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IO

Kann sich Jonathan Helperts Regiedebüt IO sehen lassen? Lest im Folgenden, wo der neue, dystopische Netflix Science-Fictioner glänzt, aber auch, wo er es leider nicht tut.

TitelIO
Jahr2019
ProduktionslandUSA
RegieJonathan Helptert
DrehbuchClay Peter, Charles Spano, Will Basanta
GenreSci-Fi, Drama
DarstellerDanny Huston, Anthony Mackie, Margaret Qualley
Länge96 Minuten
FSKkeine Angabe (Netflix Freigabe: ab 16 Jahren)
VerleihNetflix
Das offizielle Poster von IO. © Netflix
Das offizielle Poster von IO. © Netflix

Es scheint wir sind dazu verdammt, unseren Planeten zu zerstören…

Die Geschichte von IO

Die Atmosphäre der Erde ist so toxisch, dass es kein Leben mehr gibt. Der Rest der Menschheit hat sich zu einer Raumstation über dem Jupiter Mond Io aufgemacht. Die Welt ist nun verlassen, leblos und verwildert. Lediglich hoch oben in den Bergen ist die Luft noch nicht hochgradig verseucht. Die junge Forscherin Sam betreibt dort mit ihrem Vater eine der letzten Einrichtungen auf dem Planeten. Sie gibt die Hoffnung für die Welt nicht auf und ist verzweifelt auf der Suche nach Anzeichen von Lebensformen, die überlebt haben könnten und somit auf eine Genesung der Welt schließen lassen könnten. In ihrer Forschungseinrichtung hat sie alles an Technik und Material, das sie braucht, um zu überleben.

Doch welchen Sinn hat es, einer der letzte Menschen auf der Welt zu sein, wo sich doch alle anderen aufgemacht haben, um eine neue Zukunft für die Menschheit zu finden? Für Sam steht jedenfalls fest, dass es noch Hoffnung für die Zukunft der Menschen auf der Erde gibt. Ganz gleich, wie verschwindend gering diese auch sein mag. Als Micah eines Tages mit einem Heißluftballon bei Sam landet, beginnt sie jedoch langsam daran zu zweifeln. Nun muss sie sich entscheiden, ob sie gemeinsam mit Micah die weite Reise zu einem der letzten Shuttles, das sie zur Raumstation bringt, auf sich nimmt, oder weiterhin auf der Erde bleibt, um diese zu retten.

Hoffnungsvolles Festhalten an einer sterbenden Welt

In IO ist noch nicht alles Leben auf der Welt gestorben. © Netflix
In IO ist noch nicht alles Leben auf der Welt gestorben. © Netflix

Das Motiv, welches IO am meisten auszeichnet und interessant macht, ist das Motiv der Hoffnung. Wobei man hier schon beinahe von einer hoffnungslosen Hoffnung sprechen könnte. Dabei gestaltet sich Sams vehementes Festhalten an der sterbenden Erde als äußerst berührend und Margaret Qualley (The Nice Guys) spielt sie mit ihren Ambitionen zauberhaft verträumt. Wo alle anderen den Tod sehen, sieht sie einen Hoffnungsschimmer des Lebens, für den es sich noch immer zu kämpfen lohnt. Ganz gleich, wie klein dieser Hoffnungsschimmer auch sein mag. Für sie ist IO lediglich der letzte Ausweg, solange für die Erde noch das kleinste Fünkchen einer Rettung besteht.

Doch auch diese Hoffnung hat Schattenseiten, wie sie durch eine offene Konfrontation mit Micah erfahren muss. Viele der Menschen, die an ihr festhielten und auf der Erde geblieben sind, verhungerten aufgrund von dieser Hoffnung. In IO wird die Frage gestellt, wie weit man an der Hoffnung festhalten kann und was man bereit ist zu opfern.

Die schleppende Inszenierung einer interessanten Thematik

Margaret Qualley und Anthony Mackie sind in IO nicht immer einer Meinung. Doch sie haben nur einander. © Netflix
Margaret Qualley und Anthony Mackie sind in IO nicht immer einer Meinung. Doch sie haben nur einander. © Netflix

Über weite Zeiträume dreht sich in IO vieles im Kreis und es passiert wenig bis gar nichts. Hinzu kommt noch, dass ein Großteil des Films lediglich in der Enklave hoch oben in den Bergen spielt. So begleiten wir Sam zum Beispiel einen Großteil der Zeit dabei, wie sie alleine versucht, diese instand zu halten, sich liebevoll um ihre Bienen kümmert und ihrer Forschung nachgeht. Ab und an gibt es dann noch einen interessanten Ausflug in die Zone zu bestaunen. Optisch weiß diese nebelverhangene, überwucherte alte Welt auf jeden Fall zu überzeugen, doch wirklich viel passiert dort auch nicht.

Daran ändert sich auch kaum etwas, als Micah (Anthony Mackie ) endlich bei Sam landet, außer, dass die Dialogdichte nun wesentlich höher ist. Zu Gute halten muss man IO an dieser Stelle aber, dass diese Dialoge sich wenigstens als anregend und vielschichtig gestalten und in dem Kontext des Films eine interessante Rolle spielen. Doch wer schon zuvor von der langatmigen Inszenierung abgeschreckt war, der wird wohl auch in den folgenden philosophischen Dialogen mehr eine Schlaftablette, als einen interessanten Umschwung sehen.

Mein Fazit zu IO

Wer auf ruhige und betont besinnliche Science Fiction steht, der kann hier durchaus einen Blick riskieren. Jonathan Helpert hat mit IO ein Regiedebüt hingelegt, das sich durchaus sehen lassen kann, sofern man sich denn der extrem ruhig und sehr langsam erzählten Thematik des Streifens hingeben kann. Ansonsten verkommt IO für viele wohl eher zu einer Einschlafhilfe. Denn der Film ist, trotz seiner verheißungsvollen Thematik, zwar zu jeder Zeit ziemlich interessant, aber leider zu keiner Zeit wirklich spannend.

Micahs Ankunft in IO. © Netflix
Micahs Ankunft in IO. © Netflix

 

Unsere Wertung:

 

 

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