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High Fidelity (2020)

In zehn Episoden haben Sarah Kucserka und Veronica West die Geschichte des Roman-Klassikers High Fidelity von Nick Hornby neu aufgerollt und ihr mit Zoë Kravitz eine starke, weibliche Hauptrolle verpasst.

TitelHigh Fidelity
Jahr2020
LandUSA
RegieJeffrey Reiner, Natasha Lyonne, Jesse Peretz
DrehbuchVeronica West, Sarah Kucserka, Nick Hornby, Josh Koenigsberg, Solomon Georgio
GenreSerien
DarstellerZoë Kravitz, Jake Lacy, Da’Vine Joy Randolph, Kingsley Ben-Adir, David H. Holmes, Thomas Doherty
Länge10 Folgen jeweils ca. 30 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihDisney Plus, StarzPlay
 

High Fidelity – Handlung

Der Dreh und Angelpunkt der Serie ist der nostalgische Plattenladen „Championship Vinyl“ in einem New Yorker Szeneviertel. Robyn Brooks (Zoë Kravitz) und ihre zwei Angestellten Cherise (Da’Vine Joy Randolph) und Simon (David H. Holmes) sind eigentlich klassische Nerds – alle verbindet die Liebe und Leidenschaft zur Musik. Die Arbeit im Plattenladen scheint für alle aber nur Nebensache zu sein, wodurch nicht gerade viel Herzblut in den Laden fließt, was sich auch an der nicht vorhandenen Kundschaft widerspiegelt. Eigentlich dreht sich alles um das Liebesleben von Rob, der kürzlich das Herz von Ex-Freund Mac (Kingsley Ben-Adir) gebrochen wurde. Sie lässt die Top 5 ihrer Beziehungen Revue passieren und sucht dabei nicht nur nach ihren Fehlern in der Vergangenheit und der wirklich wahren Liebe, sondern auch nach dem Sinn des Lebens. 

Ein Einblick in die Beziehung von Robyn Brooks (Zoë Kravitz) und Ex-Freund Mac (Kingsley Ben-Adir) © Hulu
Ein Einblick in die Beziehung von Robyn Brooks (Zoë Kravitz) und Ex-Freund Mac (Kingsley Ben-Adir) © Hulu

Eingestaubt oder angesagt?

Besonders an High Fidelity ist der Durchbruch der vierten Wand, also die Interaktion mit dem Zuschauer, wie man sie auch von Serien wie Fleabag oder House of Cards kennt. Hauptfigur Rob interagiert also, wie schon im gleichnamigen Film von 2000, direkt mit dem Zuschauer, und man hat das Gefühl, sie besser zu kennen als die anderen Protagonisten. Anders als beim Film, ist Rob nun eine Frau und spricht in diesen Szenen erfrischend ehrlich über ihre intimsten Gedanken, was die Identifikation mit der Rolle enorm stärkt.

Die Serie zeigt Elemente einer klassischen RomCom, doch je tiefer man in das Geschehen eintaucht, umso mehr macht sich eine dramatische Hoffnungslosigkeit breit. Rob ist gezeichnet von Einsamkeit und Gefühlskälte. Im Prinzip spiegelt sie ein perfekt unperfektes Abbild einer Single-Frau im modernen und meist sehr anonymen Großstadt-Dating-Leben wieder.

High Fidelity 2020: Zoë Kravitz als Rob Brooks © Hulu
High Fidelity 2020: Zoë Kravitz als Rob Brooks © Hulu

Lohnt sich der Genderswitch?

Eins steht fest: Zoë Kravitz verleiht der Figur Rob Brooks neuen Glanz! Sie verkörpert die Rolle unglaublich authentisch und mit viel Liebe zum Detail. Mit ihr hat die Figur Rob alles, was eine Ikone dieser Zeit braucht: eine Menge Coolness, trockenen Humor und natürliche Schönheit.

Leider hat der Switch der Geschlechter in dieser Serienadaption, außer bei den Äußerlichkeiten, keine neuen Eigenschaften der Hauptperson Rob mit sich gebracht und dadurch viel Potenzial verschenkt. Anstatt 1:1 das Leben eines weißen Mannes im mittleren Alter auf eine junge Frau zu kopieren, hätte man eher eine komplett neue, starke weibliche Hauptrolle mit mehr Tiefgang kreieren sollen. Robyn agiert im Prinzip genauso wie Robert in der Filmversion vor 20 Jahren.

Dadurch, dass die Geschichte aber in die heutige Zeit verlegt wurde, bringt es eigentlich zusätzlich Potenzial für neue Charakterzüge oder Handlungsstränge mit sich. Das Problem zeigt sich leider nicht nur an der Hauptfigur – auch bei den anderen Protagonisten wäre deutlich mehr rauszuholen gewesen. Positiv ist aber, dass man neben dem Genderswitch generell stark auf Diversität geachtet hat. Schade, dass man davon nicht mehr profitieren konnte.

Unser Fazit zu High Fidelity

High Fidelity zeigt mit Zoë Kravitz eine starke und authentische weibliche Hauptfigur. Die Serie nimmt uns auf  humorvolle Weise mit in das Leben einer junge Frau auf der Suche nach sich selbst, in einem stetigen Konflikt mit Schuldgefühlen und Beziehungsdramen. Für das jüngere Publikum hat sie durchaus Potenzial und bringt einige Denkanstöße am Puls der aktuellen Zeit mit.
Fans des Film-Klassikers mit John Cusack in der Hauptrolle werden die Neuauflage vermutlich nicht so sehr mögen, da die Serie neben dem Geschlechtertausch keinerlei Innovationen der Storyline mit sich bringt. Allerdings werden die Nostalgiker unter uns dennoch auf ihre Kosten kommen: Retro-Charme in Bildgestaltung und Soundtrack sind definitiv garantiert!

Leider wird es bei der einen Staffel bleiben, da Auftraggeber Hulu die Produktion bereits eingestellt hat. 

Unsere Wertung:

 

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