Mit Veganer schmecken besser hat der Regisseur und Hauptdarsteller Fabrice Eboué auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest Nights einen kleinen Überraschungserfolg gefeiert. Ob die französische Komödie mit der Altersfreigabe ab 18 Jahren auch im Heimkino überzeugen kann, erfahrt ihr in unserer Kritik!
Titel | Veganer schmecken besser - Erst killen, dann grillen! |
Jahr | 2021 |
Land | France |
Regie | Fabrice Eboué |
Genres | Komödie, Horror |
Darsteller | Fabrice Eboué, Marina Foïs, Virginie Hocq, Jean-François Cayrey, Lisa Do Couto Texeira, Victor Meutelet, Stéphane Soo Mongo, Nicolas Lumbreras, Alexia Chardard, Franck Migeon, Colette Sodoyez, Roby Schinasi, Ted Etienne, Alexis Pujol, Tom Pezier, Sébastien Chartier, Vincent Solignac, Benjamin Bourgois, Mohamed Bounouara, Éric Denize, Onna Clairin, François-Marie Nivon, Maxime Flourac, Mylène Tombolato, Kahena Saighi, Christophe Hondelatte |
Länge | 87 Minuten |
Wer streamt? | Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, maxdome Store, Videobuster, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Verleihshop Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Freenet meinVOD |
Die Handlung von Veganer schmecken besser – Erst killen, dann grillen!
Mit viel Liebe zu der Kundschaft und ihrem Produkt betreibt das Ehepaar Vincent (Fabrice Eboué) und Sophie (Marina Foïs) seit etwa 20 Jahren eine kleine Metzgerei in der Ortschaft. Doch die Glückseligkeit wird durch Metzgerei-Ketten gestört, die den Preis durch Billigfleisch und Massentierhaltung drücken. So steht ihr kleines Gewerbe nunmehr kurz vor dem Ruin und auch die Beziehung des Ehepaares wird enorm auf die Probe gestellt. Als Vincent nun auch noch versehentlich einen Veganer überfährt, scheint das Eheglück nicht mehr zu retten. Doch die True-Crime-Liebende Sophie möchte den Tod des jungen Veganers vertuschen, woraufhin Vincent ihn “verarbeitet” und versehentlich unter die Kundschaft bringt – mit Erfolg!
Französische Delikatessen
Auf dem Fantasy Filmfest Nights 2022 lief der Film des französischen Filmemachers und Schauspielers Fabrice Eboué noch unter dem englischen Titel Some like it rare (im französischen Original: Barbaque) und konnte das Publikum mit seinem rabenschwarzen Humor begeistern. Nicht nur leitete der Regisseur Eboué seinen Film mit einer charmanten Videobotschaft selber ein, sondern zeigte auch von Beginn an, auf welche Art des Humors die Rezipienten sich einstellen müssen. Und auch der deutsche Filmverleih zeigt Humor und hat dem Film den deutschen Titel Veganer schmecken besser – Erst killen, dann grillen! verpasst.
Die Prämisse des Films ist jedoch nicht neu. Schon das französische Regie-Duo Marc Caro und Jean-Pierre Jeunet widmeten sich in ihrem bitter-bösen Delicatessen bereits 1991 der aus der Not geborenen Verarbeitung menschlichens Fleisches. Und auch der dänische Filmemacher Anders Thomas Jensen hat diese Idee im Jahr 2003 für Dänische Delikatessen, mit Mads Mikkelsen und Nikolaj Lie Kaas in den Hauptrollen, nochmals aufgegriffen. Und auch die Tonalität und der Humor war im Vergleich dieser Filme ein sehr ähnlicher – nämlich nicht immer politisch korrekt!
Was darf Humor?
Fabrice Eboué gelingt es, mit Veganer schmecken besser ebenso deftige Worte zu finden und entsprechend humorvoll einzusetzen, wie mit den landesspezifischen Vorurteilen und Tabus zu spielen. Dennoch ist der Humor gerade im Hinblick auf die allgegenwärtige political correctness durchaus gewöhnungsbedürftig, wenngleich man Eboué in seiner Rolle als Vincent den ein oder anderen Ausrutscher liebend gerne verzeiht. Mit seinem Charme und seiner Art des Schauspiels schafft er es, den sogenannten “festsitzenden Klos im Hals” gekonnt zu lösen. Vergleichbare Filme tanzen dabei oftmals einen Drahtseilakt und lösen nicht diese Wirkung beim Rezipienten aus oder verbleiben mit einem leichten Unbehagen.
Dem französischen Filmemacher hingegen scheint dies mit einer Leichtigkeit zu gelingen. Und auch seiner Kollegin Marina Foïs vollführt diesen Spagat sehr gut, und dass, obwohl sie die unsympathische Frau an seiner Seite ist. Ob man diese Gags zwingend benötigt? Wohl eher nicht! Die großen Lacher bleiben leider aus bzw. punktet Veganer schmecken besser eher durch seine Inszenierung, Kreativität und seine wunderbaren Darsteller. So wird in einer Montage die Jagd auf die veganen Opfer fast schon dokumentarisch dargestellt und durch die Performance von Eboué und Foïs hervorragend pointiert. In einer anderen Szene wird die wieder aufkommende Liebe der beiden durch einige abgetrennte Gliedmaßen wunderbar untermalt.
Bitte mehr davon!
Der französische Filmemacher beweist immer wieder, dass er starke Szenen und Momente erzeugen kann. So fehlt schlussendlich ein wenig Vertrauen in das eigene Werk und Können, denn es sind diese Sequenzen, die den Film tragen und nicht die zum Teil rassistischen und homophoben Gags.
Veganer schmecken besser bietet allerdings nicht nur humoristische Einlagen, sondern auch einige Szenen für Fans des Horrorgenres. Denn neben dem komödiantischen Aspekten verschwinden auch allerlei Veganer:innen im Film – und das meistens auf sehr blutige Art und Weise. Ein Schlachtfest darf man allerdings nicht erwarten, denn Eboué setzt auf wohldosierten Splatter.
Fazit von Veganer schmecken besser – Erst killen, dann grillen!
Die rabenschwarze Komödie Veganer schmecken besser – Erst killen, dann grillen! von Fabrice Eboué kommt mit einer ungewöhnlichen Leichtigkeit daher. Die Gags und Zoten passen nicht immer in die heutige Zeit und auch das überhastete Finale wird dem Film nicht ganz gerecht. Doch machen Eboué und seine Kollegin Marina Foïs mit ihrem charmanten Auftritt und einigen sehr einfallsreichen Kills einiges wieder gut.
Veganer schmecken besser – Erst killen, dann grillen! ist seit dem 27.05.2022 auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich!
Unsere Wertung:
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