Girl on the Third Floor ist ein Low-Budget-Horrorfilm aus der Filmschmiede Tiberius. Doch manchmal wird selbst mit den geringsten Mitteln im Horrorfilm-Bereich wohliger Grusel hervorgekitzelt. Lest in unserer Review, ob das auch bei dem Streifen hier der Fall ist!
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No data available.Die Story von Girl on the Third Floor
Don Koch (C.M. Punk) hat seinen Job als Anwalt an die Wand gehängt und strebt nun einen Neuanfang an. Gemeinsam mit seiner schwangeren Frau Liz (Trieste Kelly Dun) kauft er ein heruntergekommenes Haus weit weg von der Stadt in einem Vorort von Chicago. Da das Geld knapp ist, plant Don, das baufällige Haus selbst zu renovieren und zieht vorab mit seinem Hund Cooper ein, um mit den Arbeiten zu beginnen. Bei Gesprächen mit seinen neuen Nachbarn erfährt er, dass das Haus eine geheimnisvolle Vergangenheit hat und immer wieder von paranormalen Ereignissen heimgesucht wird. Es dauert nicht lange und Don selbst wird Zeuge einiger übernatürlicher Ereignisse, die er nicht so recht zuordnen, geschweige denn glauben kann.
Immer wenn Don Arbeiten am Haus vornimmt, beginnen die betroffenen Stellen wie herausgerissene Bretter zu bluten. Aus den Rohren treten ölige Flüssigkeiten und ein allgegenwärtiges Murmeln durchdringt die Wände. Dons Nachbarin beschwört ihn, zu gehen. Doch nicht nur ist er dazu finanziell nicht in der Lage, das geheimnisvolle Haus hat sein Interesse geweckt. Gleiches gilt für seine zweite Nachbarin Sarah, mit der Don ein Verhältnis beginnt. Ein Verhältnis mit weitreichenden Folgen, das nicht nur Dons Bezieheung zu Liz auf die Probe stellt, sondern auch Dons abgründige Seite zum Vorschein treten lässt.
Haunted House-Streifen Nummer 21390748724365
Auch wenn das blutende, beinahe schon lebendig und organisch wirkende Haus nicht unbedingt die Ausgangslage für alle klassischen Haunted House-Filme da draußen ist: Der Rest des Films ist es. Man kann die Tropes beinahe mitzählen, die der Film im Laufe seiner Spielzeit herunterspielt. Es wird nichts Neues ausprobiert, das Spukhaus-Einmaleins wird schablonenhaft durchgegangen und lässt dabei kaum mehr Raum für eigenständige Ideen oder gar so etwas wie eine Seele. Da hilft dann auch die in Ansätzen interessante und angenehm groteske Grundidee nur sehr wenig.
Unterstrichen wird der leidlich spannende Trip durch ein nicht weniger unbegeistertes Schauspiel. Gerade Hauptdarsteller C.M Punk liefert hier ein ziemliches Trauerspiel und ist als Hauptfigur absolut ungeeignet. Der UFC Light Heavyweight Champ versprüht wenig bis gar kein Charisma und auch seine Figur, die ja mehr oder weniger der emotionale Ankerpunkt für den Zuschauer sein sollte, ist so dermaßen unsympathisch, dass man nicht nur emotional keineswegs abgeholt wird, sondern auch ziemlich schnell genervt von seinem Handeln ist.
Einige kleine Wermutstropfen
Travis Stephens erzählt eine ziemlich uninteressante, ausgelutschte Geschichte. Das hatten wird schon. Aber in dem generischen Flickwerk gibt es zumindest auch einige kleine Lichtblicke, die zwar das Gesamtbild nicht wirklich über vergessenswert anheben oder sonderlich aufwerten, hier aber doch fairerweise aufgeführt werden sollten. Da hätten wir zum einen die immer wieder aufblitzende Atmosphäre im Horror-Haus, die zum Teil eine recht einnehmende Wirkung zu erzielen vermag. Gemeinsam mit einigen recht kompetenten Kameraeinstellungen und solider Beleuchtung der morbiden vier Wände kommen so einige stimmige Szenen zusammen. Zum anderen überzeugt auch die Maskenarbeit durch groteske Visagen und einige blutige Einlagen sorgen für leichte Befriedigung zwischen dem spannungsarmen Geschehen.
Mein Fazit zu Girl on the Third Floor
Trotz der Tatsache, dass man alles für einen zumindest soliden Haunted House-Streifen beisammen hat, gelingt es Regisseur Travis Stephens in seinem Werk nicht wirklich, den Horror in Fahrt zu bringen. Im Gegenteil: Der Film kommt einfach nicht in die Gänge und den Grusel sucht man hier vergebens. Das ist schade, denn manchmal wird wirklich so etwas wie Atmosphäre erzeugt und auch einige der Kameraeinstellungen sind wirklich kompetent. Doch einige wenige gelungene Szenen und die stimmige Optik schaffen es leider nicht, über den stümperhaften Rest oder das miese Schauspiel hinwegzutäuschen. Somit verbleibt der Streifen als leider ziemlich vergessenswerter Genrebeitrag. Und das ist gerade in diesem Genre, das vor lauter generischer Beiträge nur so überquellt, ein Todesurteil.
Girl on the Third Floor ist seit dem 2. April auf Blu-ray und als VOD erhältlich!
Unsere Wertung:
© Tiberius Film