Es gibt viele Filme, die sich mit dem Thema Liebe auseinandersetzen. Zwei Menschen kommen sich näher und lösen sich von allen Konventionen. Grenzenlos löst sich etwas von dieser Konvention und zeigt, wie Gefühle getrennt voneinander wachsen können.
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Der Plot von Grenzenlos in Kürze:
Zwischen einem Spion für Auslandseinsätze und einer Meeresbiologin entsteht eine gemeinsame Romanze. Doch statt ihre Gefühle zu erforschen, trennen sich beide voneinander und begeben sich auf eine gefährliche Reise.
Inhalt:
Zu Beginn wird erst mal eine typische Romanze mit holzigen Seifenoper-Dialogen abgearbeitet. Der Zuschauer sollte sich aber davon nicht abschrecken lassen. Denn Grenzenlos fokussiert sich mehr auf die geplante Unternehmung der Protagonisten, den Drang, mehr Wissen über das düstere Unbekannte zu erlangen. Zum einen erleben wir den Part der Meeresbiologin, die den Tiefpunkt der Erde erforscht, um neue Organismen zu entdecken. Doch durch die Suche ignoriert sie ihre eigene Biologie und ihr Gefühlszustand bleibt, ebenso wie der Abgrund des Ozeans, verborgen. Als sie sich aber verliebt, erreichen ihre Emotionen die Oberfläche und es entsteht ein interessanter, innerer Konflikt.
Der zweite Geschichtsstrang handelt vom verlorenen Wohlstand einer islamischen Welt. Hier wird die Sicht eines Spions im Kampf gegen den Terror geschildert. Doch Grenzenlos zeigt keine standardisierte Waffeninteraktion, sondern ein tiefsinniges Wortgefecht über freies Denken und hingebungsvolles Fühlen. Der Film schafft es dabei besonders gut, den Gewaltakt des Terrors detailliert darzustellen und gleichzeitig die Ursache dafür verständlich zu machen. Denn Grenzenlos thematisiert feinfühlig die Liebe zum Glauben. Der abschließende Höhepunkt des Films zeigt, wie diese dem Protagonisten aufgezwungen wird und er sich dagegen wehrt, um an seiner wahren Liebe festzuhalten.
Figuren:
Der Cast kann mit 3 hochkarätigen Namen überzeugen. James McAvoy verkörpert seine Figur mit dem nötigen Feingefühl und der entsprechenden Verletzlichkeit, die seine Figur repräsentiert. Denn James Moore ist trotz seines Krafttrainings kein heldenhafter Einzelkrieger, sondern vielmehr ein Idealist, der für seine Überzeugung leiden muss. Er ist verständnisvoll, aufmerksam, hilfsbereit und während seiner Folter kurz davor, seine Ansichten aufzugeben. Ein Schauspieler wie James McAvoy schafft es, diesen Wahnsinn mit einem passenden Gesichtsausdruck überzeugend darzustellen.
Weniger beeindruckend ist da Alicia Vikander, die zwar eine gewisse Leinwandpräsenz mitbringt, um ihrer Figur Danielle Flinders die nötige emotionale Distanz zu verleihen, wie es schon in Ex Machina zu sehen war. Allerdings kauft man ihr die Bindung zu James nicht wirklich ab. Es fehlt ihr an Ausdruck und Charisma, um eine frisch verliebte Frau darzustellen. Die Darstellung von Alexander Siddig, der den muslimischen Arzt Dr. Shadid verkörpert, ist dafür umso beeindruckender. Seine hilfsbereite, menschliche Art steht im Kontrast zu der furchteinflößenden Autorität, die er verkörpert.
Form:
Für eine magere 10-Millionen-Euro-Produktion bietet Grenzenlos eine ansehnliche Kulisse. Zwar sorgt der Anfang mit seiner Strand-und Hotelumgebung für seichte Serien-Atmosphäre, jedoch wird ebenso ein glaubhaftes, verarmtes Somalia inszeniert. Ansonsten verhält sich die Regie von Wim Wenders relativ neutral. Die Bilder sind sehr kontrastarm gehalten, wodurch die Stars natürlich eingefangen werden. Eine gute Abwechslung zur Farb-gepanschten Hollywood-Sehgewohnheit. Die Finalszene hält zudem einen gewaltigen Höhepunkt bereit. Der Rest des Films ist dramaturgisch eher durchschnittlich.
Das Fazit zu Grenzenlos
Trotz der aufgedrängten Lovestory schafft es Grenzenlos mit tiefgründigen Existenzfragen seiner Handlung Substanz zu verleihen. Die parallel laufenden Geschichtsstränge könnten besser zusammen treffen, erzählen sich aber individuell ganz schlüssig. Besonders der glaubwürdig inszenierte Nahost-Konflikt überzeugt.
©Submergence SARL