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De Niro und Val Kilmer mit Gewehren bewaffnet in den Straßen von Los Angeles in Heat © 2016 Twentieth Century Fox Home Entertainment

Heat

In Heat treffen Al Pacino als Cop und Robert De Niro als Krimineller aufeinander, um zu ermitteln, wer von beiden das größere Mastermind ist.

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TitelHeat
Jahr1995
LandUSA
RegieMichael Mann
DrehbuchMichael Mann
GenreKrimi, Drama, Thriller
DarstellerAl Pacino, Robert De Niro, Val Kilmer, Jon Voight, Tom Sizemore, Diane Venora, Amy Brenneman, Ashley Judd, Mykelti Williamson, Wes Studi, Ted Levine, Dennis Haysbert, William Fichtner, Natalie Portman, Tom Noonan, Hank Azaria, Danny Trejo, Henry Rollins, Ricky Harris, Tone Loc, Jeremy Piven, Bud Cort
Länge171 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihWarner Bros.

Die Handlung von Heat

Vincent Hanna (Al Pacino) ist einer der cleversten und erfolgreichsten Cops in Los Angeles. Da er mit seinem Beruf mehr verheiratet ist als mit seiner eigentlichen Frau Justine (Diane Venora), kriselt es zwischen den beiden gewaltig. Zu seiner Stieftocher Lauren (Natalie Portman) findet er zudem keinen Zugang. Doch auch in seinem Job stehen schwere Zeiten an. Denn Verbrecherboss Neil McCauley (Robert De Niro) plant mit seinem Team (Val Kilmer, Danny Trejo, Tom Sizemore) einen letzten großen Coup. Dabei beschäftigt den ebenso sein Privatleben. Normalerweise bindet er sich an niemanden, um schnell flüchten und der Polizei entkommen zu können. Doch als er Eady (Amy Brenneman) kennenlernt, geraten seine Grundsätze ins Wanken.


Zwischen Hanna und McCauley entwickelt sich ein gnadenloses Katz- und Maus-Spiel, bei dem jeder versucht, den anderen zu täuschen und über seine nächsten Schritte im Unklaren zu halten. Dabei tickt für den Cop Hanna allerdings die Uhr, denn McCauley möchte nach dem finalen Raubzug für immer von der Bildfläche verschwinden. Wer schafft es, in diesem Duell die Oberhand zu gewinnen?

Das Gipfeltreffen: Robert De Niro vs. Al Pacino

Es ist quasi unmöglich, über Heat zu sprechen, ohne das erste große Aufeinandertreffen zweier Schauspiellegenden zu thematisieren. Der Filmkenner weiß, dass De Niro und Pacino bereits in Der Pate 2 mitspielten. Dort trafen die beiden allerdings nie aufeinander. Während Pacino als Michael Corleone das Erbe seines Vaters und seiner Familie in eine neue Zukunft tragen wollte, zeigte uns De Niro die jungen Jahre des Vito Corleone, bevor er zum Mafiaboss aufstieg.

Justine umarmt ihren Mann VIncent © 2016 Twentieth Century Fox Home Entertainment
In Heat stehen Vincent Hanna und seine Frau Justine kurz vor der Scheidung © 2016 Twentieth Century Fox Home Entertainment

Heat ist nun ganz und gar auf das Duell Neil McCauley gegen Vincent Hanna ausgerichtet: Kriminelles Mastermind trifft auf akribischen Vollzeit-Polizisten. Durch die gute Ermittlungsarbeit und den angeborenen Instinkt findet Hanna schnell die Fährte von McCauley. Als dieser wiederum merkt, dass ihm ein erfahrener Cop an den Fersen hängt, schlägt er ein ums andere Mal eine Finte, um diesen und sein Ermittlerteam in die Irre zu führen.

Das Salz in der Suppe ist dabei, dass Michael Mann nicht nur ein typisches Kräftemessen zweier Profis in ihren jeweiligen Bereichen inszenieren möchte. Denn entgegen gängiger Actionklischees, nach denen der strahlend weiße Held den düsteren Schurken besiegen muss, gleichen sich die beiden Kontrahenten mehr, als sie das zunächst zugeben möchten. Diese geistige Verwandtschaft bringt Mann in einer legendären 10-minütigen Dialogszene zum Ausdruck. Wenn Hanna und McCauley sich spontan darauf einigen, gemeinsam an einem Restauranttisch Platz zu nehmen, dann entsteht hier einer der unvergesslichsten Momente des Genres – und das ganz ohne Gewalt.

Dieses Gespräch von Angesicht zu Angesicht ist gleichzeitig auch der Mittelpunkt des Films und markiert gewissermaßen den Point of No Return. Anschließend werden sich beide als Feinde ein letztes Mal begegnen. Doch in diesem Moment merken sie schnell, dass sie unter anderen Umständen sogar durchaus Freunde sein könnten.

Krimi, Thrill und Drama in Heat

In erster Linie zeigt Heat natürlich die Raubüberfälle von McCauleys Gangsterbande, die Geldtransporter leerräumen oder im großen Coup des Films eine Bank überfallen. Da die Polizei von Los Angeles aber ebenso klug vorgeht, entwickelt sich die spannende Frage: Wer behält die Oberhand? Gelingt den Kriminellen der Millionenraub und die Flucht, oder landen sie für viele Jahre hinter Gittern? Weil Informanten unter Druck auspacken und die Observationen fruchten, zieht das Ermittlerteam um Mastermind Vincent Hanna die Schlinge immer weiter zu. Doch weil die Beute so verlockend ist, setzt McCauley mit seinen Jungs alles auf eine Karte.

De Niro als Neil McCauley mit gezückter Pistole © 2016 Twentieth Century Fox Home Entertainment
De Niro spielt das kriminelle Genie Neil McCauley © 2016 Twentieth Century Fox Home Entertainment

Heat ist dadurch ein typischer Heist-Film (englisch „heist“ = Raubüberfall). Die daraus entspringenden Thriller-Momente gestalten sich absolut stimmig, gerade wenn es darum geht, welcher Gangster sich verquatscht oder kalte Füße bekommt und die Polizei damit einen Schritt näher heranrückt. Auch die wenigen, aber großartig inszenierten, Actionszenen beeindrucken mit ihrer Härte und Direktheit.

Darüber hinaus zeigt Heat auch ein großes Interesse am Privatleben der Polizisten und Gangster. Weil Vincent Hanna mehr mit seinem Job als mit seiner Frau verheiratet ist, entfremden sich die beiden immer mehr voneinander. Stieftochter Lauren leidet zudem darunter, dass ihr leiblicher Vater sich kaum für sie interessiert. Doch auch die harte Fassade der Gangster bricht Michael Mann auf und zeigt Chris Shiherlis (Val Kilmer), der trotz Frau und Kind das Risiko der Überfälle auf sich nimmt. Dass er seine Partnerin damit in die Hände eines anderen treibt, ist nur verständlich. Nicht zuletzt bekommt De Niros Charakter eine unerwartet weiche Seite verpasst. Zwar führt Neil McCauley nur One-Night-Stands, weil sein unstetes Leben eine feste Beziehung nahezu unmöglich macht. Dennoch findet er jemanden, mit dem er sich ein gemeinsames Leben vorstellen könnte. So entwickelt sich auch ein verlockender Ausstiegsplan.

Perfektion bis ins Detail – oder?

Eine der größten Stärken von Heat ist seine Authentizität. Michael Mann brachte die Darsteller mit echten Polizisten und Kriminellen zusammen, um die Schauspieler ganz in ihre zu spielenden Rollen eintauchen zu lassen. Das militärische Training, wie zum Beispiel taktische Bewegungen und Schussübungen, zahlte sich in den Actionszenen sichtbar aus. Generell strotzen alle Actionsequenzen vor Realismus. Berühmt berüchtigt ist mittlerweile die Schießerei in den Häuserschluchten von L.A.. Als die Gangster nach ihrem Bankraub von der Polizei in den Straßen gestellt werden, eskaliert das Geschehen. Bei dem Shootout kamen echte Waffen zum Einsatz, deren Feuergeräusche von den Fassaden zurückgeworfen werden und für einen enormen Lärmpegel sorgen. Während die Verbrecher schwer beladen mit Geldtaschen sich schrittweise von Auto zu Auto vorarbeiten, legen die Waffen beider Parteien alles in Schutt und Asche. Dabei überzeugt Heat eben weniger durch bombastische Explosionen als durch packende Nahbarkeit.

De Niro und Val Kilmer mit Gewehren bewaffnet in den Straßen von Los Angeles© 2016 Twentieth Century Fox Home Entertainment
Die Schießerei nach dem Banküberfall ist eines der großen Highlights von Heat © 2016 Twentieth Century Fox Home Entertainment

Ein kleiner Wermutstropfen auf dem hohen Niveau des Films ist dann doch die enorme Lauflänge im Zusammenspiel mit der Geschichte. Denn Michael Mann nimmt sich für wirklich alle Bereiche, sowohl für die Actionsequenzen als auch die privaten Szenen mit Familie und Freunden enorm viel Zeit. Heat erscheint an einigen Stellen wie ein dicker Wälzer aus der Romanabteilung. So findet das erste Aufeinandertreffen von De Niro und Pacino eben erst nach anderthalb Stunden statt. Dabei ist schnell klar, dass Heat auf dieses finale Duell der beiden Hauptfiguren hinausläuft. Mann gelingt es daher leider nicht, die Spannung durchgehend hochzuhalten. Die kleineren Durststrecken lohnen sich aber letztlich, weil das Finale schließlich noch einmal atemlosen Nervenkitzel erzeugt.

Heat – ein Heistklassiker

Heat von Starregisseur Michael Mann ist zweifellos einer der großen Krimi- & Thriller-Klassiker der Filmgeschichte. Neben vor allem einer denkwürdigen Schießerei sorgt das große Aufeinandertreffen und Duell von De Niro als Gangster und Pacino als Cop für ganz große Spannung. Dabei porträtiert Mann mehr als nur zwei vom Verbrechen besessene Männer, sondern schaut auch in ihr Privatleben.

Unsere Wertung:

 

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© 2016 Twentieth Century Fox Home Entertainment

2 Kommentare

  • Ich teile Ihre Meinung nicht. Im Film Heat „strotzen die Actionszenen von Realismus…“ Keineswegs der Banküberfall wird in völlig unglaubwürdiger Weise dargestellt. A. Die Gangster dringen in eine Großbank mit versteckten Sturmgewehren ein und keinem der zahlreichen Security – Leuten fällt das auf. B. Die Gangster maskieren sich erst im Inneren der Bank, während die Kameraüberwachung ihre nackten Gesichter längst filmen konnte. Wozu noch die Maskierung?
    C. Der Hauptsafe, aus dem Sackweise Bargeld geholt wird, ist mit einem einzigen Schlüssel, ohne code etc. zugängig, wo gibs denn das? D. Der Polizeieinsatz auf die fliehenden Bankräuber findet in einem stark besuchten, von Zivilisten und Kindern! besuchten Einkaufszentrum statt. Jeder halbwegs vernünftiger Polizeichef würde den Einsatz in dieser sensiblen Zone abbrechen, nicht so der Supercop Vincent Hanna/Al Pacino im Film. E. Auf einen bewaffneten Geiselnehmer mit Kind im Arm zu schießen, wie Hanna es später tut, wäre nicht nur unverantwortlich, sondern kriminell…
    Wo strotz da der Realismus?
    Das ist nur spektakuläres und völlig unrealistisches Brutalokino.
    Das sollte man sich mal überlegen, wenn man Heat als Kultfilm lobt.

    • Danke für ihr Feedback, Herr Maier! Den Realismus sehe ich vor allem in der Straßenschlacht aufgrund der Waffen und des taktischen Vorgehens, welches mit den Darstellern eingeübt wurde. Gerne gestehe ich zu, dass das nicht für alle Actionszenen gilt.