You’re Killing Me bietet eine exklusive Party mit tödlichem Ausgang. Sollte man sich trotzdem auf die Gästeliste schreiben lassen?
Titel | You're Killing Me |
Jahr | 2023 |
Land | United States of America |
Regie | Beth Hanna |
Genres | Horror, Thriller, Action |
Darsteller | McKaley Miller, Dermot Mulroney, Anne Heche, Wil Deusner, Brice Anthony Heller, Morgana Van Peebles, Keyara Milliner, Jayson Warner Smith, Jordan Blair Mangold Brown |
Länge | 95 Minuten |
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Die Inhaltsangabe von You’re Killing Me
Eden Murphy (McKaley Miller) benötigt ein Empfehlungsschreiben für das Pennbrooke-College und hofft dieses vom Vater ihres arroganten Mitschülers Barrett (Brice Anthony Heller) zu bekommen – einem Senator mit besten Verbindungen zur Elite-Uni. Auf einer Party in der Villa der Familie versucht sie sich bei dem reichen Muttersöhnchen einzuschmeicheln. Doch als sie herausfindet, dass er mit dem Verschwinden einer Teenagerin in Verbindung steht, nimmt der Abend eine dramatische Wendung: Barret trachtet ihr – gemeinsam mit seinen beiden Freund:innen Gooch und Tanya – nach dem Leben.
Gelungene Abschiedsvorstellung?
In You’re Killing Me spielt die 2022 tragisch verstorbene Anne Heche eine ihrer letzten Rollen. Ende der 1990er-Jahre befand sie sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und war innerhalb von zwei Jahren in mehreren hochwertigen Produktionen zu sehen. Anne Heche trat sogar in die Fußstapfen von Janet Leigh und verkörperte Marion Crane im Psycho-Remake von Gus Van Sant. Ab den 2000er-Jahren verlagerte sich ihr Fokus auf TV-Produktionen oder Projekte im Independent-Bereich, wo sie oft in Nebenrollen besetzt wurde. Doch die Tatsache, dass sie bis heute in Erinnerung geblieben ist, zeigt, welchen Eindruck sie auf der Leinwand hinterließ. Auch ihre Präsenz in der Boulevardpresse war sicher ein Faktor. Dort wurden ihre Beziehungen und gesundheitlichen Probleme oft ausgeschlachtet.
You’re Killing Me vereint diese zwei Aspekte: Einerseits wird ihr Tod für Marketingzwecke instrumentalisiert, andererseits zeigt ihre schauspielerische Präsenz, dass sie selbst schwächere Werke bereicherte. Anne Heche verabschiedet sich mit einem ikonischen Shot von der Bühne.
Lieber Film, was willst du sein?
Das Regie-Duo und das Autorenteam konnten sich nicht entscheiden, welches Genre sie mit der Prämisse bedienen wollen. Das Ergebnis ist ein unausgewogener Mix aus Psycho- und Rachethriller mit schwachen Dialogen. In der ersten Hälfte werden einige Home-Invasion-Elemente eingebaut. Diese sollen die Handlung voranzutreiben, erzeugen dabei aber wenig Spannung. Die drei bösen Schüler wirken weder bedrohlich noch originell, sondern bedienen lediglich abgedroschene Klischees: Gooch ist der weinerliche Verlierer, Tanya ist der toughe Part und Barret ist die böse Discount-Version von Kevin Bacon, der mit seinem übertriebenen Schauspiel nervt – es fehlt nur noch, dass er einen Apfel isst. Selbst die Produzenten scheinen nicht von ihren Fähigkeiten überzeugt zu sein und werben stattdessen mit den wenig präsenten Anne Heche und Dermot Mulroney (Scream VI).
Die zweite Hälfte versucht, mit Slasher-Elementen zu punkten. Eden soll – ähnlich wie Samara Weaving in Ready or Not – als blutdürstiger Racheengel aufgebaut werden, der am Ende den Antagonisten ordentlich den Hintern versohlt. Doch ihr wird keinerlei charakterliche Entwicklung zugestanden, sodass ihr plötzlicher Sinneswandel in der letzten halben Stunde völlig aus dem Nichts kommt. Das wäre alles noch halb so wild, wenn ihre Rache zumindest blutig und befriedigend wäre. Doch an den entscheidenden Stellen wird einfach weggeschnitten. Natürlich könnte man sich an dieser Stelle auch über die zahlreichen Logiklücken ärgern, aber wie sagte John Ford, als man ihn fragte, warum in Stagecoach nicht einfach auf die Pferde geschossen wird: „Weil dann der Film schon zu Ende gewesen wäre.“
Unser Fazit zu You’re Killing Me
You’re Killing Me ist keine Produktion, die aus der Masse der Direct-to-DVD-Veröffentlichungen heraussticht. Aufmerksamkeit erlangte der Film lediglich, weil die 2022 tragisch verstorbene Schauspielerin Anne Heche hier eine ihrer letzten Rollen spielte. Der tonal unausgegorene Genremix schwankt zwischen ernst, blutig, spaßig und trashig und bietet letztlich nichts davon überzeugend.
You’re Killing Me ist ab dem 22. November 2024 im Heimkino erhältlich.
Unsere Wertung:
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