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Para – Wir sind King – Staffel 2

Regisseur Özgür Yildirim bringt uns nach knapp zwei Jahren zurück in den rauen Alltag von Berlin Wedding. Auch in der Fortsetzung von Para – Wir sind King haben die Freundinnen den Traum vom schnellen Geld noch immer nicht aufgegeben. Lohnt es sich noch auf den Para-Zug aufzuspringen oder bremst die zweite Staffel die guten Ansätze aus?

Para - Wir sind King Staffel 2 | Offizieller Trailer | Warner TV Serie

Titel Para – Wir sind King
Jahr 2023
Land Deutschland
Regie Özgür Yildirim
Drehbuch Victoria So Hee Alz, Mireya Heider de Jahnsen, Olivia Lauren Requat, Susan Schadebrodt, Malina Nnendi Nwabounwor
Genre Serien (Krimi, Drama)
Darsteller Jeanne Goursaud, Jobel Mokonzi, Soma Pysall, Roxana Samadi
Länge 6 Folgen je 50 Minuten
FSK ab 12 Jahren freigegeben
Verleih WarnerTV
Das Key Art der 2. Staffel. Zu sehen sind der Titel sowie die Namen der Hauptdarstellerinnen. Darunter jeweils ein Porträt derer. Abschließend unten noch Erscheinungsdatum "Ab 17. April" auf Warner TV Serie
Das Key Art der neuen Staffel © 2022 Turner Broadcasting System Europe Limited – a Warner Bros. Discovery company / W&B Television GmbH

Die Handlung von Para – Wir sind King – Staffel 2

Das Geschehen knüpft unmittelbar an die Vorkommnisse der letzten Staffel an: Hajra musste Sozialstunden ableisten und versucht nun wieder ihr Leben in geordnete Bahnen zu lenken. Fanta und Rasaq möchten schnell Geld verdienen und auf eigenen Beinen stehen. Und Jazz hat ihren Traum von der großen Tanzkarriere noch nicht an den Nagel gehangen. Doch ganz so harmonisch, wie es auf den ersten Blick klingt, ist es dann doch nicht. Der Wunsch endlich Para zu machen – am besten natürlich gemeinsam als Vierergespann – ist präsenter denn je. Als Hajra die Chance bekommt in einem Späti zu jobben, bietet sich eine unerwartete Gelegenheit, diesem Ziel wieder einmal näher zu kommen…

Erster Eindruck zu Para – Wir sind King – Staffel 2

Dieser Beitrag beschäftigt sich ausschließlich mit den ersten drei Folgen der zweiten Staffel. Dementsprechend ist die Kritik auch nur auf den Auftakt bezogen und soll dazu dienen, den Leser:innen eine Hilfestellung bei der Entscheidung zu geben, ob sich auf Basis der ersten Eindrücke ein Eintauchen in die Fortsetzung lohnt.

Neustart: Alles auf Anfang

Stilistisch bewegen wir uns hier im gewohnten Terrain – wer die erste Staffel von Para -Wir Sind King oder Yildirims Serie 4 Blocks mag, wird sich auch hier direkt wohl fühlen. Sowohl die Kulisse als auch die Kostüme der Darsteller:innen sind sehr glaubwürdig gestaltet und vermitteln Hauptstadt-Flair. Weiterhin dominant bleibt die Thematik der Migration. Dementsprechend kämpfen drei der vier Freundinnen stetig mit Alltagsrassismus und ihr Leben wird dadurch zusätzlich verkompliziert. Beispielsweise wird gezeigt wie Rasaq und Fanta bei der Wohnungssuche allein aufgrund ihrer nicht-deutschen Namen am Telefon nicht ernst genommen beziehungsweise direkt abgewiesen werden.

Allerdings wirkte das Gesamtkonzept in der ersten Staffel deutlich schlüssiger. Besonders herausragend war dort das hohe Maß an Authentizität. Zwar war das Konzept um kriminelle Drogendeals nicht neu, aber die Story war konsequent und könnte sich genauso in Berlin Wedding ereignet haben.

Bei der Fortsetzung sieht das anders aus: Zwar glänzt die Optik, die Handlung leidet jedoch ein wenig unter Realitätsverlust. Bereits im Trailer wird der Hauptschauplatz enttarnt – ein mysteriöser und riesiger Kellerraum, der sich hinter einem geheimen Gang in einem Kühlschrank eines Spätkaufs befindet. Die vier Freundinnen sind sofort hin und weg von der Idee dort große Partys zu veranstalten und damit richtig Para zu machen. Aber mal im Ernst, ist das wirklich realistisch? Natürlich ist die Hauptstadt berüchtigt für ihre Underground-Szene und legendäre Partys ohne große Publicity, aber das ist wirklich eine Schippe zu viel gewollt.

Jazz steht mittig im Bild auf eine Theke gelehnt und bläst eine Kaugummiblase. Sie befindet sich inmitten eines Kiosks. Ihr gegenüber befindet sich Hajras Chef, der in diesem Moment an der Kasse des Kiosks arbeitet.
Jazz schaut sich den neuen Chef von Hajra genauer an © 2022 Turner Broadcasting System Europe Limited – a Warner Bros. Discovery company / W&B Television GmbH / Christoph Assmann

Mit Para sind wir King!

Neben der utopischen Business-Idee ist es ebenfalls fragwürdig, dass keiner innerhalb der Gruppe nach dem Ausgang der letzten Staffel eine ernsthafte Lernkurve zu machen scheint. Hajra war in Staffel 1 bereits in Jugendhaft, ist nun gerade fertig ihre Sozialstunden abzuleisten und setzt einen Fuß direkt wieder in illegale Aktivitäten. Sie äußert zwar Bedenken, wird aber schnell vom Rest der Gruppe und von deren Euphorie überstimmt und eingenommen. Selbst Rasaq, der das Staffelfinale einen wochenlangen Krankenhausaufenthalt beschert hat, scheint keine Bedenken zu haben, dort weiterzumachen, wo sie aufgehört haben. In der letzten Staffel hingegen war sie noch am ehesten die Stimme der Vernunft. Der Traum vom schnellen Geld ist wohl so hartnäckig verankert, dass alles andere im Leben nebensächlich erscheint. Doch, dass mit Geld nicht alle Probleme aus dem Weg geräumt werden können, kommt (zumindest in den ersten drei Episoden) deutlich zu kurz. Auch die eventuellen Auswirkungen werden bis dato nicht aufgegriffen.

Nichtsdestotrotz ist die schauspielerische Leistung aller vier Hauptdarstellerinnen bewundernswert. Trotz der Schwächen in der Handlung, macht es Spaß den Charakteren zuzuschauen. Besonders unterhaltsam ist dabei nach wie vor ihre charmante Schlagfertigkeit, die dabei hilft sich in Wedding zu beweisen. Speziell Hajra sticht in der Crew hervor. Sie ist sehr tough, aber mindestens genauso verletzlich – diese Ambivalenz macht ihre Persönlichkeit für Zuschauende besonders spannend. Übrigens: Hauptdarstellerin Soma Pysall erhielt für ihre Rolle als Hajra den New Faces Award als „Beste Nachwuchsschauspielerin“ und den Blauen Panther als „Beste Schauspielerin“.

Die vier Freundinnen halten in einem Supermarkt gemeinsam eine große Diskokugel in die Luft.
Die Freundinnen planen ein Partybusiness © © 2022 Turner Broadcasting System Europe Limited – a Warner Bros. Discovery company / W&B Television GmbH / Christoph Assmann

Unser Fazit zu Para – Wir sind King – Staffel 2 

Wie bereits in der ersten Staffel, überzeugt hier besonders die Szenerie. Berlin-Wedding ist sicher nicht der schönste Bezirk der Hauptstadt, aber genau das, weiß Regisseur Özgür Yildirim authentisch und spannend zu vermitteln. Auch die vier Hauptdarstellerinnen können größtenteils überzeugen. Sie schaffen es erneut mit ihrem Auftreten zu polarisieren und wissen mit einer guten Portion Leichtsinn gut zu unterhalten. Leider muss man hier aber einige Punktabzüge auf Handlungsebene machen. Die Story wirkt hier etwas inkonsequent und fiktional. Da sich die neue Staffel stilistisch aber auf dem gleichen Niveau wie der Vorhergegangene befindet, wird sie sicherlich die Meinungen spalten. Nach drei Folgen zeichnet sich hier also noch kein endgültiges Bild ab und wir dürfen gespannt sein, in welche Richtung sich die zweite Staffel noch entwickelt.

Para – Wir sind King – Staffel 2 erscheint ab dem 17. April 2023 immer montags in Doppelfolgen auf Warner TV Serie!

Unsere Wertung:

 

 

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Zuletzt aktualisiert am 10. November 2022 um 22:20 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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Zuletzt aktualisiert am 11. November 2022 um 1:39 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

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