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Fubar [Erster Eindruck]

In Fubar betritt Legende Arnold Schwarzenegger in seinem zweiten (oder dritten) Karrierefrühling endlich die Serienbühne und haut dabei ordentlich auf die Kacke. Kann der Ex-Terminator noch in Action-Rollen überzeugen?

TitelFubar
Jahr2023
LandUSA
RegiePhil Abraham
DrehbuchNick Santora
GenreSerien
DarstellerArnold Schwarzenegger, Monica Barbaro, Milan Carter, Gabriel Luna, Fortune Feimster, Travis Van Winkle, Fabiana Udenio, Barbara Eve Harris, Aparna Brielle, Andy Buckley, Jay Baruchel
Länge8 Folgen mit je ca. 50 Minuten
Altersempfehlungab 16 Jahren
StreamingdienstNetflix
Arnold Schwarzenegger in Fubar. Er trägt einen Anzug und läuft vor einem brennenden Müllcontainer
Arnold Schwarzenegger als Luke Brunner © Netflix

Darum geht’s in Fubar

Ein CIA-Agent kurz vor der Rente deckt ein Familiengeheimnis auf und lässt sich auf eine allerletzte Mission ein. In der actiongeladenen, humorvollen Serie dreht sich alles um Familiendynamiken – nicht nur in der Welt der Spionage.

Erster Eindruck zu Fubar

Der Beitrag befasst sich mit den ersten beiden Folgen der Netflix-Serie und soll Anhaltspunkte liefern, ob der Auftakt genug bietet, um Zuschauer zum Dranbleiben zu motivieren.

08/15-Agenten-Action-Quark im Netflix-Korsett

In den vergangenen Monaten haben schon einige Darsteller, die bislang noch nie oder selten in Serien zu sehen waren, den Weg in eine Streaming-Produktion gefunden. Ob nun Harrison Ford in gleich zwei Formaten oder der direkte 80er-Jahre-Konkurrent Schwarzeneggers Sylvester Stallone in Tulsa King – Action-Altstars trauen sich im hohen Alter nochmal in neue Gewässer vor. Der Terminator aus Österreich hat nun aber im Gegensatz zu seinen Altersgenossen die Hypothek mit dem roten N im Gepäck, denn im Gegensatz zu Apple und Paramount, die noch recht frisch im Streaming-Markt sind und daher noch in der Aufbauarbeit stecken, hat Netflix Ruf in den vergangenen Jahren etwas gelitten – vor allem in puncto Originalität im Actionbereich.
Meine Tochter ist in der CIA???
Die Frage, die sich einem Im Fall von Fubar unweigerlich stellt lautet: Wie hat man Schwarzenegger für diese Produktion gewinnen können? Geld kann für den Business-Man eigentlich kein Motiv sein. Vielleicht schon eher das gekitzelte Ego, dass die „alten“ Rivalen nochmal, trotz Alters, ins Action-Geschäft zurückgekehrt sind. Vielleicht – und so war die Hoffnung vor allem der recht neutralen Abonnenten – hat den Ex-Gouverneur auch das Skript vom Hocker gehaut. Nun, zumindest nach den ersten Folgen scheint diese Motivation so gut wie ausgeschlossen, denn generischer und austauschbarer kann ein Drehbuch in diesem Subgenre eigentlich kaum sein. Fubar ist tatsächlich ein weiteres Paradebeispiel für die Unterstellung eines nahezu algorhitmischen Screenwritings bei Netflix.

Verschenkter Arnie und unbeholfene Selbstironie

War es vielleicht einfach die Aussicht, so richtig Dampf ablassen und mit dem eigenen Nimbus spielen zu dürfen, die Schwarzenegger gelockt hat? Falls ja, dann merkt man es zwar stellenweise, aber im Vergleich mit anderen „Alterswerken“ von Ex-Actionikonen steht man hier auch verhältnismäßig viel zu lange auf der Bremse. Ja, auch Schwarzenegger spielt immer wieder gekonnt mit seinem Image als überlebensgroßer Macher, aber schauspielerisch ist er doch irgendwie gehemmt, in die Vollen zu gehen. Vergleicht man direkt mit Sly in Tulsa King dann fällt doch erschreckend auf, wie gut Stallone dort weiß sein Alter subtil in seine Charakterzeichnung einfließen zu lassen und sich so nochmal quasi neu zu erfinden. Arnie hingegen traut sich nicht wirklich die Fragilität des Alters zu thematisieren und wenn dann so klamaukig, dass er sich fast zur Lachnummer macht.
Trotz dieser Kritik kann man dem Altstar nicht abreden, immer noch eine Strahlkraft zu haben und zumindest seiner Aura gerecht zu werden. Er trägt die Serie und schöpft den Rest an Originalität bei aller Formelhaftigkeit im Sujet routiniert ab. Wer also wegen Schwarzenegger einschaltet, wird auch Schwarzenegger in gewohnter Weise bekommen. Nur eben nicht frisch und selbstironisch sondern in bewährter Manier.
Milan Carter als Barry Putt und Aparna Brielle als Tina Mukerji in einem Überwachungsraum vor zahlreichen Bildschirmen sitzend auf Bürostühlen. Fubar
Milan Carter als Barry Putt und Aparna Brielle als Tina Mukerji © Netflix

Als Parodie zu unlustig, als Thriller zu unspannend

Wer hingegen ein Action-Feuerwerk erwartet wird enttäuscht werden. Genauso wie auch diejenigen eher ernüchtert zurückbleiben werden, die auf Basis der Arnie-zentrischen Promo eine pausenlose Aneinanderreihung von Agentenfilm-parodistischen Momenten erwarten. Die Geschichte hat mitunter sogar ein paar gute Spannungsmomente, krankt aber aufgrund ihrer Vorhersehbarkeit an Überlänge. Die Dynamik zwischen dem Topstar und seiner Filmtochter bietet ebenfalls ein paar starke Szenen und funktioniert überaus gut. Auch die Sidekicks sorgen für gute Momente, wenngleich man diese Figuren, die im Hintergrund von Spionagemissionen agieren, auf diese Art inzwischen zu oft gesehen hat.

Unser Fazit zu Fubar

Arnie überzeugt mit Abstrichen, die Geschichte packt zumindest ansatzweise und die Comedy-Momente sind nicht alle Rohrkrepierer. Klingt nach Mittelmaß? Ist Mittelmaß. Trotz Schwarzenegger, überzeugenden Co-Stars und viel Marketing-Buhei, ist Fubar nur eine weitere belanglose Ergänzung im ohnehin übervollen Agenten-Action-Genre. Die neue Netflix-Serie unterstreicht – dicker wie es kaum geht – dass Streamingdienste endlich von ihrer Strategie abrücken müssen, statt mit intelligenten Geschichten Mut zu beweisen auf große Namen und Publikumsmagneten zu setzen. Wer also Arnie in den letzten Jahren vermisst hat, der kann sich die 8 Folgen schon ansehen. Wer jedoch zeitgemäße und gute Action im Agentengenre sucht, der sollte bei Netflix eher The Recruit oder The Night Agent schauen – zwar ohne Megastar, dafür aber mit viel mehr erzählerischem Fokus.

Fubar ist ab dem 25. Mai 2023 bei Netflix abrufbar.

Unsere Wertung:

 

 

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© Netflix

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