Officer Black Belt hätte das Potential ein zumindest diskussionswürdiger Film zu sein, wenn das Drehbuch nicht mit dem Netflix-Bügeleisen geplättet wurde. Man bekommt einen unausgeglichenen Mix aus Actionkomödie, Selbstjustizdrama und Rachefilm mit ein paar netten Kampfkunsteinlagen. Dieser ist dem ernsten und bedrückenden Sujet nicht angemessen. Der digitale Look und die unpassende Musikuntermalung tun ihr Übriges, damit keiner verstört wird oder über das Gesehene nachdenkt. In anderen Worten ein typischer Film für den Streamingdienst, der keinen an den Karren pinkeln möchte.
Favoriten zeigt eindrücklich, dass man nicht für die Schule lernt, sondern fürs Leben. Die Idee gesellschaftspolitischen Diskurs aus kindlicher Sicht aufzubereiten ist fabelhaft, weil dadurch ungewöhnliche Fragen aufgeworfen werden, die zum Nachdenken auffordern. Man kann nur erahnen, wieviel Vorbereitung, Nachbearbeitung und Logistik benötigt wurde, um aus Stunden von Filmmaterial thematisch einen roten Faden zu entwickeln und diesen über die zwei Stunden Laufzeit unterhaltsam und lehrreich zu gestalten. Nebenbei gelingt das Kunststück uns auf eine emotionale Reise in den Schulalltag von Grundschüler mitzunehmen. Favoriten ist daher ein wichtiger Beitrag für Frieden und Toleranz in Europa, so empfand es auch die Berlinale Jury.
Langwierige Schaffensprozesse mit stetig wechselnder Besetzung und Crew bringen durch die sture Passion entweder Meisterwerke hervor; oder die Gier nach Prestige frisst jegliche Seele aus einem Projekt. The Crow erzählt eine aufgeladene Geschichte, die ihre Verhandlung mit Tod und Akzeptanz durch eine leere Bilderflut hetzt. Fragwürdig, ob es eine neue Version gebraucht hat. Eindeutig, dass dieser weinerliche Superhelden-Klamauk keine überraschenden Ansätze liefert. Die Krähe fliegt nicht über die Leinwand, sondern durch den Saal.
We Are Zombies ist eine maue Zombie-Komödie mit teilweise peinlich blöden Gags und schwachen Hauptfiguren von der Stange. Auch die Prämisse um gutartige Zombies führt leider nirgendwohin und so darf sich jeder Genre-Fan höchstens auf den soliden Splatter- und Gore-Gehalt freuen, der etwas Farbe in den Film bringt.
Letztlich sind es nur die sich ein wenig im Kreis drehenden Dialoge und der im Grunde unnötige generische Bezug zum Horrorkino, die sich kritisieren lassen. Darüber hinaus zeichnet Brooklyn 1945 ein kluges, scharfsinniges und auch erschreckendes Bild über menschliche Abgründe in Zeiten des Krieges - oder anderer Bedrohungen.
Drei Töchter ist Schauspielkino der leisen Töne, der Reduzierung auf inszenatorischer und der Maximierung auf emotionaler Ebene. Fraglos hinterlässt das Drama spuren und hallt lange nach dem Schauen nach. Es hat eigentlich keines Beweises mehr bedurft, dass diese drei Darstellerinnen, namentlich Carrie Coon, Natasha Lyonne und Elizabeth Olsen, zur Speerspitze ihrer Generation gehören. Gefühlvoller, kraftvoller und ehrlicher lässt sich filmisch mit dem Thema Abschiednehmen kaum umgehen.