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Ein Mann hält eine großkalibrige Waffe, er hat einen Bart und halblange, schwarze Haare. Es ist der Schauspieler Keanu Reeves als John Wick im Film John Wick: Kapitel 2

John Wick: Kapitel 2

Zum Kinostart von Kapitel 4 der John Wick-Reihe liefern wir euch die Kritik zu John Wick: Kapitel 2 nach, der seit einiger Zeit in einem 4K-UHD-Steelbook zusammen mit den ersten drei Teilen erschienen. Ob die Fortsetzung den Vorgänger toppt, erfahrt ihr bei uns!

JOHN WICK 2 Trailer German Deutsch (2017)

TitelJohn Wick: Kapitel 2 (OT: John Wick: Chapter 2)
Jahr2017
LandUSA, Kanada, Italien
RegieChad Stahelski
DrehbuchDerek Kolstad
GenreAction, Thriller
DarstellerKeanu Reeves, Laurence Fishburne, Ian McShane, Riccardo Scamarcio, Lance Reddick, Claudia Gerini, Ruby Rose, Common, Tobias Segal
Länge122 Minuten
FSKFreigegeben ab 18 Jahren
VerleihStudioCanal
Auf dem Bild zur John-Wick-Collectors Box sieht man links die Box, dazu das Steelbook mit einem langhaarigen Keanu Reeves, im Hintergrund eine Uhr mit römischen Zahlen.

Die im Plaion Shop exlusiv erhältliche Collector’s Box bietet einige Gimmicks. © StudioCanal

Die Story von John Wick: Kapitel 2

Eigentlich wollte John Wick (Keanu Reeves) seinen Ruhestand wieder aufnehmen, doch als sein alter Bekannter Santino (Riccardo Scamarcio) eine Blutmünze einlöst, ist John zur Hilfe verpflichtet. Als er sich zunächst weigert, untermauert Santino seinen Anspruch auf Johns Hilfe und jagt sein Haus in die Luft. Im Continental muss Winston (Ian McShane) John an die Regel des Schwurs erinnern und so begibt er sich nach Italien. In der ewigen Stadt Rom soll er den Auftrag erledigen, Santinos Schwester Gianna (Claudia Gerini) zu töten. Doch all dies setzt eine Spirale in Gang, die selbst John Wick auf eine harte Probe stellt…

Der Schauspieler Keanu Reeves ist in einem schwarzen Anzug und Krawatte zu sehen. Er feuert mit einer Waffe. Eine Szene aus John Wick.
Auch in Teil 2 wird wieder geballert. © StudioCanal

Die Unterwelt wächst – das Universum entsteht

Als 2014 ein Action-Thriller mit Keanu Reeves angekündigt wurde, zudem mit 20 Million US-Dollar recht überschaubar budgetiert, zuckten viele Branchenkenner:innen mit den Schultern. Als John Wick allerdings das Doppelte seines Budgets am US- Box-Office einspielte und weltweit um die 87 Millionen US-Dollar zusammenkamen, war eine Fortsetzung recht schnell beschlossen. Anfangs planten die Produzenten, erneut das Regieduo Stahelski/Leitch an die Zügel zu lassen, doch letzterer schied aufgrund von Terminkonflikten aus dem Projekt aus. Doch auch ohne seinen Regiepartner baut Chad Strahelski mit seinem Drehbuchautoren Derek Kolstad das Filmuniversum konsequent aus.  Gerade diese Welt in der Welt war bereits in Teil 1 eines der reizvolleren Story-Elemente. Mit eigener Währung, eigener Infrastruktur und eigenen Gesetzen ist der Film fast vollständig der Realität entrückt, driftet allerdings zu keiner Zeit ins Fantastische oder comichaft Überzeichnete ab.

Und das, obwohl sich alle Mühe gegeben wird, John Wick weniger als Figur denn als Archetypen zu zeigen. Dem meist in schwarzen Zwirn gekleidete Assassine werden schon fast übermenschlich-superheldenhafte Züge verliehen, auch, weil ihm stets der Ruf vorauseilt, der Beste seiner Zunft zu sein und diverse Tötungen mit Macgyver-artigen Gimmicks getätigt zu haben. Im Kontrast dazu gestaltet Reeves seine fast übermenschlich-superheldenhafte Figur im Umgang mit diversen Waffen so realistisch, dass ihm selbst Waffenexpert:innen den Berufskiller komplett abkaufen. Und eben von dieser Hingabe sämtlicher Beteiligter lebt auch der zweite Teil, denn in jeder Szene merkt man die Intention, möglichst ohne größere Tricksereien aus dem Computer auszukommen.

John Wick: Kapitel 2 – much more of the same

Dass der zweite Ausflug in die Unterwelt überhaupt stattfindet, drängt sich inhaltlich nicht unbedingt auf. Alte Verbindungen, Schuldeinlösungen und der Widerstand Wicks reichen aber aus, um von Handlungsort zu Handlungsort zu springen und in den John-Wick-Kosmos einzutauchen. Vor allem sind dadurch die ausufernden Action-Szenen ausreichend begründet und davon liefert das Sequel massenhaft ab. Perfekt choreografierte und bebilderte Shootouts, die in Länge und Härte den Vorgänger deutlich in den Schatten stellen, lassen Genre-Fanherzen höher schlagen. Dazu gesellt sich ein erneut namhafter Cast um Laurence Fishburne und Ian McShane. Auch das alterwürdige Rom als Schauplatz zahlt sich aus, transportiert die ewige Stadt schon historisch eine Gravitas, die perfekt zum Film passt. Doch so geht mit dem Mehr an allem auch eine um 20 Minuten längere Laufzeit einher und das bewusst entschleunigte Pacing zwischen der Action ist schon manches Mal etwas träge.

Hinzu kommt ein zwar schmieriger, aber recht eindimensionaler Bösewicht, verkörpert durch Riccardo Scamarcio. Und so können auch nette Cameos wie der von Franco Nero die Schwächen von John Wick: Kapitel 2 nicht gänzlich überdecken.Letztlich scheiden sich die Geister an der gesamten Reihe: Die einen, wie der Autor dieser Zeilen, mag den Erstling für seine recht geradlinge, kleinere Story und die knackige Laufzeit, während die Fans der Reihe, vermutlich zu recht, darauf verweisen, dass der angesprochene Ausbau des Universums erst ab Teil 2 so richtig beginnt. Weil in diesem Aspekt auch eine der bemerkenswertesten Erweiterungen zu Teil 1 schlummert, ist es durchaus nachvollziehbar, warum jeder der Filme erfolgreicher am Box Office performte. Die Formel „Größer, höher, schneller, weiter“ scheint in diesem Falle zumindest finanziell zu greifen. Im Folgenden gehen wir auf die technischen Aspekte der UHD ein.

Die 4K-UHD im Test

Das Bild liegt in Ultra HD vor. Dabei wird mit HDR-10 ein Bildverbesserungsstandard eingesetzt, der zwar Dolby Vision ein wenig hinterher hinkt, allerdings auf nahezu allen UHD-Playern verfügbar ist. Die Farbpalette ist naturgemäß reichhaltig, allerdings kann die Schärfe nicht in allen Szenen überzeugen. Doch das Bild bietet dafür exzellente Schwarzwert, der sich gerade in den vielen Nacht-und Dunkelheits-Szenen bezahlt macht, und einen recht ordentlichen Kontrast. Beim Ton verzichtet man auf Dolby Atmos, bietet aber HD-Tonspuren in Deutsch sowie der Originalfassung, die beide mit direktionalen Effekten und einem guten Bass punkten können. Schön ist es, dass zwar vor allem kurze, aber durchweg interessante Featurettes den Weg auf die UHD gefunden haben. Entfernte Szenen und Features zum Training von Keanu Reeves sowie der Stuntarbeit runden das Gesamtbild ab. Abschließend sei erwähnt, dass dem Steelbook-Set keine Blu-ray beiliegt.

Unser Fazit zu John Wick: Kapitel 2

So ernüchternd die Feststellung sein mag, dass Chad Stahelski und sein Star Reeves lediglich der typischen Sequel-Formel folgen, ist darin wohl auch die größte Stärke des Films zu finden. Denn die Choreografien der Fights und vor allem die Bilder sind denen des ersten Teils überlegen. Inhaltlich zwar recht dünn, aber in der Ausführung dafür umso üppiger, zeigt John Wick: Kapitel 2, warum für viele Filmfans die Reihe mit dem Sequel in den Action-Olymp aufstiegt. Reeves scheint als Killer in feinem Zwirn, der sich allen Widerständen entgegensetzt, die Rolle seines Lebens gefunden zu haben. Der restliche Cast, mit Ausnahme des Bösewichts, tut sein Übriges und macht aus dem Action-Thriler einen sehenswerten, wenn auch etwas lang geratenen Film. Die UHD kann ebenfalls überzeugen und bietet die ideale Basis zum großen Rewatch der Reihe.

John Wick: Kapitel 2 ist in einem sehr hübschen 3-Film-Steelbook erschienen! Ein Unboxing der Plaion-Shop exklusiven Collector’s Box findet ihr hier auf unserem YouTube-Kanal!

Unsere Wertung:

 

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Zuletzt aktualisiert am 25. April 2023 um 19:03 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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Zuletzt aktualisiert am 11. März 2023 um 11:05 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

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