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Ma

Nach Girl on the Train widmet sich Regisseur Tate Taylor (The Help, Winter’s  Bone) erneut dem Psycho-Thriller-Genre zu und versucht dies in Ma mit einer Portion Horror zu garnieren. Ergibt das Ergebnis ein feines Horror-Thriller-Mahl?

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TitelMa
Jahr2019
LandUSA
RegieTate Taylor
DrehbuchScotty Landes
GenreThriller
DarstellerOctavia Spencer, Diana Silvers, Juliette Lewis, Corey Fogelmanis, Luke Evans, Allison Janney, Missi Pyle, McKaley Miller, Dominic Burgess
Länge99 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihUniversal Pictures
Filmplakat © Universal Pictures
Filmplakat zu Ma © Universal Pictures

Party mit “Ma”

Die jugendliche Maggie (Diana Silvers) zieht mit ihrer Mutter in eine Kleinstadt und findet ziemlich schnell Anschluss in einer Teenager-Gruppe. Zusammen hängen die Freunde ab und feiern gerne Partys mit reichlich Alkohol. Um an Letzteres zu kommen, suchen sie nach Erwachsenen, die ihnen beim Kauf behilflich sind. Zu ihrem Glück treffen sie dabei auf die Einzelgängerin Sue Ann (Octavia Spencer), welche ihnen nicht nur Alkohol besorgt, sondern den Teenagern gar ihren Keller als Party-Location zur Verfügung stellt. Dabei sollen sie lediglich einige Regeln beachten: ein Fahrer bleibt immer nüchtern, es wird nicht geflucht und sie dürfen die oberen Etagen nicht betreten. Außerdem möchte Sue Ann ausschließlich “Ma” genannt werden. Alles scheint perfekt zu sein und alle sind glücklich, doch mit der Zeit scheint die Gastgeberin eine sichtliche Obsession für die Teenager zu entwickeln.

Sympathische Kleinstadt-Teens

Rumhängen, Party machen und die erste Liebe finden. Maggie und ihre Freunde leben ein ganz normales Leben in einer idyllischen, aber ziemlich ereignisarmen Kleinstadt. Mit der Newcomerin Diana Silvers an der Front sorgen die Teenager-Darsteller für ein authentisches und stimmiges Jugendbild, abseits der Hochglanzproduktionen Hollywoods. Sowohl Look als auch Kameraführung sorgen für eine nahbare Darstellung der Jugendgruppe. Auseinandersetzungen mit den Eltern gehören dabei genauso an die Tagesordnung wie die erste große Liebe. Zu den Privilegien dieser unbeschwerten Phase gehören aber auch die Regeln der Erziehungsberechtigten und vor allem das Gesetz. So erscheint die umgängliche Sue Ann als willkommener Ausweg aus dem Regel-Korsett und bietet den jungen Leuten einen perfekten Rückzugsort. Doch dort herrschen auch Regeln und Sue Ann verfällt als “Ma” ihrem ganz eigenen Wahn.

Maggie und ihre Freunde © Universal Pictures
Maggie und ihre Freunde werden langsam skeptisch © Universal Pictures

Substanz- und spannungsarmes Geplänkel

Die zwielichtige Persönlichkeit von “Ma” wird mit Hilfe von Rückblenden genauer erläutert und von Octavia Spencer passend dargestellt. Die Oscar-Prämierte Darstellerin überzeugte schon häufig als liebenswerte Nebendarstellerin, bekommt in Ma aber nun die Möglichkeit, sich von einer gänzlich anderen Seite zu zeigen. Leider bietet die Figur aber zu wenig Futter, um als tiefgründige Antagonistin zu überzeugen und Octavia Spencer schauspielerisch zu fordern. Dafür ist die Hintergrundgeschichte zu platt, klischeebeladen und legt seine Mystery-Karten zu schnell auf den Tisch. Wirkliche Spannung ob der Hintergründe will dadurch gar nicht erst aufkommen, wodurch lediglich die Jugendlichen als Ankerpunkt funktionieren. Aber auch diese Karte spielt man nicht gekonnt aus, da man diesen Aspekt mit einem furchtbaren Pacing überstrapaziert. Ma hat nicht viel Substanz, streckt das Wenige aber künstlich in die Länge und verpasst es, an den richtigen Stellen die Spannungsschraube fester zu zudrehen.

Die Spannungsschraube bedient Regisseur Tate Taylor generell mehr schlecht als recht. So dümpelt Ma höhepunktarm zum Schluss, um dort das Stimmungsbarometer komplett gen Enttäuschung zu lenken. Die Motivation von „Ma“ und die Abfolge des Finales sorgen letztlich für reines Kopf schütteln. Schocken, überraschen, oder gar gruseln kann sich hier kein Genre-Fan. Viel mehr stellt man sich die Frage, was uns hier das Produktionsstudio Blumhouse verkaufen will. Erschreckend ist trotz der interessanten Ausgangsgeschichte und den Darstellern nur das Ergebnis. Denn statt den qualitativ hochwertigen Hits wie Get Out rangiert Ma viel mehr bei den Rohrkrepierern wie Wahrheit oder Pflicht. Ein Studio, das eben viel probiert, aber auch nicht immer einen Volltreffer landet.

Octavia Spencer © Universal Pictures
Octavia Spencer ist einer der wenigen Lichtblicke in Ma © Universal Pictures

Mein Fazit zu Ma

Die hochbegabte und sympathische Octavia Spencer in der Rolle der Antagonistin ist der interessante Aufhänger von Ma und zeigt die Oscar-Preisträgerin auch mal von ihrer diabolischen Seite. Zusammen mit den authentischen Teenagern unter der Führung der überzeugenden Diana Silvers liefert sie die uneingeschränkten Pluspunkte der neuesten Produktion aus dem Hause Blumhouse. In den Kerndisziplinen des Thriller- oder gar Horror-Genres versagt der Streifen dagegen auf ganzer Linie. Viel zu schnell werden die Karten auf den Tisch gelegt, womit dem aufkeimenden Spannungsbogen zügig der Zahn gezogen wird. Die Hintergrundgeschichte ist sowohl hanebüchen als auch klischeebeladen und mündet letztlich in einem fragwürdigen Finale. Ma sorgt viel mehr für Kopfschütteln statt Spannungszittern.

Der Film startet am 30.05.2019 in den deutschen Kinos.

Unsere Wertung:

 

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