Hotel Artemis verspricht spannende Action vor dystopischer Kulisse. Doch was taugt der namhaft besetzte Streifen? Lest die Antwort darauf im Folgenden!
No data available.„Kein Wasser in L.A. aber es regnet Arschlöcher.“ – Krankenschwester Jean Thomas
Die Story von Hotel Artemis
In einer nicht allzu fernen Zukunft ist Wasser durch Privatisierung zu einem Luxusgut geworden. Krankenschwester Jean Thomas (Jodie Foster) betreibt das Hotel Artemis, ein Krankenhaus und Unterschlupf für verletzte Kriminelle in Los Angeles. Doch nur eingetragene und priviligierte Mitglieder haben in diesem Hotel Zutritt, das unter der Fuchtel des kriminellen Oberbosses Wolf King (Jeff Goldblum) steht. Andernfalls werden sie vom ruppigen Krankenpfleger und Türsteher Everest (Dave Bautista) wieder vor die Tür gesetzt. Schwester Thomas leitet diese Einrichtung nun schon seit 22 Jahren und aufgrund der Regelung, dass den Gästen untersagt ist, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen, läuft der Laden routiniert. Das soll sich jedoch ändern, da sich zwei der Schutzsuchenden versehentlich mit Wolf King angelegt haben. Dieser steht daraufhin vor der Tür des Hotels, das eigentlich ihm gehört, und verlangt Eintritt. Eintritt, den er sich zur Not auch gewaltsam verschaffen kann.
Ein hochkarätig besetzter, dystopischer Thriller
Regisseur Drew Pearce, der zuvor unter anderem bei Mission Impossible 5: Rogue Nation und Iron Man 3 an den Drehbüchern beteiligt war, liefert mit Hotel Artemis seine erste, eigene Regiearbeit ab und ja, die kann sich sehen lassen! Der namhafte und hochkarätige Cast zergeht einem schon beim Durchlesen der Namen auf der Zunge. Die vielen Darsteller geben wahrhaft ein Versprechen ab. Doch kann der Film dieses auch halten? Auf jeden Fall! Der Cast gibt sich hier äußerst spielfreudig in seinen Perfomances, auch wenn auch nicht jeder die Screentime bekommt, die er verdient. Dafür entwickelt sich zwischen den Charakteren schnell eine packende und glaubhafte Dynamik.
Allen voran glänzt Jodie Foster (Nell) in ihrer Rolle als abgetakelte und ulkige Krankenschwester Jean Thomas, die auf jede Herausforderung eine bissige Antwort hat. Doch hinter ihrer Schroffheit versteckt sich ein weicher und verletzlicher Kern. Sie bildet zusammen mit ihrem Pflegehelfer und Türsteher, der hier den bezeichnenden Namen Everest trägt und von Dave Bautista (Avengers – Infinity War) gespielt wird, das Team hinter der geheimen Klinik für Kriminelle. Sofia Boutella, die bereits in Atomic Blonde eine verführerische, französische Auftragskillerin spielte, übernimmt auch in Hotel Artemis wieder mit jeder Menge Charisma und Körperlichkeit diese Rolle. Abschließend bleibt noch zu sagen, dass Jeff Goldblum (Jurassic World 2 – Das gefallene Königreich, Thor 3 – Tag der Entscheidung) natürlich immer ein Gewinn ist, aufgrund seines kurzen Auftretens aber leider etwas verheizt wirkt.
Hervorragendes Worldbuilding und eine stimmige Atmosphäre
Hotel Artemis präsentiert vor allem eine Sache mit Bravour: Sein dystopisches Setting. In nur wenigen Bildern wird schnell die brenzlige Ausgangslage klar. Die Hintergründe des Szenarios werden vor allem durch das dreckige und abgeranzt wirkende Hotel selbst bärenstark erzählt, welches der eigentliche Star des Filmes ist. Die vergangene, schöne Welt scheint hier beispielsweise nur noch auf alten Wandbildern in dem Hotel zu existieren, die stets mit sehnsüchtigen Blicken bedacht werden. Dieses Hotel, das eigentlich vielmehr eine Anlaufklinik für privilegierte Schwerverbrecher und Reiche ist, erscheint indes ebenso abgetakelt wie Schwester Jean Thomas selbst, die hier ihrem eigentlich eher fragwürdigen Handwerk nachgeht. Ein blutverschmiertes Kissen mit der Aufschrift „Hotel Artemis“, das einfach umgedreht wird, um einen sauberen Eindruck zu vermitteln, ist an dieser Stelle übrigens wunderbar sinnbildlich für den Film zu sehen. Sowas nenne ich mal hervorragendes Worldbuilding.
Mein Fazit zu Hotel Artemis
Hotel Artemis ist ein äußerst interessant erzählter und stilvoll inszenierter Film, bei dem ich eigentlich lediglich das Ende als etwas unvermittelt und übereilt empfand. Ansonsten trumpft der Streifen mit jeder Menge brillanten Darstellern und Dialogen auf, die allesamt zu überzeugen wissen. Der allergrößte Pluspunkt ist aber letztlich das Setting im Hotel selbst, welches sensationelles Worldbuilding liefert. Hotel Artemis ist dabei mit einem Hang zum Style inszeniert, der durch den knackigen, futuristisch angehauchten Synthwave Soundtrack unterstützt wird und in seinen Actionszenen mit satten Gewaltspitzen punkten kann. Ein ziemlich erfrischender Genrebeitrag.
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