Mit Zom 100: Bucket List of the Dead ist auf Netflix erneut eine Live-Action-Adaption eines erfolgreichen Mangas erschienen. Das interessante hierbei ist, dass auch der gleichnamige Anime erst vor einigen Wochen gestartet ist und noch nicht vollumfänglich veröffentlicht wurde. Ob diese Tatsache das Seherlebnis schmälert oder Zom 100 vielleicht doch überrascht, erfahrt ihr in unserer Kritik!

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Titel | Zom 100: Bucket List of the Dead |
Jahr | 2023 |
Land | Japan |
Regie | 石田雄介 |
Genres | Komödie, Horror |
Darsteller | 赤楚衛二, 白石麻衣, 栁俊太郎, Kazuki Kitamura, 市川由衣, 川﨑麻世, 早見あかり, 高橋洋, 筧美和子, Kurumi Nakata, ドロンズ石本, Mukau Nakamura, 谷口翔太, Reira Arai, 信川清順, 比佐仁, Tani Tehito, Daiki Miyagi, Haruhi Ito, 小倉由菜, 佐戸井けん太 |
Länge | 129 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Netflix, Netflix basic with Ads |
Die Handlung von Zom 100: Bucket List of the Dead
Akira Tendo (Eiji Akaso) ist sichtlich begeistert gewesen, als er seinen ersten Arbeitstag in der Werbeagentur Master Shot angetreten ist. Doch Akira hat sich seinen Job durchaus anders vorgestellt und nach einem Jahr ist nicht mehr viel von der Freude übriggeblieben – Überstunden, ein herrischer Chef (Kazuki Kitamura) und kaum Zeit für das eigene Leben. Als eines Tages eine Epidemie in Japan ausbricht und den Großteil der Bevölkerung in Zombies verwandelt, beginnt für Akira die beste Zeit seines Lebens – denn er muss nicht mehr ins Büro! Und um das nachzuholen, was er in seiner Zeit bei Master Shot verpasst hat, erstellt er sich eine Liste mit 100 Dingen, die er gerne machen würde, bevor auch er irgendwann vielleicht als Zombie endet…
Ein alter Bekannter
Zom 100: Bucket List of the Dead ist nicht das erste Projekt vom Schöpfer Haro Asō, welches auf Netflix landet. Mit Alice in Borderland hat Asō bereits eine Live-Action-Serie auf Netflix platziert – und das sogar sehr erfolgreich! Dass der Autor nun noch einmal einen kleinen Hit auf Netflix landen könnte, dürfte nicht verwundern. Immerhin ist der Anime Zom 100: Bucket List of the Dead, welcher aktuell im wöchentlichen Rhythmus auf Crunchyroll zu sehen ist, einer der beliebtesten auf jener Plattform.
Für Yûsuke Ishida hingegen stellt die Adaption des erfolgreichen Mangas sein Spielfilmdebüt dar. In der Vergangenheit hat Ishida allerdings schon Erfahrungen in der Umsetzung von Mangas bzw. Animes gesammelt. Und das sieht man Zom 100: Bucket List of the Dead durchaus an. So ist der filmische Stil durchweg vom Gezeichneten geprägt – sei es ein Lauf über Autos, ein Feuerwerk oder auch der Endkampf mit einem Zombie-Hai. Ja, richtig gehört… Einem Zombie-Hai!
Abgedrehtes aus Japan
Neben dem Zombie-Hai gibt es allerdings auch noch eine weitere tolle Anspielung auf die Resident Evil Filmreihe von Paul W. S. Anderson, sowie unseren Protagonisten, der sich ein Superheldenkostüm überzieht. Das der Film von Anfang an voll aufdreht, kommt ihm durchaus zu gute. Denn ein eigentliches Alleinstellungsmerkmal sucht man leider vergebens. Zwar ist die grundsätzliche Prämisse sehr interessant und auch die gesetzte Metapher sehr gekonnt eingesetzt. Doch leider bedient sich der Film von Ishida den gängigen Tropen und kann dem Genre letztlich nichts neues hinzufügen. So wirkt Zom 100: Bucket List of the Dead anfänglich ein wenig wie Zombieland oder Shaun of the Dead von Edgar Wright, ohne jedoch an die Klasse der beiden Filme heranzukommen. Ehe es dann wie eine generische Staffel von The Walking Dead endet.
Technisch liefert Regisseur Ishida einen ordentlichen Job ab. So wird mit dem Faktor Blut nicht zimperlich umgegangen und auch die Untoten sind sehr gut maskiert. Ähnlich wie die vorher genannten Beispiele hat auch dieses Werk eine Qualität, wegen der man ihm zu keinen Zeitpunkt einfach abzuschreiben vermag. Japan als Produktionsland hat in der Vergangenheit einige prägende Zombiefilme umgesetzt. So wird One Cut of the Dead regelmäßig als Geheimtipp genannt und auch I am a Hero zählt für viele Fans des Genres als absolute Empfehlung.
“Wir vergessen doch alle, was wir wirklich wollen!”
An diese Qualität kommt Zom 100: Bucket List of the Dead nicht ganz heran und doch hat die Adaption einen ganz eigenen Charme, der allen voran von seinem sehr sympathischen Protagonisten versprüht wird. Eiji Akaso als Akira verzaubert uns mit seiner Euphorie und seinem Lächeln und nimmt uns mit in diese trostlose Welt voller Zombies. So ist die Freude riesig, wenn Akira aus seiner alltäglichen Frustration ausbricht und die wahren Vorzüge des Lebens genießen kann. Ausgerechnet eine Zombie-Apokalypse als Auslöser dafür, das ist metaphorisch sogar ganz gut gewählt – Denn in unserer Leistungsgesellschaft kommt der Genuss der Freuden des Lebens oftmals viel zu kurz.
Doch auch im Zusammenspiel mit seinen Weggefährten Shizuka Mikazuki (Mai Shiraishi) und Kenichiro Ryuzaki (Shuntarô Yanagi) mag man diese drei neuen Freunde gerne auf die Reise durch das apokalyptische Japan begleiten und nimmt auch gerne einmal ein paar erzählerische Durststrecken in Kauf, um am Ende in die freudestrahlenden Augen zu blicken, wenn mal wieder ein Punkt von der Liste gestrichen werden kann. Wenngleich kann man natürlich gerne eine Kritik an der Liste üben, da sie relativ einfallslos daherkommt – das Aufräumen der eigenen Wohnung beispielsweise würde bei vielen Rezipienten vermutlich nicht auf so einer Liste auftauchen. Aber manchmal ist es eben auch das Persönliche im Alltäglichen, das unter der Überarbeitung zu leiden hat.
Unser Fazit zu Zom 100: Bucket List of the Dead
Mit Zom 100: Bucket List of the Dead liefert Netflix uns einen charmanten und humorvollen Zombiefilm aus Japan. Die Kills sind saftig, der Cast sympathisch und die Story einfallsreich und interessant, wenn auch nicht besonders originell. Zwar kann der Film von Yûsuke Ishida das gute Gefühl nicht über die ganze Laufzeit aufrechterhalten und zieht sich teilweise unnötig in die Länge. Doch insgesamt weiß Zom 100: Bucket List of the Dead zu überzeugen und macht vor allem Lust auf den Manga und den Anime.
Zom 100: Bucket List of the Dead ist seit dem 04. August 2023 auf Netflix verfügbar!
Unsere Wertung:
© Netflix