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Jäger des verlorenen Schatzes

Klassiker Kritik: Indiana Jones und die Jäger des verlorenen Schatzes. Der UR-Indy aus dem Jahr 1981. Unter der Regie von Steven Spielberg und in enger Zusammenarbeit mit George Lucas entstand dieser Meilenstein des Abenteuerfilms mit Harrison Ford in der Rolle des berühmten Archäologen Indiana Jones.

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TitelJäger des verlorenen Schatzes (OT: Raiders of the Lost Ark)
Jahr1981
ProduktionslandUSA
RegieSteven Spielberg
DrehbuchGeorge Lucas,  Philip Kaufman, Lawrence Kasdan
GenreAbenteuer
DarstellerHarrison Ford, Karen Allen, Paul Freeman, Denholm Elliott, John Rhys-Davies
Länge111 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihParamount Pictures
Bluray-Cover zu Indiana Jones - Jäger des verlorenen Schatzes von 1981
Bluray-Cover zu Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes. „Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes“ auf Blu-ray & DVD erhältlich (©Paramount Pictures)

Handlung

1936: Im Dschungel von Peru ist ein Mann (Harrison Ford) mit Peitsche und Fedora-Hut auf der Suche nach einer alten Götzenfigur aus Gold. Dabei dringt er mit einem Gefährten (Alfred Molina) in eine Tempelanlage vor und überwindet verschiedene Fallen mit Verstand und Witz. Er findet die Ikone und durchschaut den Mechanismus, der sie schützt. Durch den geschickten Tausch der Figur gegen ein wohl bewogenes Säckchen mit Sand glaubt er den Mechanismus überlistet, als plötzlich Wände und Boden zu wackeln beginnen. Die Falle arbeitet, die Ruine beginnt einzustürzen und der Mann läuft los, so schnell er kann. Er flüchtet auf dem gekommenen Weg schnell und ohne Rücksicht auf die Fallen. Sein Gefährte überlistet ihn an einer Schlucht und verlangt die Figur gegen die Peitsche zum Herüberschwingen. Der Mann wirft sie ihm zu und wird erneut betrogen. Mit einem waghalsigen Sprung gelingt es trotzdem, die Schlucht zu überwinden. In einer Falle entdeckt er die Leiche seines Gefährten aufgespießt und nimmt die Ikone wieder an sich. Ein Rumpeln und es ist klar, die Flucht ist noch nicht vorbei.

Von einem gewaltigen Felsen verfolgt, rennt der Mann aus der Ruine ins Freie und blickt in das Gesicht seines alten Rivalen Rene Belloq (Paul Freeman), der ihm die Figur abnimmt. Er spricht ihn mit seinem Namen an: Jones. Nach einer weiteren Waghalsigen Flucht vor Belloqs Indios gelingt Jones der Heimflug. Daheim wird er von der Regierung dem Auftrag betraut, die sagenumwobene Bundeslade zu finden. Ein Wettlauf gegen Belloq und die Nazis beginnt, der über den Ausgang des 2. Weltkrieges entscheiden könnte.

Harrison Ford als Indiana Jones und Karen Allen als Marion
Harrison Ford und sein Sinn für Frauen in Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes. „Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes“ auf Blu-ray & DVD erhältlich (©Paramount Pictures)

Kritik

Raiders hat seit seiner Entstehung 1981 nichts von seinem Charme eingebüßt und seitdem Generationen von Cineasten wie auch Gelegenheitsschauern begeistert. Der Film selbst präsentiert sich im Grunde fast B-Moviehaft und spielt mit sehr klassischen Elementen von Film und Filmhelden. Nachdem in den 60er und 70er Jahren der Italo-Western dem Kino den Antihelden schenkte, kam mit Indiana Jones ein kerniger und doch sehr heroischer Charakter in die Kinos, der die alten Hollywood-Ideale der Helden wieder aufleben ließ. In einem Film gespickt mit großartigen Schauspielern, stehen die Figuren natürlich in vielerlei Sinne trotzdem eher für Archetypen, trotzdem finden sich kleine Überraschungen in der Ausarbeitung.

Harrison Ford in Indiana Jones - Jäger des verlorenen Schatzes von 1981
Harrison Ford in Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes. „Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes“ auf Blu-ray & DVD erhältlich (©Paramount Pictures)

Figuren:

Harrison Ford ist über die Jahre zum Inbegriff für Indiana Jones geworden. Die Figur wird von ihm angelegt wie die Lederjacke, die sie trägt und sitzt ähnlich dem Fedora-Hut wie angegossen. Seit nunmehr 30 Jahren ist Indiana Jones ungebrochen ein Symbol des Abenteuers und das ist nicht zuletzt Fords kongenialer Darstellung zu verdanken. In insgesamt 4 Filmen hat er der Figur Leben verliehen und sie perfekt verkörpert. Die lockeren Sprüche, der trockene Humor und der heroische und mutige Charakter machen Jones zu einer der sympathischsten Figuren des Kinos, die bis heute Jung und Alt begeistern kann. Obgleich er, typisch dem 80er-Jahre-Actionhelden menschliche Eigenschaften besitzt und auch verletzlich scheint, ist er im Grunde der klassische Hollywoodheld und als solcher natürlich ein Garant für das Happy-End, der niemals vom Schurken überwunden werden kann.

Karen Allen spielt Marion Ravenwood, Jones´ alte Flamme aus früheren Tagen. Die beiden haben von Beginn an eine Beziehung, die an ein altes Ehepaar erinnert und immer wieder für Lacher sorgt. Kauzig und kratzbürstig verkörpert Allen ihre Figur und bietet einen guten Konterpart für Fords Jones. Mit sympathischem Lächeln, aber zugleich immer wieder recht jähzornigen Ausbrüchen zieht Allen den Zuschauer recht schnell auf ihre Seite. Interessant an dieser Figur ist das Fehlen eines typischen Charakteristikums der weiblichen Hauptrolle: Sie ist nämlich durchaus imstande sich selbst zu verteidigen. Sie ist im Grunde eine Art weiblicher Held und als solche erinnert sie mitunter ein wenig an Sigourney Weavers Ellen Ripley aus den Alien Filmen, deren erster Teil gerade 2 Jahre vor Raiders im Kino lief. Diese Inspiration des Zeitgeistes dieser Epoche des Films zeigt, dass hier eben nicht alles nur klassisch Hollywood ist, auch wenn der Film grundsätzlich eher den klassischen Mustern folgt. Trotzdem tun diese kleinen Klischeebrüche dem Film sehr gut und sie sind es, die ihm das Potenzial zum Meisterwerk überhaupt erst ermöglichen.

Paul Freeman gibt seinen Rene Belloq als charmanten Schurken und zieht, obwohl Gegenspieler von Jones, immer wieder Sympathien auf seine Seite. Gut gespielt und mit nettem französischem Akzent gelingt es Freeman einen intelligenten und gewieften Gegenspieler für Ford zu liefern, der diesem immer wieder einen Schritt voraus scheint. Als Nazi-Handlanger ist jedoch recht schnell klar, was hinter der Fassade des charmanten Mannes vorgeht. Trotzdem bewahrt er sich ein gewisses Maß an Kultiviertheit und er verabscheut die Methoden und Gewalt der Nazis. Sein Interesse gilt durchgehend der Archäologie und als solche sieht er die Zusammenarbeit mit den Nazis als Zweckbündnis auf dem Weg zu Bundeslade.

Als letzte große Nebenfigur ist John Rhys-Davies in seiner Rolle als Sallah zu nennen. Der alte Freund Indys hilft diesem in Ägypten bei seinem Wettlauf um die Lade. Durch die Bekanntschaften Sallahs und seine Verbindungen in Ägypten bleibt Jones dort Konkurrenzfähig und steht nicht alleine da. Sympathisch und mit Herzlichkeit gespielt ist Sallah der typische beste Freund, der Indy niemals verraten würde und ihm nach bestem Wissen und Gewissen hilft.

Wichtige Nebenrollen tragen noch Ronald Lacey als Nazihandlanger Toht und Denholm Elliot in seiner unvergesslichen Rolle als Marcus Brody, der Dekan an Indys College. Während Toht der Inbegriff des fanatischen Nazischergen ist und mit einer überzeugenden Widerlichkeit gespielt wird, gelingt es Elliot seinem Marcus die väterliche Wärme zu geben, die die Beziehung zu Indy auch in den kurzen Szenen, die er hat, klarmachen kann. Alle weiteren Nebenrollen sind ebenfalls gut besetzt, jedoch stechen diese beiden hier klar aus dem Cast heraus.

Harrison Ford als Indiana Jones in Jäger des verlorenen Schatzes von 1981
Harrison Ford bei einem unangenehmen Gespräch in Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes. „Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes“ auf Blu-ray & DVD erhältlich (©Paramount Pictures)

Der Film selbst spielt natürlich mit vielen klassischen Handlungsmustern von Hollywood-Abenteuerfilmen. Der heroische Heldencharakter, der beste Freund des Helden, die Frau an seiner Seite, der väterliche Freund, der bösartige Scherge und der gewiefte Gegenspieler. Die Figuren sind in vielerlei Sicht natürlich Archetypen klassischer Hollywood-Filme, doch trotzdem wirken sie damals wie heute frisch, vor allem nach einer langen Periode ohne große Abenteuerfilme. Ähnlich der Entwicklung der 00er Jahre mit dem Piratenfilm durch den Erfolg von Pirates of the Caribean hat natürlich Raiders auch Nachahmer bis heute gefunden. Die Quatermain-Filme mit Richard Chamberlain, oder in den 00er Jahren auch die National Treasure-Filme mit Nicolas Cage, sie alle arbeiten mit den Motiven der Indiana Jones-Filme und greifen viele der Stereotypen auf, die damals erneut etabliert wurden. Auch aus der Popkultur ist das Erbe des Indiana Jones bis heute nicht mehr wegzudenken. Etliche Male wurde die Szene mit dem Felsen zitiert oder Peitsche und Fedorahut als Motive genommen oder schlicht persifliert.

Tricktechnisch arbeitet Raiders vielfach mit den damals beliebten Miniaturen oder mit Zeitraffer-Tricks, um verschiedenste Effekte zu erzielen. Bis heute haben sich die Effekte größtenteils erstaunlich gut gehalten und insbesondere die Verfolgungsjagden oder Miniatur-Effekte haben kaum Staub angesetzt. Einfallsreiche Inszenierung sorgt dafür, dass auch die nach heutigen Maßstäben eher schlechten Effekte nicht störend wirken, sondern sich gekonnt in das Ganze des Films einfügen. Dazu kommen massenweise handgemachte Actionszenen und gut choreographierte Prügeleien, die den Film immer wieder auflockern. Die Regie von Spielberg verleiht dem Film immer wieder Aha-Momente und sorgt für oftmals große Schauwerte. Dabei wurden von Lucas und Spielberg etliche Kult-Szenen geschaffen, die bis heute jeder halbwegs interessierte Filmschauer kennt.
Besondere Kritikpunkte finden sich wie bei jedem großen Meisterwerk kaum und wenn man die nach heutigen Maßstäben mitunter eher lachhaften Effekte nicht zählen möchte, findet sich hier kein Grund am Film herumzumäkeln. Der Spannungsbogen sitzt, die Figuren passen und die Inszenierung ist mehr als gekonnt. Dazu hat der Film seinen eigenen, etwas dreckigen Charme, fernab von typischem, gelacktem Hollywood-Kino.

Fazit

Raiders of the Lost Ark ist Wegbereiter einer neuen Generation von Abenteuer-Filmen geworden, der bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat. Die großartigen Darsteller, tollen Szenen und die erinnerungswürdigen Schauplätze unter der großartigen Inszenierung durch Spielberg lassen den Film immer noch zeitlos wirken und sorgen für ein unvergessliches Filmerlebnis. Diese Perle Hollywoods aus den frühen 80ern sollte sich niemand entgehen lassen, der behauptet Filme zu mögen. Auch Genrefremde Filmfreunde können bedenkenlos einen Blick riskieren, da Indiana Jones für jeden etwas bietet. Ein wenig Mystik, viel Action, ausreichend Spannung und eine Menge Witz sorgen für eine großartige Mischung, die sicher niemanden enttäuschen wird.

Der erste Indiana Jones verdient somit zu Recht

5/5 Fedoras,

da er als Inbegriff des Abenteuerfilms und als Auftakt einer der bekanntesten Reihen der Filmgeschichte fast schon zum Kulturgut geworden ist und mit einem Peitschenknall eine der größten Kultfiguren unserer Zeit erschuf.

Unsere Wertung:

 

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