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Michael Myers hat überlebt und schreitet aus dem brennenden Haus.

Halloween Kills

2018 brachte Regisseur David Gordon Green zusammen mit Blumhouse abermals eine Fortsetzung zum Klassiker mit Michael Myers aus dem Jahre 1978 in die Lichtspielhäuser. Und das ziemlich erfolgreich. Mit Halloween Kills geht es nun in die nächste Runde. Kann das Sequel qualitativ an den Vorgänger anschließen?

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TitelHalloween Kills
Jahr2021
LandUSA, Großbritannien
RegieDavid Gordon Green
DrehbuchDavid Gordon Green, Danny McBride, Scott Teems
GenreHorror
DarstellerJamie Lee Curtis, Judy Greer, Andi Matichak, Kyle Richards, Anthony Michael Hall, Scott MacArthur, Robert Longstreet, Will Patton, Thomas Mann, Nancy Stephens, Charles Cyphers, Dylan Arnold, Nick Castle, James Jude Courtney
Länge106 Minuten
FSKab 18 Jahren freigegeben
VerleihUniversal Pictures
Das Filmposter zu Halloween Kills zeigt die verbrannte Maske von Michael Myers in der Nahaufnahme.
Filmposter zu Halloween Kills © Universal Pictures International

Michael Myers vs. Haddonfield – die Handlung

Ganze 40 Jahre hatte sich Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) auf die Rückkehr von Michael Myers vorbereitet. Er kam zurück und zusammen mit ihrer Tochter Karen (Judy Greer) und Enkelin Allyson (Andi Matichak) stellte sie sich ihm entgegen und das scheinbar erfolgreich. Denn sie ließen ihn gefangen in einem brennenden Keller zurück. Doch er konnte sich einmal mehr befreien und ist nun auf dem Weg, Haddonfield erneut zu terrorisieren. Während Laurie im Krankenhaus ihre Wunden heilt, versammeln sich die Einwohner Haddonfields und wollen dem Schrecken endgültig ein Ende setzen. Darunter auch Überlebende aus der Nacht von 1978. Das Böse soll in der heutigen Nacht sterben.

Mit Fanservice in die nächste Runde

Ganze 43 Jahre hat die Halloween-Reihe mittlerweile auf dem Buckel und kommt in der Zeit auf ganze 13 Filme. Von Remakes, Reboots, Fortsetzungen ohne Michael Myers oder mit Reboot-Charakter umfasst das Franchise allerlei kreative Turnübungen. Daher war es 2018 eine ausgezeichnete Idee, mit einer direkten Fortsetzung zum Original den Neustart zu wagen. Alle anderen Filme wurden getrost ignoriert und so funktionierte die Rückkehr von Laurie Strode als traumatisierte Frau, die sich auf die Rückkehr ihres Albtraums vorbereitete, ausgesprochen gut. Nun geht es in die nächste Runde und dabei wagt man sogar einen Rückblick ins Jahr 1978 – ein geschickter Schachzug, der Fans des Originals abholen dürfte. Gekonnt fängt man die Tonalität und Atmosphäre des Originals ein. Halloween Kills beginnt mit reichlich Fanservice und setzt voll auf die bekannten und beliebten Musikstücke und Elemente.

Mit Baseballschläger und grimmigen Blicken machen die Einwohner von Haddonfield in Halloween Kills Jagd auf Michael Myers.
Die Einwohner von Haddonfield machen Jagd auf Michael Myers. © Universal Pictures International

Auch die Lücke zum direkten Vorgänger kann man gut schließen und so fungieren die beiden Filme ähnlich wie der 78er Halloween und dessen Sequel Halloween II aus dem Jahre 1981 zueinander. Denn abermals werden die Geschehnisse nahtlos und noch in derselben Nacht fortgesetzt. Selbst das Szenario hat, mit Laurie im Krankenhaus, eine ähnliche Ausgangslage. Doch dann öffnet Halloween Kills mehrere eigene Türen. So wird gezeigt, wie sehr die Menschen aus Haddonfield noch unter den Geschehnissen von 1978 zu leiden haben. Der Schmerz wird spürbar und damit die Motivation für eine radikale Bürgerwehr nachvollziehbar gemacht. Denn schnell versammelt sich ein blutgieriger Mob, der Michael Myers endgültig den Garaus machen will. In weiteren Handlungsverläufen sehen wir, wie Allyson jagt auf Michael macht, was aus dem Myers-Anwesen geworden ist und wie sich Michael durch die Kleinstadt schlitzt. Laurie selbst gerät dabei mehr in den Hintergrund, während ihre Nachkommen diese Lücke füllen.

Halloween Kills – ein paar Morde zu viel

Beobachtend, abwartend, ruhig und skrupellos war das Vorgehen von Michael Myers im 78er Original. Eigenschaften, von denen im Jahre 2021 nur noch letztere geblieben ist. Denn das maskierte Böse agiert fast schon wie eine blutdürstige Bestie und scheut sich auch nicht vor der Konfrontation auf offener Straße. Subtilität war einmal. In Halloween Kills wird der Kill-Count hochgejagt wie noch nie zuvor. Grob überschlagen dürfte man sogar den Kill-Count aller bisheriger 12 Filme zusammen (!) toppen. Und das auf so brutale Art und Weise, dass man sich vor Rob Zombies Unrated-Beiträgen nicht zu verstecken braucht. Das bringt aber ein entscheidendes Problem mit sich. Irgendwann nutzt sich der Tötungseffekt ab und man registriert diese irgendwann nur noch mit einem gelangweilten Schulterzucken. Spannung, Dramaturgie und die vielzitierte Fallhöhe gehen bei dieser schieren Anzahl an Todesopfern ziemlich schnell flöten. Generell versäumt man es, wirklich spannende Momente zu erzeugen.

Michael Myers spießt in Halloween Kills einen Feuerwehrmann auf und hält ihn in die Höhe.
Michael Myers mordet wie am Fließband. © Universal Pictures International

Dafür verirrt man sich in zu vielen Handlungssträngen, von denen kaum welche wirklich zum Tragen kommen. Und so verlieren einige Momente die Kraft, die sie eigentlich verdient hätten. Ständig springt man von Sequenz zu Sequenz, ohne dabei einen klaren roten Faden zu verfolgen. Ein Faden, der anfangs noch erkennbar ist, sich dann aber verliert. Und auch das entscheidende Element von Halloween Kills, der Mob, wird nicht vollends ausgespielt. Zu sehr dreht sich das Drehbuch im Kreis und verrennt sich zudem in einer plakativen gesellschaftskritischen Szene. So wird leider nicht das ganze Potenzial dieser Ausgangssituation genutzt. Dafür kann Green aber inszenatorisch und atmosphärisch das Niveau des direkten Vorgängers halten. Michaels Maske war selten unheimlicher, dazu die tolle Lichtstimmung in Haddonfield und die hochwertig inszenierten Kills. Es wird also trotz der Schwächen spannend zu sehen sein, wie die Geschichte in Halloween Ends ihren Abschluss findet.

Unser Fazit zu Halloween Kills

Michael Myers mordet so viel und so brutal wie noch nie. Halloween Kills geht in die Vollen und lässt ganz Haddonfield Jagd auf den „Bogeyman“ machen. Stimmig und extrem blutig inszeniert, schlüpft man allerdings vollends aus dem subtilen Korsett des Originals. Gorehounds kommen damit garantiert auf ihre Kosten, doch erzählerisch und gerade spannungstechnisch hantiert Regisseur Green nicht auf dem Level der beiden direkten Vorgänger. Die Morde verlieren in der Masse irgendwann ihren Reiz und damit auch der Film. Eine Portion Fanservice und viele gelungene Momente versüßen die Brücke zum Finale in Halloween Ends aber durchaus.

Halloween Kills läuft seit dem 21.10.2021 in den deutschen Kinos.

Unsere Wertung:

 

 

 

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