In der Miniserie The Pembrokeshire Murders ermittelt Luke Evans nach einem realen Kriminalfall. Ob es sich lohnt ihn bei seinen Ermittlungen zu begleiten, erfahrt ihr in unserer Serienkritik!
Titel | Die Pembrokeshire-Morde |
Jahr | 2021 |
Land | United Kingdom |
Regie | Marc Evans |
Genres | Krimi, Drama |
Darsteller | Luke Evans, Keith Allen, Caroline Berry, Oliver Ryan, Alexandria Riley, Charles Dale, David Fynn |
Länge | Minuten |
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Die Handlung von The Pembrokeshire Murders
In den 1980er Jahren erschütterten verschiedene Mordfälle die britische Ortschaft Pembrokeshire. Obwohl bei den damaligen Ermittlungen einen Zusammenhang zwischen den Fällen als sehr wahrscheinlich erachtet wurde, konnten sie nicht aufgeklärt werden.
Im Jahr 2006 beginnt Detective Superintendent Steve Wilkins (Luke Evans) die Mordserie erneut aufzurollen. Der Anlass hierfür ist das Foto einer Schrotflinte, die ihn an die Beschreibung der Tatwaffe in einem anderen Fall erinnert. Bereits kurze Zeit später wird ihm klar, dass die Verbrechen Parallelen zu weiteren Mordfällen und einem Überfall mit Vergewaltigung aufweisen. Sein Hauptverdächtiger ist John William Cooper (Keith Allen), der derzeit eine Haftstrafe absitzt, die auf diverse Einbrüche und Raubüberfälle zurückzuführen ist.
Weil sich Wilkins seiner Vermutung sehr sicher ist, formiert er rasch ein Ermittlungsteam um sich. Darunter auch DI Ella Richards (Alexandria Riley), die ebenfalls von der Mission überzeugt ist. Folglich beginnt die Truppe sich die Beweise von damals erneut anzusehen. Inzwischen gibt es neue Untersuchungsmethoden, insbesondere in der Forensik, von denen sich das Team nun weitere Aufklärung erhofft. Da diese Methoden aber sehr kostspielig sind und es eine große Anzahl von Beweisen gibt, muss das Team sehr strategisch vorgehen und kann nur einzelne Gegenstände erneut untersuchen lassen.
Doch die Suche ist zäh und eine ausschlaggebende Erkenntnis bleibt vorerst aus. Langsam wird es ein Wettlauf gegen die Zeit und vor allem geht das Budget des Ermittlungsteams um CSI Wilkins zur Neige. Überdies steht eine unerwartete, vorzeitige Entlassung des Tatverdächtigen Cooper bevor. Doch nicht nur das Ermittlungsteam scheint diese Nachricht zu beunruhigen. Auch sein Sohn Andrew (Oliver Ryan) und seine Frau Pat (Caroline Berry) strotzen nicht gerade vor Begeisterung. Das scheint auch Wilkins aufzufallen und er nimmt die familiäre Fährte auf. Doch wird er den entscheidenden Hinweis finden und Cooper überführen können?
In der Ruhe liegt die Kraft
Da die Miniserie auf einem wahren Verbrechen beruht, mögen einige den Ausgang des Geschehens schon kennen. Doch das stört die Vorgehensweise von The Pembrokeshire Murders gar nicht. In nur drei circa 50-minütigen Folgen, wird man in einer sehr ruhigen Art und Weise in die Ermittlungen um die schrecklichen Verbrechen gezogen. Wennzwar von Anfang an alle Indizien auf den Häftling Cooper deuten, fehlen doch eindeutige Beweise, um diesen auch zu überführen. Und genau das ist der entscheidende Punkt, der die Serie lebendig hält.
Die Zuschauenden bekommen pro Episode auf den Punkt genau so viele Informationen, wie nötig. Obendrein schafft die Verfilmung einen durchaus authentischen Einblick in die Vorgehens- und Arbeitsweisen der Polizei. Die kleinteilige Suche nach der altbekannten „Nadel im Heuhaufen“ wird fast schon dokumentarisch visualisiert. Die Einblicke in die polizeilichen Arbeiten sind so detailliert, sodass auch die Betrachtenden sich schnell als Teil des Geschehens fühlt. Dadurch wird die Spannung stetig aufrecht gehalten und lädt zum Mitfiebern ein.
Aufgrund der Tatsache, dass die Verbrechen bereits einige Jahre in der Vergangenheit liegen und nicht visualisiert oder in Rückblenden aufgegriffen werden, fehlen dem Geschehen jegliche Action-Szenen. Stattdessen wird die Spannung allein durch Frage nach John Coopers Schuld aufgebaut. In diesem Sinne ist das ruhige Erzähltempo der Geschichte noch faszinierender – es entspricht schlichtweg der Realität. Denn Polizeiarbeit ist eben nicht immer besonders aufregend oder actiongeladen. Dennoch muss auch angemerkt werden, dass wir heutzutage oftmals von einer Extraportion Nervenkitzel in solchen Formaten verwöhnt sind, was es in diesem Fall sicher für einige Zuschauer:innen langatmig erscheinen lässt.
Ein entscheidender Fernsehauftritt
The Pembrokeshire Murders ist eine Adaption des Buches „Catching the Bullseye Killer“, was von keinem geringeren als Steve Wilkins und dem TV-Journalisten Jonathan Hill verfasst wurde. Während der einstigen Ermittlungen begleitete und unterstützte Hill das Ermittlungsteam – auch bei der Serienadaption. Somit dokumentierten beide im Buch ihre Erfahrungen und waren schlussendlich auch bei den Dreharbeiten zur Miniserie beteiligt.
Übrigens rührt der Titel „Bullseye Killer“ daher, dass Cooper in den 80er Jahren in einer Fernsehspielshow mit dem Namen „Bullseye“ auftrat. Dabei kämpften die Teilnehmer:innen durch die Beantwortung von unterschiedlichen Fragen in Kombination mit dem Spielen von Dart-Runden um Geldpreise. Dieser Auftritt brachte dem Ermittlungsteam 2006 entscheidende neue Erkenntnisse.
Ein starkes Katz und Maus Spiel
Luke Evans ist grandios in seiner Rolle als Steve Wilkins. Entsprechend verkörpert er den Detective sehr authentisch mit viel Hingabe und Behaglichkeit. Seine Willensstärke und den den Drang, diesen Fall zu lösen, geht direkt auf die Betrachtenden über. Zudem scheint er regelrecht von dem Fall besessen zu sein – leider wird nicht sehr viel über seine persönliche Vergangenheit Preis gegeben, um hier einen Rückschluss zu ziehen. Allerdings wird ein minimaler Einblick in sein Privatleben gewährt, welches den Eindruck bestätigt, dass er in erster Linie für seinen Beruf zu leben scheint.
Darüber hinaus wird er durch Keith Allen als seinen Konterpart John Cooper perfekt ergänzt. Während er von Anfang an klar der Antagonist im Geschehen ist, schafft er es durch ausgeklügeltes Schauspiel, Zweifel an seiner Schuld zu erwecken.
Cooper und Wilkins treffen in The Pembrokeshire Murders regelmäßig aufeinander und liefern sich regelrecht ein psychologisches Katz und Maus Duell. Natürlich greift Wilkins auf verschiedene Herangehensweisen seiner Polizeiausbildung zurück und möchte ein Geständnis aus Cooper herauskitzeln. Wohingegen dieser natürlich keinerlei Informationen oder Anhaltspunkte liefern möchte.
Unser Fazit zu The Pembrokeshire Murders
Der Dreiteiler kann ganz klar mit der schauspielerischen Leistung von Luke Evans und Keith Allen glänzen. Des Weiteren ist die Gestaltung unheimlich realistisch und zeigt Ermittlungsarbeit wie sie eben ist – ohne große Action und stattdessen mit mühsamer Kleinstarbeit. Trotzdem wird diese behagliche, realistische Erzählweise für einige Betrachter:innen etwas langatmig wirken. Sofern der Ausgang der Geschichte noch unbekannt ist, schafft es die Serie dennoch die Spannung aufrecht zu erhalten und bei den Ermittlungen mitzufiebern. Fans von True-Crime-Storys können die Serie getrost auf die Watchlist packen.
The Pembrokeshire Murders ist ab 10.12.2021 als DVD über Edel Motion erhältlich und kann derzeit über MagentaTV ohne zusätzliche Kosten gestreamt werden!
Unsere Wertung:
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