Nach Wandavision war schnell klar, dass man von einer wichtigen Nebenfigur gern mehr sehen möchte. Endlich ist es nun soweit und Agatha All Along widmet sich als Quasi-Fortsetzung wieder Westview zu. Ist der zweite Ausflug auch ohne die bekannten Heldenfiguren eine Empfehlung wert?
Titel | Agatha All Along |
Jahr | 2024 |
Land | United States of America |
Genres | Sci-Fi & Fantasy, Mystery, Komödie |
Darsteller | Kathryn Hahn, Joe Locke, Sasheer Zamata, Ali Ahn, Okwui Okpokwasili, Patti LuPone, Aubrey Plaza |
Länge | Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Disney Plus |
Agatha All Along – Die offizielle Handlungsangabe
In Agatha All Along ist die berühmt-berüchtigte Agatha Harkness am Ende ihrer Kräfte, nachdem ein verdächtiger Goth-Teenie ihr geholfen hat, sich von einem verzerrten Zauber zu befreien. Als er sie bittet, ihn auf den legendären Weg der Hexen mitzunehmen, ist ihr Interesse geweckt für den magischen Spießrutenlauf, bei dem eine Hexe, wenn sie ihn überlebt, mit dem belohnt wird, was ihr fehlt. Gemeinsam stellen Agatha und dieser geheimnisvolle Teenager einen Not-Hexenzirkel zusammen und machen sich auf den Weg…
Erster Eindruck zu Agatha All Along
Dieser Beitrag beschäftigt sich ausschließlich mit den ersten vier Folgen der Serie. Dementsprechend ist die Kritik auch nur auf den Auftakt bezogen und soll dazu dienen, den Lesern eine Hilfestellung bei der Entscheidung zu geben, ob sich auf Basis der ersten Eindrücke ein Blick rentiert.
!!! Kleine Spoilerwarnung!!!
Es wird in diesem Artikel allerdings auf konkrete Handlungen der ersten beiden Folgen eingegangen. Wer diesen Beitrag also liest bevor er die Episoden selbst gesehen hat, der sei an dieser Stelle vor Spoilern hierzu gewarnt!!!
Wo, wie, wann???
Moment mal! Wie war nochmal der Status Quo von Agatha Harkness am Ende von WandaVision? Richtig! Die Hexe hatte den Kampf mit Wanda verloren und wurde in der von der mächtigen Marvel-Heldin kreierten Trauerbewältigungs-Kleinstadt zurückgelassen. Was genau aber das für die Antagonistin bedeutete, darüber ließen uns die Schöpfer seither im Unklaren, denn Agatha tauchte in keiner anderen der Produktionen des Studios wieder auf, während wir in Doctor Strange 2 ja erfahren hatten, wie es mit der Scarlet Witch weiterging. Nun also erfahren wir Agathas Perspektive der Weiterführung – und damit wird die Gegenspielerin (die eh schon die meisten Fans ins Herz geschlossen hatten) zur Hauptfigur, mit der die Marvel-Fans nun mitfiebern dürfen.
Wenig Marvel, viel Hexen – und Meta-Humor
Die Fortsetzung beginnt nahezu identisch wie seinerzeit WandaVision, nämlich indem wir erstmal in eine Fake-Serie geworfen werden. So ist dann das Gros der Pilotfolge eine Krimi-Serienanspielung mitsamt passenden Fake-Intro. Doch diesmal treibt man das Spiel nicht soweit, jede Folge einem anderen Serienvorbild oder einer Ära zu widmen, sondern lässt gegen Ende des Auftakts die Hexe aus ihrer Illusion erwachen – doch in Westview bleibt sie trotzdem. Und dort beginnt dann das Abenteuer von Agatha – und ihrem neuen Begleiter, der von Heartstopper-Star Joe Locke gespielt wird.
Zum großen Brimborium samt Multiversen und Co., was sich derzeit auf der Kinobühne und in anderen Serien des MCU abspielt, haben die ersten Folgen von Agatha All Along keine Berührungspunkte. Das wiederum ist doch erfreulich, da sich so die Show auch sehen lässt, wenn man die letzten Jahre das Interesse verloren hat, noch alles zu schauen, was mit dem Marvel-Emblem versehen wird oder wenn man schlicht einfach wegen den beteiligten Akteurinnen und Akteuren auf diese Produktion neugierig wurde. Ja, WandaVision sollte man mutmaßlich zum Verständnis schon gesehen haben, aber sonst braucht man zum Reinkommen keine Marvel-Backgrounds.
Lockerleicht, snackable und teils zu unfokussiert
Schon mit der Kampagne rund um den tatsächlichen Titel der Serie hat Disney Humor versucht zu beweisen. Damit dürfte eigentlich klar gewesen sein, dass auch die Geschichte alles andere als ein komplexes Stück Genre-Geschichte wird. Agatha All Along ist perfekt portionierte Fantasyunterhaltung mit einnehmenden Darstellenden, tollen Kostümen und starken Einzelmomenten. Dabei sitzen nahezu alle Gags und Anspielungen und sind auch nicht zu flach, wie es teils noch bei She-Hulk anzukreiden war. Die Musik-Szenen sind gut choreografiert und die Songs bleiben ad hoc im Ohr, von daher stimmt einen die Serie auch quasi noch auf die Wicked-Verfilmung Ende des Jahres perfekt ein!
Kathryn Hahn in der Rolle zu sehen ist einfach ein Genuss und Patty Lupon sowie Aubrey Plaza sind auf jeden Fall auch starke Ergänzungen für den Marvel-Kosmos. Mit Joe Locke hat man aber wirklich einen Coup gelandet. Denn der bringt einerseits eine riesige, junge Fanschar mit und ist andererseits auch eine Figur, die zum Rätseln animiert. Denn wie schon in WandaVision spielt auch das Sequel mit kleineren Mysterien, die das Publikum bei Laune halten – und dann auch immer wieder darüber hinwegtrösten, dass die Serie dazu neigt, vor sich hin zu mäandern. Das ist bei Folgen zwischen 30 und 35 Minuten aber kein Genickbruch.
Unser Fazit zu Agatha All Along
Ein bisschen Zauberer von Oz, ein bisschen Marvel-Comic, ziemlich viel Herz und Comedy-Timing. Agatha All Along hinterlässt nach den ersten vier Folgen einen guten Eindruck. Nur eine tiefgehende Story oder gar Fortschritte im MCU darf man nicht erwarten. Vielmehr bekommt man viel Kathryn Hahn, die mit den neuen Figuren exzellent harmoniert. Ein bisschen was zum Mitraten gibt es auch, sodass nach der Hälfte der Staffel definitiv die Neugier überwiegt, wo es denn hier hingehen soll und ob am Ende doch der Bogen zu anderen Titeln der Comic-Schmiede gespannt wird.
Agatha All Along ist am 19. September 2024 mit den ersten beiden Folgen bei Disney+ gestartet. Danach geht es jeweils am Donnerstag mit einer neuen Folge weiter!
Unsere Wertung:
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