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Adam Sandler läuft vor einem großen 76ers-Logo in einem großen Raum mit Fensterfront im Hintergrund. Hustle

Hustle

In unserer Netflix-Vorschau war dieser Film schon unter den heiß erwarteten Filmstarts von Netflix im Jahr 2022. Nun kommt das Sportdrama Hustle mit Adam Sandler in einer ungewohnt ernsten Rollen zum Streamingdienst und wir verraten in dieser Kritik, ob die Erwartungen erfüllt werden konnten.

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TitelHustle
Jahr2022
LandUSA
RegieJeremiah Zagar
DrehbuchAdam Sandler
GenreDrama, Sportfilm
DarstellerAdam Sandler, Queen Latifah, Kenny Smith, Juancho Hernangómez, Ben Foster, Robert Duvall, Heidi Gardner
Länge123 Minuten
FSKab 12 Jahren freigegeben
VerleihNetflix
Juancho Hernangomez läuft neben Adam Sandler in einer Turnhalle. Er hält eine schwarze Sporttasche und trägt ein graues Tank Top, Sandler ein übergroßes gelbes Poloshirt. Hustle
Juancho Hernangomez als Bo Cruz überragt Adam Sandler mit Leichtigkeit © Netflix

Hustle – Die Handlung

Ein vom Pech verfolgter Talentscout Stanley Sugerman (Adam Sandler) stößt im Ausland auf den einzigartigen Basketballspieler Bo Cruz (Juancho Hernangomez). Der hat allerdings eine Vergangenheit, die ihm alle Wege zu einem Topclub zu verbauen droht. Als Sugerman Cruz die Zustimmung seiner Mannschaft in die Vereinigten Staaten, bekommen sowohl das Talent als auch sein Entdecker allen Widrigkeiten zum Trotz eine letzte Chance bekommt, um zu beweisen, dass sie das Zeug dazu haben, in der NBA erfolgreich zu sein.

Ein Sportdrama wie ein Konfektionshemd

Adam Sandler ist in seiner Karriere oftmals angeeckt, hat immer bewusst provoziert und war sich selten zu schade, dafür dann die volle Breitseite der medialen Schelte abzubekommen. Doch sogar in seiner zutiefst seriös und dramatisch angelegten Performance in Der Schwarze Diamant war noch mehr Potenzial zur Polarisierung vorhanden, als nun in Hustle. Das neue Basketball-Drama bei Netflix ist genau das, was Inhaltsangabe und Trailer versprochen haben: eine Sportfilm, wie er klassischer nicht sein könnte. Auswendige Trainingsmontagen: check. Ein Streit zwischen Trainer und Spieler als Midpoint der Story: check. Und am Ende dann die Wende dadurch, dass der Unbelehrbare doch bereit ist, sich zu öffnen: check.

Das alles ist überzeugend gespielt und auch spannend genug aufgezogen, dass man sich nicht bis zum Ende durchquälen muss. Hat man allerdings als Zuschauer:in schon die ein oder andere ähnliche Underdog-Geschichte gesehen, so ist die Formelhaftigkeit schon etwas ermüdend. Und bei den Vergleichen, die sich hier unweigerlich aufdrängen, zieht Hustle auch fast ausnahmslos den Kürzeren. Blind Side mit Sandra Bullock geht mehr ans Herz, Moneyball eröffnet dem Publikum völlig neue Perspektiven auf eine tröge Sportart und der Klassiker des Genres schlechthin, Rocky und sämtliche Fortsetzungen, weiß wesentlich besser, wie man alles auf das jeweilige Finale zuspitzen muss, um jeden im Publikum dann mit den Finger ganz fest in den Sessel hinein zu krallen.

Zwei Basketballer stehen in ihren Trikots unter Scheinwerfern in einer Halle und warten.
Basketball-Rivalität: Juancho Hernangomez als Bo Cruz und Anthony Edwards als Kermet Wilts © Netflix

Sandlers Liebe zum Basketball sorgt doch für einen gewissen Glanz

Was Hustle vor der kompletten Belanglosigkeit rettet ist auf der einen Seite die Begeisterung, die Sandler ohne jeden Zweifel für den Sport mitbringt. Seine schauspielerische Leistung ist jetzt nicht Oscar-verdächtig, aber den Basketball-Enthusiasten kauft man ihm definitiv ab. Auf der anderen Seite ist es der Stil der Inszenierung von Regisseur Jeremiah Zagar, dessen Musikvideo-Hintergrund sich äußerst positiv auf die Kameraarbeit und die Bebilderung der Sportszenen auswirkt. Trotz der Tatsache, dass sich hier oftmals augenscheinlich ungelenke Hünen quietschend über den Parkettboden bewegen, fasziniert Basketball ja gerade dann, wenn das eine gewisse Eleganz und Leichtigkeit ausstrahlt. Fast schon tänzerisch sind auch die Spielsituationen hier mit einer dynamischen, aber nie unruhigen Kamera eingefangen. Das trägt auf jeden Fall dazu bei, dass man den Sport auf ästhetischer Ebene auch Nicht-Fans schmackhaft macht.

Im Grunde genommen vereint die Geschichte zwei Underdog-Stories: die des Scouts, der eigentlich Trainer sein will. Und die des Talents, das für seinen Entdecker das Vehikel zum Traumjob sein könnte. Diese gegenseitige Abhängigkeit und das Spannungsverhältnis, das sich daraus ergibt, spielt man leider nicht konsequent genug aus, um beiden Personen die tatsächliche Fallhöhe anzumerken, die in dieser Zusammenarbeit als vermeintlich letzter Chance besteht. Dazu sind die Etappen in der Story, wie eingangs beschrieben, einfach zu abgedroschen aneinander geknüpft und die Krisensituation zu vorhersehbar aufgelöst.

Für NBA-Fans das All-Star Game unter den Sportfilmen

Das alles mag bis hierhin nun negativer rübergekommen sein, als es das wirklich solide Drama verdient. Leider reicht heutzutage aber „solide“ nicht mehr für eine eindeutige Empfehlung aus, führt man sich die Masse an Veröffentlichung jede Woche vor Augen. Nichtsdestotrotz soll diese Rezension doch auf einer versöhnlichen Note enden, denn Hustle ist für all diejenigen, die sich ohnehin mit dem weltweiten Basketball-Geschehen beschäftigen, auf alle Fälle allein wegen seiner unzähligen Gastauftritte und der authentischen Abbildung des Spielgeschehens die Sichtung wert. Sei es 76ers-Legende „Dr.“ Julius Erving oder die deutsche Legende Dirk Nowitzki, an Sportstar-Power mangelt es nicht.

Und an der Seite dieser teils sich selbst, teils an ihre echte Persona angelehnte Rollen spielenden Basketball-Größen, kann sich auch der eigentlich Co-Star von Sandler Juancho Hernangomez ganz gut in Szene setzen. Ihm nimmt man vollends ab, dass er wirklich in der NBA mitwirkt und mit seinen Blocks für Angst und Schrecken sorgt. Das liegt „vielleicht“ an der Tatsache, dass er tatsächlich Basketballprofi bei den Utah Jazz ist. Dementsprechend muss man den Sportler eigentlich mehr für sein authentisches Schauspiel loben, als umgekehrt.

Adam Sandler euphorisch neben Heidi Gardner in einer Turnhalle. Auch sie strahlt in seine Richtung. Hinten einige Männer in einem Kreis stehend vor einer Holztribüne.
Adam Sandler und Heidi Gardener als Kat Merrick © Netflix

Unser Fazit zu Hustle

Hustle ist ein klassischer Beitrag zum Sportdrama-Genre und überdurchschnittlich gut inszeniert. Leider hat man aber immer wieder das Gefühl, dass man bestimmte Szenen genau so schon gesehen hat, nur eben im Rahmen eines anderen Sportart-spezifischen Hintergrunds. Adam Sandler darf sich zwar den ein oder anderen Witz erlauben und damit auch immer wieder für eine gewisse Auflockerung sorgen, aber im Großen und Ganzen nimmt man ihm die Ernsthaftigkeit seiner Figur ab. Gespickt mit tollen Basketball-Bildern und zahlreichen Auftritten von aktiven und ehemaligen Ikonen des Sports, ist dieses Netflix-Original aber für NBA-Fans eigentlich ein Must-See.

Hustle ist seit dem 8. Juni bei Netflix abrufbar!

Unsere Wertung:

 

 

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