Deadwood ist eine Western-/Dramaserie vor historischem Hintergrund über eine Kleinstadt im Dakota-Gebiet. Im Jahre 1876 regieren hier Gesetzlosigkeit und Korruption.
Titel | Deadwood |
Jahr | 2004 |
Land | United States of America |
Genres | Western, Krimi, Drama |
Darsteller | Timothy Olyphant, Ian McShane, Molly Parker, Jim Beaver, W. Earl Brown, Dayton Callie, Brad Dourif, Anna Gunn, John Hawkes, Paula Malcomson, Leon Rippy, William Sanderson, Robin Weigert, Titus Welliver, Brent Sexton, Powers Boothe, Keone Young, Gerald McRaney, Bree Seanna Wall, Sean Bridgers, Kim Dickens |
Länge | Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Paramount Plus, Paramount+ Amazon Channel, Paramount Plus Apple TV Channel Kaufen: Apple TV |
„Welcome to fucking Deadwood!“
[Al Swearengen]
Die Serie erzählt die Entwicklung vom Camp zu einer Stadt. Jeder in Deadwood ist vor etwas weggelaufen. Inklusive allerhand Probleme und Reibereien werden einige der Figuren von ihrer Vergangenheit eingeholt.
Die US-amerikanische Serie wurde bei Erscheinung häufig kritisiert. Es seien zu explizite Darstellungen von Sexualität und viele Szenen zu gewalttätig. Trotz allem oder gerade deshalb erfreut sich Deadwood noch immer großer Beliebtheit und erhält aus künstlerischer Sicht zu Recht Beachtung. Die Produktion bietet Tragödien, Drama und Spannung mit wunderbaren Schauspielern. Als Westernserie ist sie auf dem Bildschirm etwas völlig Neues in Struktur und Geschwindigkeit. Grundsätzlich geht es um ein Goldgräbercamp, das sich zu einer Stadt entwickelt. Sprich in einer Zeit, in der die Exekutive noch nicht fasst und Gesetzlosigkeit herrscht. Dies lockt zwielichtige Gestalten, Pioniere und Glücksritter an.
Schmutzig, fies, dreckig und dramatisch
Die vom amerikanischen Pay-TV-Sender HBO produzierte Westernserie erzählt die Geschehnisse von der Gründungszeit der berühmten Stadt im Wilden Westen. Dabei wird fiktive Dramaturgie mit historischen Ereignissen geschickt und unterhaltsam verwoben. Einige Personen innerhalb der Handlung haben tatsächlich gelebt und waren damals in Deadwood. Serienschöpfer David Milch hat viel Zeit und Detailverliebtheit darin investiert, so genau wie möglich zu recherchieren, um das damalige Leben wieder auferstehen zu lassen. Zu den berühmtesten Westmännern der Stadt Deadwood gehören Wild Bill Hickok, der hier im Saloon No. 10 erschossen wurde. Al Swearengen, Besitzer des bewussten Saloon, Calamity Jane und Seth Bullock, späterer Sheriff von Deadwood. Sowie die einstweiligen Besucher Stadt, Doc Holliday und Wyatt Earp, die in Season 3 in die Serie eingewoben wurden.
Info am Rande: Schriftsteller Peter Dexter brachte einige Jahre vor dem Klassiker der neuen Seriengeneration einen gleichnamigen Westernroman heraus, der vom Plot her viele Parallelen aufweist. Dexter selbst unterstellt Serienschöpfer David Milch Ideenklau. „Deadwood war eine illegale Stadt, es gab Drogen, Prostitution, einen gewaltigen Goldrausch und keine Gesetze. Mord war dort an der Tagesordnung und wurde kaum geahndet. […] Vor allem Leute, die Rang und Namen hatten, konnten in Städten wie Deadwood so ziemlich tun und lassen, was sie wollten. Gewalt gehörte zum alltäglichen Umgang.“ [Pete Dexter]
Was bietet die Serie Deadwood?
Während man sich in Staffel 1 sehr viel mit der Gründungszeit der Stadt beschäftigt, wird auch zu den eintreffenden Hauptfiguren eine entsprechende Hintergrundstory geliefert und dramaturgisch die Personen miteinander verbunden. Saloonbesitzer Al Swearengen (Ian McShane) gibt den Ton an, bis zwei höchst unterschiedliche Männer nach Deadwood kommen. Revolverheld „Wild Bill“ Hickcock (Keith Carradine) und der einstige Marshal Seth Bullock (Timothy Olyphant). Letzterer will fern der alten Heimat nochmal von vorne anfangen.
In Staffel 2 bekommt Al Konkurrenz im Bordell-Geschäft und ist darüber gar nicht erfreut. Der großspurige Cy Tolliver (Powers Boothe) will ihn offensichtlich aus dem Geschäft drängen und kennt wenig Skrupel. Der übereifrige Seth Bullock hingegen ist inzwischen Sheriff und will mittels Justiz Oberhand gewinnen. Dabei geht er häufig zu weit. In Staffel 3 schreiben wir das Jahr 1878. Die Zeit der gesetzlichen Willkür geht in Deadwood langsam zur Neige. Doch zivilisiert ist die Stadt noch lange nicht. Politiker Georg Hearst (Gerald McRaney) zeigt seinen Mitarbeitern deutlich, was er erreichen will. Er versucht mit allen Mitteln, die Gründung einer Gewerkschaft zu verhindern. Dabei schreckt er nicht einmal vor Mord zurück.
Die Auswirkungen der Serie
Deadwood ist vor allem etwas für Genre-Fans und für Anhänger von qualitativen HBO-Serien interessant. Es wird geflucht, gehurt und gemordet. Das Westernflair wird üppig verbreitet. Nicht umsonst wurde die Serie mehrfach für den Emmy und den Golden Globe Award ausgezeichnet. In der revolutionierenden Serienkultur, die vor rund 20 Jahren begann, gehört bei HBO neben The Sopranos und The Wire eben auch Deadwood zu den Serien, die unser heutiges Verständnis von Quality TV veränderten und nachhaltig Einfluss auf die Serienproduktion hatten.
Der begeisternde Cast ist bis in die Nebenrollen ausgezeichnet besetzt. Auch die deutsche Synchronisation halte ich für sehr gelungen. Eigentlich schade, dass nach der dritten Season bereits Schluss war. Serienschöpfer Milch ist damals anderen Verpflichtungen nachgekommen. Deshalb hinterlässt das Ende einen unrunden Abschluss. Die Verhandlungen zu der ursprünglich geplanten vierten Season zogen sich so lange hin, dass die Kulissen zwischenzeitlich abgerissen wurden. Bis heute kursieren Gerüchte um eine eventuelle Fortsetzung.
Dieser Text basiert auf Sichtung der kompletten Serie.
Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion: [yasr_multiset setid=0] Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten: [yasr_visitor_multiset setid=0]
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