und der Film landete in seiner ungekürzten Fassung auf dem Index.
Fazit:
Brachial, brutal, blutig. The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning überzeugt durch eine sehr Kompromisslose und sadistische Bildersprache, patzt aber bei einer originellen und abwechslungsreichen Geschichte. Das Drehbuch hätte hier sicher mehr Spielraum für die eine oder andere frische Idee gehabt und so bleibt am Ende nicht mehr und nicht weniger als ein ordentlich inszeniertes Gemetzel ohne bleibende Message. Den geneigten Gorehound wird’s zufriedenstellen. Freunde von intelligenten und tiefgründigen Horror-Geschichten wird das ganze wohl nur bedingt oder überhaupt nicht beeindrucken.
Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:
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