Am 04.04.2019 erschien das Remake zu Stephen Kings Klassiker Friedhof der Kuscheltiere (1989), was ein guter Anlass ist, diesen noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Laut eigener Aussage sei der zugrundeliegende Roman der einzige, der King selbst Angst einjagt. Ob der Streifen nach mittlerweile 30 Jahren noch so effektiv ist, wie viele ihn in Erinnerung haben, erfahrt ihr in unserer Review!
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No data available.Darum geht’s in Friedhof der Kuscheltiere (1989)
Louis Creed (Dale Midkiff) übernimmt den Chefarztposten an der Krankenstation der University of Maine. Dafür ist er mit seiner Frau Rachel (Denise Crosby) und seinen beiden Kindern Ellie (Blaze Berdahl) und Gage (Miko Hughes) in die Kleinstadt Ludlow gezogen. Anfangs scheint dieses Kleinstadt-Idyll noch fabelhaft. Doch als Church, der Kater der Familie, auf der von vielen Lastwagen befahrenen Straße vor der Haustür überfahren wird, beginnt sich ein düsterer Schleier über die Familie der Creeds zu legen.
Auf Anraten des zunächst undurchschaubaren Nachbarn Jud Crandall (Fred Gwynne) begräbt Louis das besonders von seiner Tochter liebgewonnene Tier auf dem alten Indianerfriedhof ganz in der Nähe. Schon am nächsten Morgen steht Church wieder vor der Haustür, obgleich er nicht mehr ganz der Alte ist und beunruhigende Verhaltensweisen an den Tag legt. Als dann auch noch sein Sohn Gage auf dieselbe, grausame Weise wie Kater Church bei einem Unfall den Tod findet, steht Louis vor einer folgenschweren Entscheidung. Und rennt kopflos ins Verderben.
Ein Kindheitstrauma
„Der Acker im Herzen eines Mannes ist steiniger, Louis. Ein Mann pflanzt das an, wovon er etwas versteht, und er pflegt es. Denn was du erwirbst, das gehört dir, und was dir gehört, kommt immer wieder zu dir zurück.“
Friedhof der Kuscheltiere (1989) hat viele Szenen, die sich einem, wenn man klein ist, absolut ins Gedächtnis brennen, ob man will oder nicht. Regisseurin Mary Lambert (The Blacklist) gelingt es in vielen Szenen, eine beeindruckend dichte und gruselige Atmosphäre zu kreieren und Szenen heraufzubeschwören, die brutal und verstörend sind. Nun lassen einen die Schockszenen zwar nicht vom Sofa aufspringen, gehen dafür aber stellenweise mit einer lähmenden Wirkung durch das Mark. Vor allem die MS-kranke Schwester Zelda war und bleibt für mich einfach eine traumatische Erfahrung. Sie sorgt nun zwar nicht mehr für schlaflose Nächte, jagt einem aber immer noch einen Schauer über den Rücken. Dass Zelda dabei so unfassbar befremdlich wirkt, liegt an der Tatsache, dass sie nicht etwa von einer Frau, sondern dem Schauspieler Andrew Hubatsek gespielt wird.
Was dem Streifen auch nach wie vor gut gelingt, ist der Aufbau der Spannung. Schon anfangs durchzieht eine unheilvolle Atmosphäre die Bilder, und ein unaufhaltsames Grauen schleicht sich ein. Der Mythos rund um den alten Indianer Friedhof wird durch den zunächst finsteren Nachbarn Chud Crandall hervorragend befeuert. Wobei man sagen muss, dass dieser in der Buchvorlage noch um einiges bedrohlicher wirkt.
Ist der Film gut gealtert?
„Manchmal ist der Tod besser.“
Eines der größten Probleme, das Friedhof der Kuscheltiere (1989) hat, ist wohl das Schauspiel. Wo Fred Gwynne als der Nachbar Jud Crandall in seiner Rolle wirklich glänzt, da versagen vor allem die Darsteller der Familie Creed. Oftmals wirken die Performances schlichtweg hölzern, farblos und unnatürlich. Vor allem die Kinder sind einfach nur schrecklich entnervend, wozu die schlechte Synchro einen nicht unerheblichen Teil beiträgt. Schauspielerisch gibt es hier also eher etwas zu belächeln, als zu bestaunen. Des Weiteren wirken viele Szenen auch einfach altbacken und aus heutiger Sicht wohl etwas albern. Auch das Finale, in dem der kleine Sohn Gage mit Louis kämpft, ist eher amüsant, denn eindringlich. Die Effekte rundum Kater Church und Jud Crandall können sich allerdings auch heute noch wirklich sehen lassen.
Mein Fazit zu Friedhof der Kuscheltiere (1989)
Friedhof der Kuscheltiere (1989) ist nicht allzu schlecht gealtert, dafür aber in vielen Belangen wie Schauspiel und Dialog freilich etwas sehr angestaubt. Die unheilvolle und unheimliche Atmosphäre, sowie einige wirklich fiese und effektive Szenen kann man ihm aber wiederum auch keineswegs absprechen. Der Streifen hat also definitiv seine Schwächen, die sich nicht von der Hand weisen lassen. Ebenso bietet er aber auch vieles, das selbst heute noch, trotz der 30 Jahre auf dem Buckel, sehr wirksam ist.
Oh und noch ein gut gemeinter Tipp an alle Haustierbesitzer da draußen: Schaut den Film nicht spät nachts alleine mit eurer Katze auf dem Sofa. Immer, wenn im Film der gute Church faucht und knurrt, dann tat zumindest mein Stubentiger es ihm gleich, was mich spontan mehrere Jahre altern ließ.
Unsere Wertung:
Zum 30. Jubiläum kehrt die Original-Verfilmung von Stephen Kings Friedhof der Kuscheltiere (1989) zurück! Der Horror-Klassiker ist seit dem 28. März remastered als Blu-ray, limitiertes Blu-ray Mondo Steelbook und erstmals als 4K Ultra HD erhältlich! Fans dürfen sich außerdem über jede Menge neues Bonusmaterial freuen, wie zum Beispiel Interviews mit Cast und Crew der Neuadaption von Friedhof der Kuscheltiere über den Einfluss und das Vermächtnis des Films, ein Interview mit Mary Lambert über das Making Of, die Restaurierung und Stephen Kings Einfluss, sowie neue Foto-Gallerien wie Behind the Scenes Bilder und Original-Storyboards!
© Paramount Pictures