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Die Hauptrollen: Karl Urban, Al Pacino, Brittany Snow ©Concorde Home Entertainment

Hangman – The Killing Game

In Hangman – The Killing Game jagen Karl Urban und Al Pacino als Cop-Duo einen perfiden Serienkiller. Im Schlepptau haben sie dabei die junge Journalistin Christie.

TitelHangman – The Killing Game
Jahr2017
ProduktionslandUSA
RegieJohnny Martin
DrehbuchMichael Caissie, Charles Huttinger
GenreThriller, Krimi
DarstellerKarl Urban, Brittany Snow, Al Pacino, Sarah Shahi, Steve Coulter, Michael Papajohn
Länge98 Minuten
FSKab 16 Jahre freigegeben
VerleihConcorde Home Entertainment

Alles Wichtige zur Handlung von Hangman

Detective Will Ruiney (Karl Urban) bekommt von der Polizei-Chefin Lisa Watson (Sarah Shahi) die wissbegierige Journalistin Christi Davies (Brittany Snow) an die Seite gestellt. Doch bereits beim ersten Tatort stellt sich heraus, dass die junge Dame viel mehr als nur Polizeiroutine erleben wird. Denn die beiden finden eine Frau, die an einem Baum aufgehangen wurde. Doch damit nicht genug. Der Killer hat dem Leichnam den Buchstaben „O“ in den Bauch geritzt. Alles deutet darauf hin, dass der Täter das Spiel „Galgenmännchen“ mit den Ermittlern spielen möchten. 2 Buchstaben sind in einer Zeichnung am Ort des Geschehens schon eingetragen. 8 weitere könnten also folgen und damit auch ebenso weitere Todesopfer.

Um diesen mysteriösen Fall zu lösen, ruft Ruiney seinen alten Partner Archer (Al Pacino) aus dem Ruhestand. Denn die Zeit drängt. Alle 24 Stunden, immer um 23 Uhr Ortszeit, soll eine weitere Person den Tod durch den Strick erfahren. Ein blutiges Katz- und Mausspiel mit dem Killer beginnt.

Die Hauptrollen: Karl Urban, Brittany Snow, Al Pacino ©Concorde Home Entertainment
Die Hauptrollen: Karl Urban, Brittany Snow, Al Pacino ©Concorde Home Entertainment

Star-Besetzung trotz B-Movie

Dass Hangman – The Killing Game als Direct-to-DVD-Veröffentlichung eher eine kleinere Produktion ist, dürfte jedem klar sein. Umso überraschender ist es deshalb, dass die Hauptrollen mit Karl Urban, Al Pacino und Brittany Snow sehr gut besetzt sind. Urban mimt die Hauptfigur, die immer noch an einem schrecklichen Schicksalsschlag zu knabbern hat, als geknickten, aber kampfbereiten Polizisten. Vor allem Urbans körperliche Präsenz sorgt dafür, dass wir ihn als Helden annehmen. Um allerdings auch das perfide Spiel des Serienkillers entschlüsseln zu können, sucht Urban als Detective Ruiney Rat bei seinem ehemaligen Kollegen Archer. Al Pacino spielt diesen Cop im Ruhestand mit bewährter Raffinesse. Auch wenn der Edel-Mime sichtlich in die Jahre gekommen ist und nur noch Rollen in kleineren Projekten spielt, erzeugt er in einigen Szenen eine kraftvolle Präsenz. Dafür reicht ihm meist ein markanter Gesichtsausdruck.

Die dritte im Bunde ist Brittany Snow als Journalistin Christi Davies. Die aus der „Pitch Perfect“-Reihe bekannte Schauspielerin verleiht ihrer Rolle einen neugierigen und hartnäckigen Charakter. Als das Trio selbst in den Fokus des Killers gerät, muss sie sich fragen, ob sie nicht zu weit geht für ihre journalistische Recherche. Letztlich wirkt Snows Figur trotz ihrer sichtlich bemühten Spielweise allerdings blass und entbehrlich – geradeso, als wollten die Macher unbedingt noch eine Frau im Film haben.

Die Journalistin Christi begleitet die Ermittlungen ©Concorde Home Entertainment
Die Journalistin Christi begleitet die Ermittlungen ©Concorde Home Entertainment

Im Genre nichts Neues 

Hangman – The Killing Game ist ein in allen Belangen typischer Krimi-Thriller über einen Serienkiller, der der Polizei immer einen Schritt voraus ist. Das Drehbuch von Michael Caissie sowie Charles Huttinger überrascht dahingehend zu keinem Zeitpunkt. Die beiden Autoren arbeiten sich vielmehr quer durch die Genrekiste und verbauen so ziemlich alle bekannten Versatzstücke, die sich finden lassen. Da wäre der alte Hase, der für einen Fall noch mal aus dem Ruhestand kommt; die Hauptfigur, die immer noch unter einer Tragödie aus der Vergangenheit leidet, und die karrierebewusste Journalistin, die sich für eine gute Story unerschrocken gibt. Natürlich kommt sie dem Killer mit der Zeit näher, als sie jemals gedacht hätte. Doch Aussteigen kommt für sie natürlich nicht infrage. Insgesamt erscheinen alle Figuren so leider nur als altbekannte Schablonen. Dementsprechend bleiben sie einem trotz der guten Schauspieler bis zum Schluss recht fremd und distanziert.

Der Killer in Hangman tötet seine Opfer per Strick ©Concorde Home Entertainment
Der Killer in Hangman tötet seine Opfer per Strick ©Concorde Home Entertainment

Zumindest sorgt die Idee des „Galgenmännchens“ als perfides Spiel des Killers für einen gewissen Reiz beim Zuschauer. Regisseur Johnny Martin schafft es diesbezüglich auch, einen angemessenen Härtegrad zu inszenieren. Das FSK-16-Rating dürfte einerseits zarteren Gemütern nicht zu sauer aufstoßen und andererseits auch Freunde der expliziteren Gangart ausreichend bedienen. Die Schauplätze, die vor allem zur Darstellung der unterschiedlichen Morde dienen, fallen ebenfalls ansprechend und abwechslungsreich aus. Neben privaten Wohnhäusern jagt das Cop-Duo Urban und Pacino den Täter auch in einer Kirche oder auf Bahngleisen.

Die Optik des Films bleibt dagegen ein zweischneidiges Schwert. Der gut erkennbare Blaufilter gibt den Bildern einen unterkühlten und im Grunde passenden Look für einen Krimi. Gleichzeitig wirken die Geschehnisse dadurch immer auch etwas steril. Zusammen mit den wenig ausgearbeiteten Figuren zieht Hangman – The Killing Game daher den Zuschauer zu selten in seinen Bann. Prickelnde Spannung kommt nur phasenweise und episodenhaft auf.

Die finale Demaskierung des Killers sowie die Enthüllung des Lösungswortes im Galgenmännchen-Spiel sorgt zwar nicht für einen übermäßigen Aha-Effekt, dennoch sind die Hintergründe und die Motivation der Tat weitestgehend schlüssig. Das krude Spiel des Täters verkommt somit nicht zu einer simplen Unterhaltungsnummer. Die Auflösung stellt sogar einen klaren biographischen Bezug zu den Hauptfiguren her.




Letzte Worte – Wie gefällt uns Hangman – The Killing Game?

Hangman ist alles in allem ein simpler Serienkiller-Thriller, der die bekannten Motive des Genres runterrattert. Positiv punktet dieses B-Movie daher vor allem durch seine großartige Besetzung in den Hauptrollen, die diesem im Grunde austauschbaren Film zumindest einen gewissen Wiedererkennungswert gibt. Wirklich empfehlenswert ist Hangman höchstens für Genre-Neulinge, die geradlinige und einfach gestrickte Unterhaltung suchen, oder für Fans der Schauspiel-Legende Al Pacino.

Unsere Wertung:

 

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1 Kommentar

  • Klasse geschrieben, leider mit dem zu erwartenden Ergebnis. Werde diesen Film wohl eher auslassen. Al Pacino ist unglücklicherweise schon lange kein Garant mehr für gute Filme (eher im Gegenteil).