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Marle und Del treffen aufeinander © Concorde Filmverleih

Playmobil – Der Film

Playmobil – Der Film ist der erste Film von Lino DiSalvo als Regisseur. Sein erstes Werk soll nun dem großen Konkurrenten am cineastischen Spielzeughimmel, The Lego Movie, Konkurrenz machen. Erfahrt im Folgenden, ob es DiSalvo gelungen ist, dem Franchise zu Leinwand-Ruhm zu verhelfen!

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TitelPlaymobil – Der Film (OT: Playmobil: The Movie)
Jahr2019
LandUSA
RegieLino DiSalvo
DrehbuchBlaise Hemingway, Greg Erb, Jason Oremland
GenreAnimationsfilm, Abenteuer, Komödie
DarstellerAnya Taylor-Joy, Meghan Trainor, Dino Andrade, Gabriel Bateman, Ian James Corlett, Lino DiSalvo, Ben Diskin, Jim Gaffigan, Kellen Goff, Wilson Gonzalez, Ryan S. Hill, Paul Hurwitz, Mariah Inger, Adam Lambert, Dan Navarro, Tito Ortiz, Daniel Radcliffe, Cindy Robinson, Paloma Rodriguez, Keith Silverstein, Annakin Slayd, Christopher Corey Smith, Harry Standjofski, Karen Strassman, Maddie Taylor, Kenan Thompson, Kirk Thornton
Länge99 Minuten
FSKab 0 Jahren freigegeben
VerleihConcorde Filmverleih
Das Filmplakat zu "Playmobil - Der Film" © Concorde Filmverleih
Das Filmplakat zu „Playmobil – Der Film“ © Concorde Filmverleih

Entdecke das Spielzeug in dir – Die Handlung von Playmobil – Der Film

Marla (Anya Taylor-Joy) und ihr Bruder Charlie (Gabriel Bateman) sind ein unzertrennliches Team, das sich immer wieder neue Geschichten ausdenkt und sie mit Hilfe ihrer Playmobil-Figuren zum Leben erweckt. Eines Tages eröffnet Marla ihrem Bruder, dass sie nach ihrem Schulabschluss die Welt entdecken möchte. Doch es kommt alles anders als geplant, denn an jenem schicksalhaften Abend erfahren die beiden Geschwister, dass ihre Eltern in einen tödlichen Autounfall verwickelt gewesen sind.

Marla hat ihren Traum aufgegeben und ihrer Fantasie einen Riegel vorgeschoben, als sie die Realität zum Oberhaupt der Familie gemacht hat. Nachdem sich Charlie heimlich in eine Spielzeug-Ausstellung schleicht, folgt Marla ihm, und zusammen entdecken sie eine riesige Playmobil-Welt. Nachdem sie ein helles Lichtes erblickt haben, erwachen die beiden als Playmobil-Figuren und müssen in dieser Parallelwelt einen Weg nach Hause finden. Dabei werden sie von skurrilen Weggefährten begleitet: dem Foodtruck-Besitzer Del, dem Geheimagenten Rex Dasher, einem kleinen Roboter, einer guten Fee, einem Piraten-Kapitän, einer Amazonen-Königin und noch vielen mehr! Zusammen versuchen sie, die Machenschaften Kaiser Maximus‘ zu beenden, der Charlie gefangen nimmt…

Charlie (Gabriel Bateman) und Marla (Anna Taylor-Joy) spielen mit Playmobil-Figuren © Concorde Filmverleih
Charlie (Gabriel Bateman) und Marla (Anna Taylor-Joy) spielen mit Playmobil-Figuren © Concorde Filmverleih

Von Animationen und anderem Spielzeug

Mehrere Jahre hat Lino DiSalvo für die Walt Disney Animation Studios gearbeitet und unter anderem als Obmann des Animationsteam für Die Eiskönigin – Völlig unverfroren gearbeitet. Des Weiteren war er als Animator an den Sets von Triff die Robinsons, Bolt – Ein Hund für alle Fälle und Rapunzel – Neu verföhnt aktiv. Für seinen ersten Film als Regisseur hat er sich an eine Kindheitserinnerung und eines der größten Spielzeug-Franchises der Welt herangewagt: Playmobil.

Das 1974 von Hans Beck erfundene Spielzeug ist neben dem dänischen Bausteinsystem Lego eine der größten Spielfigurenwelten unserer Zeit. Lego hat 2014 den ersten Schritt gewagt und mit The Lego Movie das beliebte Kinderspielzeug auf die Kinoleinwand gebracht. Anfang 2019 folgte dann der zweite Teil mit The Lego Movie 2. Einige Monate später erblickt nun auch die zweite große Spielzeugmarke das Licht der Kinowelt. Damit tritt Playmobil – Der Film nicht nur ein großes Erbe an, sondern stellt sich auch in direkte Konkurrenz zu den kleineren Bausteinen. Kindheitserinnerungen wecken sowohl die Lego-Filme, als auch Playmobil – Der Film. Doch wenn es abseits reiner Nostalgie um einen gekonnt inszenierten Kinofilm geht, dann liegt das dänische Spielzeug noch um einige Klötzchen weiter vorne.

Marla wacht in einer anderen Realität auf © Concorde Filmverleih
Marla wacht in einer anderen Realität auf © Concorde Filmverleih

Schauspielerisches (Stimmen)-Talent

Playmobil – Der Film fährt mit zwei noch eher unbeschriebenen Blättern auf: Anya Taylor-Joy mag einigen aus Filmen wie The Witch, Split und Glass bekannt sein, doch insgesamt ist sie ein noch junger Stern am Filmfirmament. Gabriel Bateman, der ihren Bruder Charlie spielt, ist ebenfalls gerade erst dabei, seinen Weg als Schauspieler zu beschreiten und ist bis jetzt allenfalls durch Horrorfilme wie Annabelle, Lights Out und jüngst Child’s Play bekannt.

Wer sich die Originalversion des Films ansieht, kommt in den Genuss, unter anderem den Stimmen von Daniel Radcliffe und US-Comedian Jim Gaffigan zu lauschen. Doch auch die synchronisierte, deutsche Fassung von Playmobil – Der Film hat einen namhaften Cast, der jedoch leider nicht wirklich zur Geltung kommt. In Nebenrollen sind unter anderem der ehemalige Skirennläufer Felix Neureuther und Ex-Profiboxerin Regina Halmich zu hören, die lediglich durch ihr Mitwirken begeistern, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch Oliver Kalkofe meldet sich zu Wort, verschwindet nach seinem zweiten Satz jedoch wieder von der Bildfläche. Unter dem Strich steht bei vielen Synchronsprechern verschwendetes Potenzial.

Ralf Schmitz verleiht seiner Figur , Kaiser Maximus, wahren Charakter, wenngleich man mehr von Schmitz und seinen Imitationen gewohnt ist. Matthias Schweighöfer ist der einzige, der es schafft, Interesse an seiner Figur Rex Dasher zu wecken. Somit bleibt sein Charakter auch der einzige, der die Aufmerksamkeit des Zuschauers erlangt.

In der Playmobil-Welt trifft Marla (links) auf Del (rechts) © Concorde Filmverleih
In der Playmobil-Welt trifft Marla (links) auf Del (rechts) © Concorde Filmverleih

Animationen: Hohe Kunst, aber wenig Liebe

Playmobil – Der Film ist aus animationstechnischer Sicht auf dem neuesten Stand und beweist die hohe Kunst des animierten Films. DiSalvo war federführend an den Animationen von Die Eiskönigin – Völlig unverfroren beteiligt und hat somit indirekt einen Oscar für den Besten Animationsfilm im Jahre 2014 erhalten. Insofern muss sich Playmobil – Der Film in keiner Weise hinter der großen Konkurrenz von Pixar, DreamWorks und Co. verstecken.

Dennoch schafft es Playmobil – Der Film nicht, an die liebevolle Animationsart seines Vorgängers und Konkurrenten The Lego Movie heranzureichen. Denn letzteren hat vor allem die Liebe zum Material ausgezeichnet: Lego. Die Figuren sahen ihren realen Originalen zum Verwechseln ähnlich, weil sie als eben solche belassen wurden. The Lego Movie wirkt wie ein Stop-Motion-Film, was unter anderem daran liegt, dass in der Produktion hauptsächlich Gebäude, Figuren etc. genutzt wurden, die sich in der Realität nachbauen lassen. Man machte von echten Legosteinen Gebrauch und appellierte an die hobbytypischen „Brickfilme“. The Lego Movie war nicht nur ein Familienfilm, sondern auch ein Film für Fans und Freunde des Bausystems und ein Stück visualisierte Kindheit.

All das schaft Playmobil – Der Film leider nicht. Denn der Film verliert den Charme, dem ihm das Spielzeug mitgibt. Während The Lego Movie wirkt, als seien die Figuren zum Leben erwacht, ist Playmobil lediglich ein Mittel zum Zweck. Der Film handelt von diesem Spielzeugfranchise, doch schafft es DiSalvo nicht, die Eigenheiten des Spielsystems herauszustellen. Es sind ohne Frage gut animierte Figuren, doch der Stil, den Playmobil mit sich bringt, geht vollkommen hinter den Animationen verloren.

Kaiser Maximus verfolgt seinen eigenen, bösen Plan © Concorde Filmverleih
Kaiser Maximus verfolgt seinen eigenen, bösen Plan © Concorde Filmverleih

Moral ohne jede Wirksamkeit

Während The Lego Movie eine recht augenscheinliche, aber sehr wichtige Moral hat, die die Bedeutung des Bausystems Lego versinnbildlicht, versucht Playmobil – Der Film einen ähnlichen Weg zu beschreiten. Jedoch verblasst der Eindruck der Moral hinter einer kindlich aufbereiteten, wenig tiefgehenden Handlung. Der Film zeigt sich getreu dem Motto „Folge deinen Träumen!“.

Doch leider geht eben jene Divise vollkommen in dem kunterbunten Treiben verloren. Das Drehbuch ist nicht immer zielführend und so kommt dieser eingehend erwähnte Slogan zwischenzeitlich abhanden, nur um dann gegen Ende den Rahmen zu schließen. Auch wenn das Franchise die Absichten des Mottos hergibt und erlaubt, dass Kinder ihre Träume materiell darstellen und verwirklichen, verfehlt der Film diesen Anspruch. In keiner Minute kommt die freidenkerische Bedeutung des Spielzeugs zum Ausdruck, den The Lego Movie mit seinen Meisterbauern dargestellt hat. Wie die Figuren ist auch die Handlung von Playmobil – Der Film austauschbar und auf jede andere (fiktive oder reale) Welt übertragbar.

Musik der Belanglosigkeit

Zu guter Letzt versucht Playmobil – Der Film mit musikalischen Zwischeneinlagen zu punkten. Nachdem The Lego Movie mit „Everything’s awesome“ einen Ohrwurm-Garanten auf die Leinwand gebracht hat, hat nun auch Playmobil – Der Film alles daran setzen wollen, einen Song in die Köpfe der Zuschauer zu pflanzen. „Run like the river“, gesungen von Meghan Trainor, entfaltet jedoch nicht die gleiche Wirkung wie die aufgedrehte Pop-Song-Imitation von Lego-Meisterbauer Emmett. Die Musical-Aspekte des Films wirken zu aufgesetzt und erzwungen, als ein Gefühl der Lockerheit zu vermitteln. Der Gesang wirkt fehlt am Platz und scheint das Drehbuch unnötig aufzublähen.

Rex Dasher als schneidiger Held und Helfer © Concorde Filmverleih
Rex Dasher als schneidiger Held und Helfer © Concorde Filmverleih

Die  Wahl des Spielzeugs – Mein Fazit zu Playmobil – Der Film

Playmobil – Der Film ist ein kurzweilig unterhaltsames Werk. Es handelt sich hierbei um einen Familienfilm, den man sich durchaus im Beisein von Kindern an einem Nachmittag zu Gemüte führen kann. Das Setting ist einzigartig und das Spielzeug-Frachise greifbar. Die Erinnerungen an Kindheitserlebnisse und das Ansprechen der Fantasie des Zuschauers werden in so mancher Szene deutlich.

Dennoch bleiben die Erwartungen hinter dem Gesehenen zurück. Playmobil – Der Film kann in keiner Weise an seinen direkten Konkurrenten The Lego Movie heranreichen. Von der technischen Machart, über die Moral und das Drehbuch bis hin zur Musik und zum Voice-Acting. Lino DiSalvos Werk mangelt es an der Würdigung des Franchises. Die Thematik des Animationsfilms ist austauschbar und hat keine Alleinstellungsmerkmale. Playmobil ist lediglich ein Mittel zum Zweck, und die Eigenheiten des Spielzeugs spielen keine Rolle. Leider ist es eine vergebene Chance, die Kindheitserinnerungen des Zuschauers zu wecken und gegenwärtige Kinder zu animieren, Zuhause die Truhe zu öffnen und sich der Spielzeugwelt hinzugeben. Wer ein würdiges Animationsabenteuer haben möchte, sollte lieber bei der dänischen Konkurrenz bleiben…

Der Film ist ab dem 29. August 2019 im Kino zu sehen!

Unsere Wertung:

 

 

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