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Renegades – Mission of Honor

Luc Besson ist unter anderem für das Produzieren von unterhaltsamen Actionfilmen bekannt. Auch bei Renegades – Mission of Honor ist er der „Macher“ hinter der Regie von Steven Quale. Erfahrt im Folgenden, ob sich auch diese Produktion in das Ensemble unterhaltsamer Filme wie 96 Hours – Taken oder The Transporter einzureihen vermag.

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TitelRenegades – Mission of Honor
Jahr2017
ProduktionslandFrankreich, Deutschland
RegieSteven Quale
DrehbuchLuc Besson, Richard Wenk
GenreAction, Abenteuer
DarstellerJ.K. Simmons, Sullivan Stapleton, Charlie Bewley, Sylvia Hoeks, Joshua Henry, Diarmaid Murtagh, Dimitri Leonidas, Clemens Schick, Ewen Bremner, Mahamadou Coulibaly
Länge106 Minuten
FSKab 12 Jahren freigegeben
VerleihUniversum Film
Das Blu-Ray-Cover zu Renegades – Mission of Honor ©Universum Film

Die zu ergründende Handlung von Renegades – Mission of Honor

Sarajevo, 1995: Im ehemaligen Jugoslawien herrscht Krieg. Fünf Navy SEALs erhalten den Auftrag, einen Kriegsverbrecher aufzuspüren und zu eliminieren. Dieser Auftrag soll ihnen auch gelingen, jedoch gestaltet sich der Rückzug als schwierig. Vom Feind entdeckt, wählen sie einen Panzer als Mittel zur Flucht und gehen dabei wenig diskret vor. Schutt und Asche pflastern ihren Weg, sodass sie letztendlich von Rear Admiral Jacob Levin (J.K. Simmons) trotz ihres erfüllten Auftrages suspendiert werden.

Während ihres Zwangsurlaubs erfahren Matt Barnes (Sullivan Stapleton), Stanton Baker (Charlie Bewley), Ben Moran (Joshua Henry), Kurt Duffy (Diarmaid Murtagh) und Jack Porter (Dimitri Leonidas) von einem auf dem Grund des örtlichen Sees versunkenen Goldschatz, der sich seit dem Zweiten Weltkrieg dort befindet. Zusammen mit der Einheimischen Lara (Sylvia Hoeks) machen sie sich auf den Weg, das Gold zu bergen. Doch sie sind nicht die einzigen…Petrovic (Clemens Schick) ist ihnen dicht auf den Fersen.

Wer sucht, der findet

Die fünf Navy SEALs machen sich in Renegades – Mission of Honor auf die Suche nach Goldvorräten. 1944 von den Nationalsozialisten aus der Bank von Frankreich entwendet und verschleppt, liegt es nun auf dem Grund eines Sees im heutigen Bosnien-Herzegowina.

Bei dieser Hintergrundgeschichte handelt es sich um eine erfundene Legende. Jedoch gibt es reale Ursprünge, an denen sich Luc Besson und Richard Wenk orientiert haben. Denn auch heute noch existieren versteckte Schätze, die Menschen immer wieder zu Abenteurern werden lassen und die Fantasie beflügeln. Zu solchen verlorenen Reichtümern zählen der Besitz des Templerordens, der Staatsschatz des Russischen Reiches, das Bernsteinzimmer und der Millionenraub der Gebrüder Sass. Auch andere Regisseure entsandten die Protagonisten ihrer Filme auf die Suche nach verschollenen Schätzen. So machte sich bereits Nicolas Cage in Das Vermächtnis der Tempelritter auf die Jagd und George Clooney ging in Monuments Men – Ungewöhnliche Helden dem „Raubgold“ der Nationalsozialisten nach. Die Thematik des Films Renegades – Mission of Honor ist also durchaus gegenwärtig präsent und lädt zum Spekulieren und Schwelgen in Legenden ein.

J.K. Simmons, schauspielerisches Gold

J.K. Simmons als Rear Admiral Jacob Levin ©Universum Film
J.K. Simmons als Rear Admiral Jacob Levin ©Universum Film

Renegades – Mission of Honor ist kein Film, der mit herausragenden schauspielerischen Leistungen glänzt. Auch J.K. Simmons spielt keine Rolle, die genügend Spielraum für sein gesamtes Talent hergibt. Dennoch ist seine Nebenrolle, die vergleichsweise wenig Zeit auf der Leinwand hat, der goldene Lichtblick des Casts in diesem Film. Sein Charakter des zurechtweisenden, strengen, aber stets gerechten und doch zuvorkommenden Admirals bietet an sich wenig Interpretationsspielraum. Simmons macht das beste daraus und erweckt diese Figur trotz der Einfachheit der Rolle zum Leben. Der Hauptcast spielt seine Charaktere auf die Art, wie man es von Menschen erwartet, die ihr Geld damit verdienen – sie machen ihren Job…

Leider geben die Rollen nicht viel her, wofür man schauspielerisches Talent aufbringen kann. Auch der Antagonist Petrovic (Clemens Schick) in Renegades – Mission of Honor überzeugt durch Belanglosigkeit. Die einzige Existenzberechtigung, die diese Figur hat, ist die Tatsache, dass das Drehbuch jemanden braucht, der sich den Protagonisten entgegenstellt. Der Charakter wird nach dem Beginn des Films fallen gelassen und seine Hintergrundgeschichte samt Motivation gehen im Eifer des Gefechts verloren.

Die Handlung sinkt!

Das Drehbuch von Renegades – Mission of Honor ist simpel. Doch das soll zunächst nichts Schlechtes sein, denn auch eine einfache Handlung vermag den Zuschauer zu unterhalten. Alles, was man braucht, sind gute Sprüche und Action, welche die Frequenz des Griffs in die Popcorn-Tüte erhöht.

Die Protagonisten des Films (v.l.n.r.): Stanton Baker (Charlie Bewley), Lara Simic (Sylvia Hoeks) und Matt Barnes (Sullivan Stapleton) ©Universum Film
Die Protagonisten des Films (v.l.n.r.): Stanton Baker (Charlie Bewley), Lara Simic (Sylvia Hoeks) und Matt Barnes (Sullivan Stapleton) ©Universum Film

Die Geschichte wird aufgrund einfachster Handlungsverknüpfungen vorangetrieben, sodass z.B. Petrovic als Filmbösewicht rein zufällig durch eine im Haus herumliegende Taucherausrüstung und eine darunter befindliche Landkarte mit markiertem See auf die Aktion der SEALs aufmerksam wird.  Renegades – Mission of Honor versucht viele klassische Klischees zu bedienen, um den dramatischen Anteil eines Actionfilms zu erhöhen. Die oberflächlich behandelten Hintergrundgeschichten der Protagonisten, sofern diese denn eine erhalten haben, werden binnen weniger Sätze abgetan und anschließend am Straßenrand Sarajevos liegengelassen.

Unterhaltung und Anspruch zuerst!

Was erwartet man von einem Actionfilm? Korrekt! Action! Doch mal abgesehen von der Anfangssequenz, in welcher die SEALs die Straßen Sarajevos mit den Ketten eines Panzers bekanntmachen, bietet der Film nahezu keine atemberaubende Unterhaltung. Nach dem ersten Drittel des Films sind die Kampfszenen, Schusswechsel und Explosionen zu Raritäten und Opfern der Dramaturgie geworden. Selbst der Endkampf gestaltet sich erstaunlich langweilig und ist vorbei, ehe er begonnen hat.

Auch der zweite Aspekt, mit dem diese Art von Film normalerweise punkten sollte, will einfach nicht zünden. Die Witze und lockeren Sprüche der Charaktere wirken so erzwungen, wie man es erwarten durfte. Ab und an muss der Zuschauer dann doch zum Lachen ansetzen, allerdings lassen sich diese Momente an einer Hand abzählen. Verantwortlich dafür ist vorrangig J.K. Simmons in seiner Rolle des Admirals und die Sidekicks Detroit Turner (Mahamadou Coulibaly) und Jim Rainey (Ewen Bremner). Dass es dem Hauptcast nicht gelingt, solch heitere Emotionen im Zuschauer zu wecken, spricht für sich…

Abtrünnige Effekte auf Tauchgang

Die Spezialeffekte des Films befinden sich ungefähr auf Höhe des verschollenen Goldes. Während die Verfolgungsjagden noch halbwegs authentisch aussehen, mag man in vielen Momenten nur die Augen schließen, um nicht Zeuge der verschwendeten Filmtechnologie zu werden. Es handelt sich um keine High-Budget-Produktion, dennoch sollte man sich den Möglichkeiten der Spezialeffekte auf einer anderen Ebene nähern.

Darüber kann auch der durchaus einladende Soundtrack nicht hinwegtäuschen. Hierbei handelt es sich um kein Meisterwerk, sondern um filmische Musikkost der einfachsten Sorte. Simpel und stimmig laden die Kompositionen zum Mitsummen ein, verschwinden aber bald wieder aus dem Gedächtnis des Zuschauers.

Mein Fazit zu Renegades – Mission of Honor

Luc Besson ist für das Produzieren unterhaltsamer Actionfilme bekannt und somit hatte ich gehofft, dass sich auch Renegades – Mission of Honor in dieses Schema einreiht. Doch leider schafft es der Film nicht, die Last des Goldes der Unterhaltung zu tragen. Was als actionreicher Streifen begann, endet mit verpassten Gelegenheiten, obwohl die Grundlagen für „unlogisch“ anmutende Action, in der Wenige gegen die Übermacht vieler antreten und diese mit allen Mitteln des Genres überwältigen, gegeben waren.

Insofern handelt es sich bei Renegades – Mission of Honor weder um hohe Filmkunst noch um unterhaltsames Popcorn-Kino. Ein Film, der versucht sich in seinem Genre durch ein vielversprechendes Drehbuch nach oben zu schaukeln, aber sich leider auf dem Weg zum großen Finale in den Wirren eines Krieges verläuft. Während man darauf wartet, dass das Gold des Films zu Tage gefördert wird, muss man dabei zusehen, wie die Unterhaltung auf den Grund des Sees sinkt…

Der Film ist ab dem 07.12.2018 auf Blu-Ray, DVD und als Video on Demand erhältlich.

Unsere Wertung:

 

 

Renegades - Mission of Honor
11 Bewertungen
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