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Detective Zeke Banks (Chris Rock) steht blutüberströmt in einer Lagerhalle

Saw: Spiral

Basierend auf einer Idee von Chris Rock, soll mit Saw: Spiral frischer Wind in das fallenlastige Franchise gebracht und eine Geschichte losgelöst von den bisherigen Teilen erzählt werden. Lest hier, ob dieses Vorhaben gelungen ist und es sich lohnt, erneut ein „Spiel zu spielen“!

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TitelSaw: Spiral (OT: Spiral: From the Book of Saw)
Jahr2021
LandUSA, Kanada
RegieDarren Lynn Bousman
DrehbuchJosh Stolberg, Pete Goldfinger
GenreThriller, Horror
DarstellerChris Rock, Max Minghella, Samuel L. Jackson, Marisol Nichols, Dan Petronijevic, Richard Zeppieri, Patrick McManus, Ali Johnson, Zoie Palmer
Länge93 Minuten
FSKab 18 Jahren freigegeben
VerleihStudiocanal
Das Filmpalakt zu Saw. Spiral zeigt im Vordergrund eine rote Spirale und im Hintergrund das Gesicht von Chris Rock
Das Kinoposter zu Saw: Spiral © Studiocanal

Ein Nachahmungstäter möchte ein Spiel spielen: Die Handlung von Saw: Spiral

Eine grausame Mordserie erschüttert die Polizei von New York. Denn im Stile der längst verjährten Jigsaw-Morde wird ein Polizist nach dem anderen auf perfide Art und Weise ums Leben gebracht. Eine Sache, die Ezekiel „Zeke“ Banks (Chris Rock) persönlich trifft, da ein langjähriger Kollege von ihm ums Leben kommt. Deswegen will er, um alles in der Welt, die Untersuchungen an den Morden übernehmen. Er bekommt den Zuschlag und ihm wird der Rekrut William Schenk (Max Minghella) zur Seite gestellt. Das ungleiche Paar beginnt mit den Ermittlungen. Gleichzeitig gerät mit Marcus (Samuel L. Jackson), der Vater von Zeke und Ex-Polizeichef, in die Fänge des Falls. Ein Katz- und Maus-Spiel beginnt…

Interessante Idee – lahme Umsetzung

Das Saw: Spiral nun in den Lichtspielhäusern der Welt startet, ist ganz allein auf eine Initiative von Chris Rock zurückzuführen. Der Comedian ist nämlich riesiger Fan der Filmreihe und stellte dem Studio seine Idee vor, mit der man die Reihe fortführen und ihr gleichzeitig einen frischen Anstrich verpassen könnte. Er bekam grünes Licht, und damit entert nun tatsächlich der Mix aus Crime-Thriller mit Buddy-Cop-Einschlag und dem altbekannten Jigsaw-Spielchen die Kinos. Die Idee mit dem Crime-Thriller-Part ist jetzt natürlich nicht wirklich neu, so setzt gerade auch der erste Teil darauf. Doch die Buddy-Cop-Elemente im Stile eines Lethal Weapon oder Nur 48 Stunden sind definitiv etwas Neues. Bisweilen fühlt man sich auch an Training Day erinnert, wenn man beobachtet, wie hier ein Rekrut in die Machenschaften des Polizeiapparates eintaucht. Unterlegt wird das Ganze mit humorvollen und gelungenen Gag-Monologen, die Chris Rocks Charakter beleuchten, aber den ernsten Ton nicht stören.

Detective Zeke Banks (Chris Rock, links) und Detective William Schenk (Max Minghella, rechts) am blutigen Tatort in einem U-Bahntunnel. Dieser offenbart eine zerstückelte Leiche auf den Schienen.
Detective Zeke Banks (Chris Rock, links) und Detective William Schenk (Max Minghella, rechts) am blutigen Tatort © Studiocanal

All das sind interessante Ideen und Elemente, die den Saw-Kosmos auf frische Art und Weise bereichern und im Kern die Basis für einen spannenden Thriller bieten. Nur geht das im Film nicht wirklich auf. Zum einen ist Zeke, die Figur von Chris Rock, furchtbar unsympathisch, wodurch man so gut wie gar nicht mit ihm mitfiebert. Und das, obwohl er entgegen aller Vorbehalte der Kollegen das Richtige tut. Und zum anderen ist der Thriller-Part, welcher den Film dominiert, einfach nur sehr langweilig und extrem vorhersehbar geschrieben. Ohne große Knobelei sollte jedem spätestens aber der Hälfte des Films klar sein, wohin der Hase läuft. Spannung für den Rest des Films ist damit Fehlanzeige. Auf dem Weg werden zwar interessante Aspekte thematisiert, aber es fühlt sich nichts davon an, als wenn es von großem Belang wäre.

Chris Rock auf Anschlag

Als Crime-Thriller überzeugt Saw: Spiral nicht wirklich, bleiben also noch die aus den Vorgängern bekannten Fallen. Die bekommen hier natürlich auch ihre Auftritte, wenngleich in reduzierter Form. Denn eine Falle ist tatsächlich der Schere zum Opfer gefallen. Ob sie das Niveau angehoben hätte, kann man nur spekulieren. Die Fallen, die es dann letztlich in den Film geschafft haben, sind leider ziemlich unspektakulär. Man hat zwar versucht, diese geerdeter zu gestalten, was absolut löblich ist, doch wirklichen Eindruck hinterlassen sie nicht. Gerade erfahrenen Fans werden sie nicht mehr als ein Schulterzucken entlocken. Dies gilt leider auch für den finalen Twist, der ja immer ein wichtiger Bestandteil der Reihe war. Da man diesen ja vorab ziemlich leicht erahnen kann, verpufft dessen Effekt vollends. Wenngleich man loben muss, dass man ihn zumindest erahnen kann und nicht willkürlich etwas aus dem Hut gezaubert wird, um zu überraschen.

Polizeiveteran Marcus Banks (Samuel L. Jackson) ermittelt auf eigene Faust in den Lagerhallen, die mit rotem Licht aufwarten.
Polizeiveteran Marcus Banks (Samuel L. Jackson) ermittelt © Studiocanal

Chris Rock hatte im Ansatz eine gute Idee, leider wurde sie nicht richtig gut umgesetzt. Und wie macht er sich in der Hauptrolle? Einer Rolle, die man ihm so im ersten Moment nicht zutraut? Nun, wenn er seine Sprüche abfeuern kann, dann bekommt man den Chris Rock serviert, den man kennt. Das funktioniert. Doch sobald es ernster oder auch emotionaler wird, dann scheitert er regelrecht an seinen Ambitionen. Man merkt, dass er sich beweisen will und sich richtig reinhängt. Doch das ist alles eine Nummer zu viel und wirkt einfach nur drüber. Das Ergebnis ist ganz schlechtes Schauspiel, mit dem er dem Film wirklich keinen Gefallen getan hat. Und dann wäre da noch Samuel L. Jackson als Co-Star, dessen Name prominent auf dem Poster thront. Er hat erschreckend wenig Screentime, spielt aber seine Rolle zumindest gewohnt lässig und routiniert ab.

Unser Fazit zu Saw: Spiral

Mit frischen Ideen und Chris Rock im Gepäck soll es mit Saw: Spiral für die Reihe in eine etwas andere Richtung gehen. Im Kern sind die neuen Elemente auch sehr interessant und haben Potential. Ein Buddy-Cop-Crime-Thriller im Saw-Mantel klingt ja erstmal nicht so verkehrt. Und dass die Wendungen nachvollziehbar aufgebaut und die Fallen geerdeter gestaltet werden, ist auch löblich zu erwähnen. Doch einfach frisch und anders ist nicht gleich gut. Mit einem halbgaren Thriller-Part, unspektakulären Fallen und einen teilweise unterirdisch aufspielenden Chris Rock zerhagelt man sich regelrecht die Frischzellenkur. Und wenn man spätestens ab der Hälfte alles durchschaut hat, ist die Luft einfach raus – genauso wie aus dem Franchise. Hoffentlich gelingt der nächste Widerbelebungsversuch. Wünschen würde ich es mir.

Saw: Spiral läuft ab dem 16.09.2021 in den deutschen Kinos!

Unsere Wertung:

 

 

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