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Rampart

Noch heute ist die Anzahl der Straftaten durch unbegründete Polizeibrutalität in den USA sehr hoch. Rassismus, Sexismus und Homophobie werden oft heute noch gebilligt…und Oren Moverman berichtet in Rampart auf seine ganz eigene Weise davon..

Titel Rampart
Jahr 2011
Produktionsland USA
Regie Oren Moverman
Drehbuch Oren Moverman, James Ellroy
Genre Drama
Darsteller Woody Harrelson, Ben Foster, Sigourdney Weaver, Robin Wright
Länge 105 Minuten
FSK Ab 16 Jahren freigegeben
Verleih Ascot Elite Filmverleih
DVD-Cover zu Rampart aus 2011
DVD-Cover zu Rampart aus 2011 von ©Ascot Elite Filmverleih

Worum geht’s in „Rampart „?

Rampage. Das wäre auch ein passender Begriff für Oren Moverman’s Rampart gewesen, der dem Charakter Dave Brown (Woody Harrelson) gerecht geworden wäre. Denn um Dave Brown soll es gehen. Dave Brown ist ein Rassist, Sexist, Egozentriker, Pessimist und ein übler Choleriker. Seinen Beruf als Polizist übt er genau so aus, wie es anscheinend seinem Wesen entspricht, das in Moverman’s Version und Kritik an der Polizeibrutalität in den U.S.A., zum Ursprung des Menschen und seiner Art selbst herabgestuft wird. Dave Brown ist ein durchschnittlicher Polizist, der in Rampart seiner Art nachgeht und nicht merkt, wie schnell er seine Menschlichkeit verliert. Der Mensch ist ein Tier, war nach Evolution und Forschung mal ein Affe, der nach Instinkt gehandelt hat, ohne zwischen den Begriffen Richtig und Falsch unterscheiden zu können.

Generel Terry (Ben Foster) und Dave (Woody Harrelson) als bekannte Freunde
Generel Terry (Ben Foster) und Dave (Woody Harrelson) als bekannte Freunde in Rampart. ©Ascot Elite Home Entertainment

Auswirkungen des Charakters auf die Handlung und den Zuschauer

Oren Moverman zeigt seinen liebgewonnen Schauspieler Woody Harrelson, der nebenbei hätte einen Oscar bekommen sollen für diese Glanzleistung, so, wie ihn die Welt und alle Polizisten, die aus persönlichen Hintergründen, Rassen-Hass oder dergleichen, das Gesetz vertreten und dabei ihre ganz eigenen Machfantasien ausleben. Dave Brown hat eine Familie, darunter die älteste Tochter Helen (Brie Larson), die Moverman uns klar als Objekt und Erzeugnis ihres Vaters gesondert zeigen möchte. Rampart ist kein Lobgesang auf die Woody-Harrelson-One-Man-Show, wie vielerorts gemutmaßt wird, sondern ein todernster Film über Begebenheiten, die sich tagtäglich da draußen in der Welt abspielen. Schwarze, ausländische Mitbürger und viele mehr werden getötet, nicht weil sie etwas falsches getan haben, sondern weil sie ganz einfach im falschen Teil der Welt geboren wurden. Unschuldige mit Frauen und Kindern. Ein Thema, dass man mit wesentlich mehr Ernsthaftigkeit behandeln werden sollte. Die Fälle sind allgemein bekannt und Dave Brown zeigt, und das ist ein Meisterstück und erzählerisch beispiellos in Szene gesetzt, dass er nicht nur das ist, was Overman uns augenscheinlich vorführt, sondern irgendwo, auch wenn es unmöglich erscheint, noch etwas Gutes in sich hat. Als Zuschauer mag man ihm das nicht verzeihen, ich auch nicht, aber es wird ein klarer Kontrast zu ihm gezeichnet, der Menschen aus Korruption und Weltanschauungen Familien beraubt, letztlich aber genauso endet, wie seine Opfer. Er verliert seine Familie, hat aber nicht die Aussicht auf einen Wohltäter, der ihm statt dem Schmerz, einfach eine Kugel in den Kopf jagt.

Dave (Woody Harrelson) und Linda (Robin Wright)
Dave (Woody Harrelson) und Linda (Robin Wright) in Rampart. ©Ascot Elite Home Entertainment

Ein Opfer der Gesellschaft ?

Dave Brown ist ein Opfer der Gesellschaft, der Polizei, Weltanschauungen und zu niedriger Überprüfung durch den Staat und Gesetzeshütern. Es wird, auch wenn die kleinen Bürger unter uns nicht viel zu melden haben, gebilligt. Und wäre er nicht ziemlich zu Anfang des Films bei einer Straftat mit einer Kamera aufgenommen worden, dann wären all die anderen Morde vielleicht vollkommen egal gewesen. Denn, wie er selbst sagt, hätte er den ausländischen Fahrer, der ihm in sein Auto gefahren ist, auch einfach erschießen können. Er sei nett und höflich geblieben, als er den Mann nur beinahe tot geprügelt hat. Dass der Polizei in manchen Teilen der Welt, und vor allem in Amerika, diese Freiheiten noch immer zugestanden und nicht aufgehalten werden können, sollten spätestens nach Rampart deutlich klarer sein. Jeder hat schon mal in den Nachrichten von ähnlichem gehört und Rampart ist ein Sturm, den bisher zu wenige von uns so sehr wahrnehmen und respektieren konnten, wie ich es tue. Er ist wirklich einen Blick wert, vielleicht auch zwei.

Die Meinungen gehen auseinander..

Die Meinungen könnten beim Zuschauer auseinander gehen, und das ist gleichzeitig auch der einzig legitime Grund, den ich gut verstehen kann. Dass Dave Brown noch eine menschliche Seite zugestanden bekommt, die ihn aber in aller Konsequenz von Moverman’s Drehbuch nicht mehr retten kann. Nichts kann einen Menschen vor seinem Schicksal bewahren. Keine Frage, der Mensch kann zwischen Gut und Böse, Falsch und Richtig unterscheiden und auch in Rampart spielt Richtig und Falsch eine eigene Hauptrolle, noch über der von Woody Harrelson’s Dave Brown. Aber die Werte prallen an Dave Brown ab.

Woody Harrelson spielt den schlimmsten Cop aller Zeiten
Woody Harrelson spielt den schlimmsten Cop aller Zeiten in Rampart. ©Ascot Elite Home Entertainment

Was zeichnet die Darstellung aus?

Die Dialoge belässt Moverman diese Mal zweckdienlich, wenn auch schon in wesentlichen Teilen länger, als noch in The Messenger. Die Botschaft in Moverman’s Rampart ist ebenso klar, wie tieftraurig und verheerend. Der Mensch ist ein Säugetier. Dass Einzige, dass ihn vom Tier unterscheidet ist der Verstand, der in der Jahrhunderte andauernden Evolution leider noch nicht zur Gänze ausgereift ist, geschweige denn in den Köpfen aller Menschen angekommen ist. So bleibt Dave Brown nichts weiter, als ein getriebener und verabscheuungswürdiger Mann, der bei der Polizei seine Art von Gerechtigkeit durchsetzen konnte, bis die Kamera ihn dabei erwischt hat. Und, auch wenn man einen Übeltäter bei solch einer Tat filmt, bleibt es nicht alleine der Peiniger, der als eigentliches Thema fungiert, wie es eigentlich sein sollte, sondern auch Politik und Medien, die sich an der Tat, dem Menschen und dem Opfer bereichern. Da gibt es selten wahre Gerechtigkeit, der Spalt zwischen Richtig und Falsch und unsagbar Böse fällt immer weiter zu, bis der Mensch gelernt hat, warum der Verstand ihn vom Tier unterscheidet und warum wir alle zur selben Spezies gehören, die einst Affen waren. Jetzt sind wir Menschen. Und damit sollte man ein klares Zeichen setzen.

Kleines Fazit und Aktualität von Rampart!

In Teilen der U.S.A. gibt es immer noch verdammt viele Fälle des polizeilichen Übergriffs auf Schwarze, ausländische Mitbürger, Einwanderer und Menschen, die in Ghettos und No-Go-Areas leben. Nach allem, was uns die Geschichte gelehrt hat, ist man dem wahren Unterschied zwischen Mensch und Tier noch immer nicht angelangt. Und Rampart setzt klar ein Zeichen und schlägt sich gewiss nicht auf die Seite von Dave Brown.

Unsere Wertung:

 

 

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