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Killer’s Bodyguard

Michael Bryce ist ein 1A Bodyguard. Bis eines Tages sein Klient erschossen wird. Resigniert diverse Amateurjobs ausführend, fällt ihm plötzlich die „Lieferung“ seines Lebens in den Schoß: Ein alter Erzfeind…

TitelKiller’s Bodyguard
Jahr2017
ProduktionslandGroßbritannien
RegiePatrick Hughes (II)
DrehbuchTom O’Connor
GenreAction, Komödie
DarstellerRyan Reynolds, Samuel L. Jackson, Gary Oldman, Salma Hayek, Elodie Yung, Richard E. Grant, Sam Hazeldine, Joaquim de Almeida
Länge118 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
Verleih20th Century Fox
Cover von "Killer's Bodyguard"
Cover von „Killer’s Bodyguard“ by ©20th Century Fox

Story

„Michael Bryce“ (Ryan Reynolds) ist ein 1A gelisteter, selbstständiger Bodyguard. Er begleitet die Top-Ziele von Anschlägen und garantiert für deren Sicherheit. Bis eines Tages ein asiatischer Waffenhändler durch einen Kopfschuss getötet wird. Von da an bekommt er nur noch mittelmäßige Jobs, die er natürlich im Schlaf erledigt. Er hat angefangen zu trinken und scheint sich auch irgendwie mit der Sache abgefunden zu haben.

Eines Tages steht der weißrussische Diktator „Vladislav Dukhovich“ (Gary Oldman) vor dem internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Viele Zeugen sagen aus, doch es fehlt an Beweisen. Die letzte Chance ihn zu überführen ist der weltweit berüchtigte Top-Auftragskiller „Darius Kincaid“ (Samuel L. Jackson). Er soll von diesem angeheuert worden sein und man erhofft sich Insider-Informationen. Natürlich ist die gesamte Armee von Dukhovich hinter ihm her, um ihn für immer zum Schweigen zu bringen.

Als „Amelia Roussel“ (Elodie Yung) nicht mehr weiter weiß, wendet sie sich an Bryce, denn sie weiß: Er ist in so ziemlich allem schlecht, außer im Leute beschützen! Von nun an beginnt eine völlig abgedrehte Verfolgungsjagd mit mehreren Konfliktparteien auf beiden Seiten.

Elodie Yung als "Amelia Roussel" und Ryan Reynolds als "Michael Bryce" in "Killer's Bodyguard"
Elodie Yung als „Amelia Roussel“ und Ryan Reynolds als „Michael Bryce“ in „Killer’s Bodyguard“ by ©20th Century Fox

 

Cast

Ryan Reynolds gibt in „Killer’s Bodyguard“ den selbstständigen Bodyguard „Michael Bryce“, der anfangs noch die absoluten Top-Klienten beschützt, nach einiger Zeit jedoch nur noch koksende Wirtschaftsvertreter. Reynolds strahlt auch dann, wenn er vermeintlich ganz unten angekommen ist noch eine Ruhe und Souveränität aus, wie es nur wenige zu leisten in der Lage sind. Erst als er auf seinen Erzfeind trifft, wackelt die coole Fassade. In der chaotischen Beziehung zu seinem einstigen Gegenspieler, ist er sowas wie der „Gute“, der auf der Seite des Gesetzes steht. Nach „Deadpool“ und „Life“ ist das der dritte Film in den letzten Jahren, in denen mich Reynolds sehr überzeugen konnte.

Ihm gegenüber steht „Darius Kincaid“, ein Auftrags-Killer, gespielt von Samuel L. Jackson. Er soll in Den Haag vor dem internationalen Strafgerichtshof aussagen, denn nur so bekommt er seine Frau aus dem Gefängnis. Um ihn sicher dort abzuladen ist der Job von Bryce. Kincaid respektiert niemanden außer sich selbst und seiner großen Liebe. Er ist überaus brutal und verfügt über alle Fähigkeiten, die man als Killer braucht. Jackson steht für die absolute Professionalität und auch er liefert eine sehr ansprechende Leistung ab. Das Duo ergänzt sich perfekt und macht einfach viel Spaß. Die Chemie ist extrem interessant und lustig zwischen den beiden.

Die kalte, abgebrühte Frau von Darius Kincaid heißt „Sonia Kincaid“. Salma Hayek scheint mir dabei eine passende Besetzung, denn man nimmt ihr die Rolle sofort ab. In vielen Momenten zeigt sich, dass sie ihren Mann vielleicht sogar etwas in den Schatten stellt, was ihre durchgeknallte Art angeht. Für manchen kann das evtl. eine Spur zu viel sein, ich fand es aber noch passend.

Bleibt noch Gary Oldman, der den weißrussischen Diktator „Vladislav Dukhovich“ spielt, der vor Gericht steht und sein Urteil erwartet. Gegen ihn sieht auch das Ehepaar Kincaid aus, wie Hänsel und Gretel im düsteren Wald. So herz- und erbarmungslos wie er, tritt eher selten jemand vor die Kamera. Er hat eine einbrennende Präsenz und man merkt, dass der gesamte Saal Angst vor ihm hat. Sehr, schöne Performance.

Samuel L. Jackson als "Darius Kincaid" und Ryan Reynolds als "Michael Bryce" in "Killer's Bodyguard"
Samuel L. Jackson als „Darius Kincaid“ und Ryan Reynolds als „Michael Bryce“ in „Killer’s Bodyguard“ by ©20th Century Fox

 

Schauplätze

Die Story spielt sich im Prinzip auf dem Weg der beiden Hauptdarsteller von London nach Den Haag ab. Viele spektakuläre Verfolgungsjagden flimmern über die Leinwand, in Amsterdam wird neben Motorrädern, Vans und Autos auch ein Motorboot mit einbezogen, was extrem cool rüber kommt. Sonia Kincaid sitzt in ihrer Zelle fest und terrorisiert dort ihre Zellengenossin. Dukhovich wird im Gerichtssaal gezeigt, jedoch auch in Rückblenden, in denen seine Gräultaten aufgezeigt werden.

Generell wird vieles unterwegs gezeigt, denn es ist nun mal eine 111 minütige Verfolgungsjagd. Die steilen Küsten von England fungieren ebenfalls kurz als Kulisse, was einen kleinen erholsamen Ausflug, aus all der Action ermöglicht.

Samuel L. Jackson als "Darius Kincaid" in "Killer's Bodyguard"
Samuel L. Jackson als „Darius Kincaid“ in „Killer’s Bodyguard“ by ©20th Century Fox

 

Form

Kamera und Schnitt sind recht schnell und hektisch, was der Story geschuldet ist. Jedoch verliert man nie die Übersicht. Die Gewaltdarstellung ist recht anschaulich dargestellt, für manchen vielleicht etwas zu viel. Ich hätte es etwas abgeflachter erwartet, bin hier positiv überrascht, ich mag sowas.

Der Soundtrack war schon im Trailer der Hammer. Sehr eingängige, auch bekannte Musik, die in den ruhigeren Momenten manchmal etwas kitschig wirkt, aber das ist eben generell ein sehr schmaler Grat und in einer Komödie wird sowas natürlich gern ausgereizt.

Die Darstellung von Bryce und Kincaid und die Chemie der beiden ist wahnsinnig gut. Hier der Gentlemen, der immer um Fassung bemüht ist, auf der anderen Seite der coole Killer, der jedem seinen Stempel aufdrückt und die eben genannte Fassung, das ein oder andere mal durchbrennen lässt.

Die Action-Effekte und Verfolgungsjagden sehen extrem cool aus, die Wechsel zwischen Nahaufnahmen und weitläufigen Kameraschwenks gefiel mir sehr. Einige Explosionen sehen allerdings ziemlich Klischee- und daher zweckmäßig aus. Ob das so ernst gemeint war, kann ich nicht beurteilen. Dem Gesamtspaß tut das aber keinen Abbruch.

Ryan Reynolds als "Michael Bryce" und Samuel L. Jackson als "Darius Kincaid" in "Killer's Bodyguard"
Ryan Reynolds als „Michael Bryce“ und Samuel L. Jackson als „Darius Kincaid“ in „Killer’s Bodyguard“ by ©20th Century Fox

 

Hintergrund

Ursprünglich sollte „Jeff Wadlow“ (Kick-Ass 2) Regie führen. Er sagte jedoch ab und wurde von „Patrick Hughes“ (The Expendables 3) ersetzt.

Das Skript zum Film wurde bereits 2011 auf die sogenannte „Hollywood Blacklist“ der beliebtesten unverfilmten Drehbücher aufgenommen.

Alle Hauptdarsteller haben bereits in unterschiedlichen Konstellationen zusammen gearbeitet. Reynolds und Oldman z.B. 2016 in „Das Jericho Projekt“.

Gedreht wurde „Killer’s Bodyguard“ in London, Sofia und Amsterdam.

Es wird auch die Frage gestellt, wer eigentlich der Gute und wer der Böse ist. Derjenige, der die bösen Jungs (Waffendealer, Drogenbosse etc.) kalt macht oder derjenige, der sie beschützt. Diese Frage trägt ebenfalls zur Dynamik des Duos bei.

Elodie Yung als "Amelia Roussel" in "Killer's Bodyguard"
Elodie Yung als „Amelia Roussel“ in „Killer’s Bodyguard“ by ©20th Century Fox

 

Genre & Fazit

Als ich den Trailer gesehen habe, war mir klar, dass ich „Killer’s Bodyguard“ sehen muss. Zwei top Schauspieler in völlig gegensätzlichen Rollen, dazu ein Soundtrack zum Schmunzeln und eine hohe Gag-Dichte.

Als ich dann im Kino saß wurde mir klar, ganz so ist der Film in seiner Gesamtheit dann doch nicht. Er ist wesentlich ernster, düsterer und auch brutaler als der Trailer vermuten ließ. Auch die witzigen Momente waren nicht so dicht gesät, aber wenn ein cooler Spruch kam, dann saß der auch in der Regel.

Am Cast kann ich nichts aussetzen, ich fand vor allem Reynolds und Jackson herausragend. Die Chemie zwischen beiden ist Wahnsinn. Ein satter Spruch pro Einstellung ist garantiert. Dabei reizen beide jeweils die Grenzen des anderen aus. Und auch die Kollegen drum herum wussten zu überzeugen.

Der Film an sich ist von der ersten Minute an actiongeladen und wird nie langweilig. Es ist immer etwas geboten und die schöne Kameraführung steuert da einen großen Teil bei. Vor allem die Actionszenen und Verfolgungsjagden möchte ich hier herausheben.

Man kann alle Motive der Protagonisten absolut nachvollziehen und muss sich daher selbst fragen wer hier jetzt gerade eigentlich richtig handelt.

Dass „Killer’s Bodyguard“ dann doch so ernst geraten ist, finde ich persönlich gut. Es wertet den Streifen auf, muss ich sagen. Er erinnert mich stark an diverse Agenten-Filme, nur eben witziger. Abgebrühte Coolness, gepaart mit lässigem Trash-Talk. Das ist es was man bekommt und das ist es was mir gefällt. Von mir gibt es eine klare Empfehlung sich den Film anzusehen.

Unsere Wertung:

 

 

© 20th Century Fox

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