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Angsterfüllte und ratlose Gesichter in "It Follows" © 2014 It Will Follow, INC.

It Follows

Markus war weniger begeistert von It Follows

Ein One-Night-Stand mit Folgen: Nachdem sie einem jungen Mann erlegen ist, weiht dieser Jay ein, dass nun ein Geist sie ständig verfolgen wird. Man kann nur diese Last „weitergeben“ indem man mit einem anderen Menschen schläft. Ihre Skepsis wird bald von Gestalten widerlegt, die kerzengerade auf sie zulaufen und niemand anderes diese Geister wahrnehmen kann. Mit Hilfe ihrer Schwester und deren Freunden versucht sie den Fluch zu besiegen.

Jay und Hugh in "It Follows" © 2014 It Will Follow, INC.
Jay und Hugh in „It Follows“ © 2014 It Will Follow, INC.

Die Filmmusik von It follows (komponiert von Disasterpeace) ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen untermauert diese mit verstörenden Geräuschen und intensiven, gruseligen Tönen die Horrorkulisse meisterhaft, zum Anderen verwirren die obszönen Einspielungen in normalen Szenen den Zuschauer. Für mich war es zu viel des Guten und wirkte manchmal deplatziert. Allein die Anfangsszene packt den Zuschauer schon sofort und steckt die Erwartungen hoch, was die „Grausamkeit“ jedoch etwas im weiteren Verlauf vermissen lässt.

It Follows ist ein Paradebeispiel, wie aus wenig Mitteln und einem minimalen Budget ein doch sehr guter Horrorfilm enstehen kann. Die Kamera macht hier ebenfalls ein sehr guten Eindruck, mit vielen 360 Schwenks und Totalen baut diese in Verbindung mit der Sounduntermalung eine spannende Szenarie auf.

Hugh zeigt Jay ihren Verfolger - "It Follows" © 2014 It Will Follow, INC.
Hugh zeigt Jay ihren Verfolger – „It Follows“ © 2014 It Will Follow, INC.

Achtung kleiner Spoiler!

Handlung mit Schwächen

Jedoch hat die eigentlich interessante Handlung so ihre Schwächen. So wird nicht aufgeklärt, wieso alles passiert? Was sind das für Geister? Woher kommen sie? Wo ist der Ursprung? Warum werden die Eltern/Erwachsenen kaum gezeigt? Manche Handlungen sind nicht nachzuvollziehen. Und obwohl ich offene Enden nicht schlecht finde, die zum Denken anregen, ist dieses etwas zu abrupt und wirkt einfach abgerissen.

Auch wenn dieser Film die Zuschauer spalten wird (so auch bei uns im Team), so versprüht er einen ganz eigenen Horror. Die Atmosphäre die sich durch die Mischung von bizarren Tönen, den „Wandelnden“ und deren Kameraerfassungen aufbaut, hat mich in vielen Szenen überzeugt. Natürlich fehlt zu einem wirklich schaurigen Machwerk noch einiges an Horrorelementen. Dennoch hob sich It follows aber handwerklich von den meisten Vertretern seines Genres ab.

Mit etwas mehr Feinschliff, was Drehbuch und Story angeht, wäre Regisseur David Robert Mitchell (der auch das Drehbuch selber schrieb) ein noch besserer Teenie-Horror gelungen.

Jegliches Bild- und Videomaterial unterliegt dem © Weltkino Filmverleih

1 Kommentar

  • Was mich gefesselt hat, war das zunehmende Geräusch…wenn *ES* kommt und der langsame Gang . Gruselig!

    Einen wirklichen Sinn konnte ich nicht erkennen. Was ist, wenn man immer wieder mit dem selben Partner schläft? Geht es hin und her?

    Für mich ein Film mit wenig Tiefgang.
    Ich habe auch zwischendurch gespult, weil es immer wieder das selbe Thema war…die Schaukel und so.