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INSIDE – Was sie will ist in Dir

Knüppelharte Kost aus Frankreich. Inside – Was sie will ist in dir erweist sich als filmgewordener Alptraum jeder werdenden Mutter.

TitelInside
Jahr2007
ProduktionslandFrankreich
RegieJulien Maury, Alexandre Bustillo
DrehbuchAlexandre Bustillo
GenreHorror-Thriller
DarstellerBéatrice Dalle, Alysson Paradis
Länge83 Minuten
FSKUngeprüft
VerleihSenator Film

Story:

Die schwangere Fotografin Sarah Scaringella entgeht bei einem Autounfall nur knapp dem Tod. Ihr Ehemann Matthieu erliegt allerdings seinen schweren Verletzungen.

Vier Monate später… Der Verlust ihres Mannes hinterlässt bei Sarah eine schmerzhafte Lebenslücke. Doch ihr ungeborenes Baby blieb bei der Tragödie verschont. Sarah lebt derweil ein zurückgezogenes Leben in ihrem abgelegenen Haus in Frankreich. Das Weihnachtsfest steht vor der Tür und die Geburt ihres Kindes steht unmittelbar bevor. Da klingelt es plötzlich mitten in der Nacht an Sarahs Tür. Eine unbekannte Frau gibt sich zu erkennen und bittet Sarah darum telefonieren zu können. Der Wagen der Unbekannten sei angeblich liegengeblieben. Doch Sarah verweigert der Frau die Tür und bittet sie zu gehen. Daraufhin beginnt für die Schwangere eine Tortur des Wahnsinns. Die unbekannte Frau entpuppt sich nämlich als eiskalte Psychopathin mit unabänderlichen Ziel: Sie will Sarahs ungeborenes Baby, koste es was es wolle.

Hintergrund:

Bei Inside handelt es sich um das Debüt des französischen Filmregisseur-Duos Julien Maury und Alexandre Bustillo. Der Film reiht sich in die Liga extremer französischer Terror-Filme ein, die von Anfang bis Mitte der 2000er Bekanntheit erlangten. Somit steht das umstrittene Werk auf einer Stufe mit ähnlichen bekannten Genre-Vertretern wie „High Tension“, „Martyrs“ und „Frontier(S)“. Die explizite Gewaltdarstellung des Films sorgte für eine Freigabeverweigerung seitens der deutschen FSK. Dennoch bekam Inside den vorübergehenden Segen der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO/JK). Allerdings nur in einer um zwei Minuten gekürzten Fassung. Letztlich wurde diese Version dennoch wegen Gewaltverherrlichung im Jahr 2009 bundesweit beschlagnahmt. Der Film unterliegt somit einem landesweiten Verbreitungsverbot.

Kritik:

Was die beiden Regie-Debütanten Julien Maury und Alexandre Bustillo mit „Inside“ auf die Menschheit losgelassen haben ist schon eine sehr unangenehme Erfahrung. Bereits die Eröffnungssequenz lässt unter fast schon melancholischen Klängen auf einen recht depressiven Film schließen. Doch das kammerspielartige Psycho-Duell der beiden Hauptprotagonistinnen mündet hier in einen wahren Alptraum in geradezu schonungslos-verstörenden Bildern. Bemerkenswert ist hier allerdings das Stilmittel der beiden Regisseure. Trotz massiver Gewalteinwirkung schaffen es Maury und Bustillo das Geschehen geradezu ruhig und gelassen einzufangen. So gibt es vereinzelt sehr lange Kameraeinstellungen und es werden verhältnismäßig kaum Dialoge verwendet.

Darüber hinaus besteht die Sound-Kulisse zum Teil nur aus minimalistischen Klängen. Diese wirken mal depressiv, mal bedrohlich, aber zu keinem Zeitpunkt hektisch oder actiongeladen. Inside setzt auf eine intensive Inszenierung und lässt seine Zuschauer die ausweglose klaustrophobische Spannung hautnah miterleben.

Diese Spannung wird durch das hervorragende Schauspiel der beiden Hauptdarstellerinnen auf die Spitze getrieben. Geradezu schweißtreibend fiebert man hier mit der schwangeren Sarah (Alysson Paradis) mit und ihre ausweglose Situation wird durch die bevorstehende Schwangerschaft noch verstärkt. Sarah ist eine Gefangene in ihren eigenen vier Wänden, eingeschlossen in ihrem Badezimmer. Nichtsahnend, wann es der eiskalten Psychopathin gelingt die verriegelte Tür aufzubrechen, um sich das zu nehmen was in Sarah‘s Körper heranwächst. Allein diese Vorstellung sorgt schon für einen anhaltenden Adrenalinschub. Doch die kranke Seele der Namenlosen weiß nicht nur psychisch einzuschüchtern. Das personifizierte weibliche Böse ist auch physisch unglaublich schlagfertig. So kommt es das im Laufe des Geschehens immer wieder vor, dass diverse Nebencharaktere ihren unaufhaltsamen Zorn auf sehr brutale Art und Weise zu spüren bekommen.

Dabei macht die französische Schauspielerin Béatrice Dalle Ihrer Rolle alle Ehre und es wird gesplattert was das Zeug hält. Erstechen, erschießen, aufschlitzen…nichts ist der sich in Rage befindenden Dalle zu schade. Das Ziel ist eindeutig und was sich ihr dabei in den Weg stellt wird gnadenlos beseitig. Zweifellos hat die Welt mit Béatrice Dalle einen der wohl grausamsten weiblichen Bösewichte gewonnen und das auf schauspielerisch sehr überzeugendem Niveau.

Bei all dem Lob hat der Film dann aber auch leider ein paar unschöne Logik-Löcher. So wirkt das Verhalten einiger Protagonisten geradezu stümperhaft und es schmerzt förmlich das unlogische Verhalten mancher Charaktere anzusehen. Das trübt dann letztlich auch ein wenig die eigentlich hervorragende Atmosphäre und führt bei Inside zu einem geringen Punktabzug für die Höchstnote.

Fazit:

Inside ist brachiales schonungsloses französisches Terror-Kino. Die beiden Hauptdarstellerinnen überzeugen, die mehr als blutigen Special-FX sind ein Fest für jeden Gorehound. Die Geschichte selbst ist zwar simpel, jedoch spannend und nervenaufreibend verpackt. Lediglich das unlogische Handeln mancher Nebendarsteller trübt das Gesamtpaket ein wenig. Unterm Strich bleibt aber dennoch ein äußerst unangenehmer Film und ein guter Beitrag zum „Tortur“ de France Kino.

Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:

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Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:

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© Senator Film

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