Robin Williams in seiner wohl düstersten Rolle über das Porträt einer einsamen Seele im Psychodrama One Hour Photo.
Titel | One Hour Photo |
Jahr | 2006 |
Produktionsland | USA |
Regie | Mark Romanek |
Drehbuch | Mark Romanek |
Genre | Drama, Thriller |
Darsteller | Robin Williams, Connie Nielsen, Michael Vartan |
Länge | 92 Minuten |
FSK | Ab 12 Jahren freigegeben |
Verleih | 20th Century Fox |
One Hour Photo – Handlung
Der etwas schüchterne aber freundliche Foto-Entwickler Seymour „Sy“ Parris (Robin Williams), arbeitet seit Jahren in einer Supermarktkette in der Fotoabteilung. Stets bemüht seinen Kunden die besten Fotoabzüge zu liefern, hat es dem netten Entwickler besonders die Familie „Yorkin“ angetan. Sy pflegt ein recht freundschaftliches Verhältnis zu den Yorkins, entwickelt dieser doch schon seit Jahren die Familienfilme. Mutter Nina (Connie Nielsen) gehört darüber hinaus zu den treuesten Stammkunden. Was die Familie jedoch nicht ahnt, ist das mit Sy etwas nicht stimmt. Dieser hält die Yorkins nämlich für die geradezu perfekte amerikanische Familie und er wünscht sich tief in seinem innersten nichts sehnsüchtigeres als dazuzugehören. So sammelt Sy jahrelang heimlich die Kopien der Familienfilme und gibt sich einer zerstörerischen Obsession hin, die er schon bald nicht mehr unter Kontrolle hat.
Kritik
Der im Jahr 2014 verstorbene Hollywood-Schauspieler und Komiker Robin Williams präsentierte sich in dem düsteren Thriller-Drama One Hour Photo von einer gänzlich anderen Seite. Überwiegend in lustigen, poetischen oder fantasievollen Charakterrollen zu sehen, zeigte Williams hier den intensiv gespielten und tieftraurigen Zerfall eines einsamen „gestörten“ Menschen, in einer sich selbst geschaffenen pseudoglücklichen Welt. Dabei nimmt sich das Hollywood-Debüt von Regisseur Mark Romanek behutsam die Zeit, seine Charaktere kennenzulernen und liefert letztlich eine geradezu beunruhigende und sterile Studie, über Soziale Isolation und die ungeschminkte Kehrseite des amerikanischen Traums.
Daher ist One Hour Photo auch nur bedingt als Thriller oder gar Psychothriller anzusehen. Der Focus des Films liegt hier weitaus weniger auf ultraspannende oder gar schweißtreibende Momente. Mark Romanek‘s Film ist ein durchdachtes Psychodrama mit leichten Elementen eines Thrillers, bei dem es sehr wichtig ist, in den Schlüssel-Szenen zwischen den Zeilen zu lesen. Schlussendlich präsentiert sich das Gesamtpaket als ein erschreckendes Psychogramm. Es soll das Handeln des Protagonisten nicht rechtfertigen. Dennoch zeigt das Geschehen sehr eindringlich, was passieren kann, wenn man sich ein falsches Abbild vom „scheinbaren“ Perfektionismus erschafft. Einem Perfektionismus in Form von unaufhaltsamer Liebe, Zusammenhalt und Geborgenheit. Dinge, die der traurige Charakter des Films letztlich selbst nie erfahren durfte.
Unser Fazit zu One Hour Photo
Robin Williams brilliert hier geradezu in einer unglaublich eindringlichen und intensiv gespielten Rolle. One Hour Photo ist ein außergewöhnlicher Film, der ein bisschen Einfühlungsvermögen erfordert um mit der Thematik etwas anfangen zu können. Mark Romanek kreierte hier ein vorzüglich inszeniertes Seelenblind eines vereinsamten Mannes, was sehr realistisch rüber kommt und gerade deswegen so atmosphärisch dicht und schaurig-düster wirkt.
Unsere Wertung:
Kundenbewertungen | Kundenbewertungen |
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Robin Williams ist für mich einer der besten Schauspieler, einfühlsam, wechselbar und immer mit viel Empathie bei der Sache. Auch hier beweist er er sein Können. Mir fallen so viel Filme ein…wo er mich mitgenommen und bewegt hat. Mich hat es echt getroffen….als er nicht mehr da war. Ich könnte jetzt alle Filme aufzählen…
Dem kann ich mich nur anschließen ???? Ein wahrlich hervorragender Schauspieler und so wandlungsfähig. Ein sehr schmerzlicher Verlust für die Filmwelt. Wird immer zu meinen Favoriten gehören.