Die neue Serie Lockwood & Co. basiert auf der gleichnamigen Fantasy-Buchreihe von Jonathan Stroud und wurde von Joe Cornish für Netflix adaptiert. Ob die neue Mystery-Serie das Zeug zum Hit hat, erfahrt ihr in unserer Kritik!
Titel | Lockwood & Co. |
Jahr | 2023 |
Land | United Kingdom |
Genres | Sci-Fi & Fantasy |
Darsteller | Ruby Stokes, Cameron Chapman, Ali Hadji-Heshmati, Ivanno Jeremiah |
Länge | Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Netflix, Netflix basic with Ads |
Die Handlung von Lockwood & Co.:
In einer von Geistern heimgesuchten Welt werden Teenager mit besonderen Fähigkeiten von sogenannten Agenturen im Kampf gegen die übernatürlichen Phänomene eingesetzt. Nach einem Vorfall in ihrem Heimatort tut sich die talentierte Lucy Carlyle (Ruby Strokes) mit dem charismatischen Anthony Lockwood (Cameron Chapman) zusammen, dem Leiter der kleinen Agentur Lockwood & Co. Unabhängig von der Aufsicht von Erwachsenen begeben sich Lucy, Lockwood und der sarkastische Wissenschaftler George (Ali Hadji-Heshmati) in den gefährlichen Kampf gegen die tödlichen Geister…
Die Geheimnisse dieser Welt
Es geht also um Geistererscheinungen, die vor rund 50 Jahren eine alternative Welt heimsuchten. Während die Erwachsenen die übernatürlichen Phänomene nicht erkennen oder wahrnehmen können, können Kinder oder Jugendliche sie sehen und spüren. Einige von ihnen sind, wie schon erwähnt, sogar mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet. In diesem Szenario ist die Serie Lockwood & Co. angesiedelt. Joe Cornish, der für die Adaption der gleichnamigen Fantasy-Buchreihe von Jonathan Stroud verantwortlich ist, führt uns dabei gekonnt in diese Welt ein. In dem alternativen London hat es unser Trio im Verlauf der Serie nicht nur mit Geistern unterschiedlicher Stufen, sondern auch mit Quellen, Relikten und Jägern zu tun. Die Verantwortlichen der Serie schaffen es dabei, dass wir behutsam mit den Gegebenheiten der alternativen Welt konfrontiert werden, was angesichts der Komplexität auch durchaus angebracht ist.
Mit einer Altersfreigabe von 12 Jahren sind diese Erzählstrukturen entsprechend an ein jüngeres Publikum angepasst. Dennoch sollten auch ältere Rezipienten aufmerksam die Serie verfolgen, denn Lockwood & Co. bietet einiges an Vielfalt, Details und Abwechslung, so dass durchaus Achtsamkeit geboten ist. Cornish beweist mit Lockwood & Co. nicht nur ein hervorragendes Gespür für das Worldbuilding, sondern auch für die Hauptprotagonisten. Cameron Chapman spielt in seiner ersten größeren Rolle den charismatischen und geheimnisvollen Anthony Lockwood und er ist großartig. Gleiches gilt für Ruby Strokes, die die vielschichtige Persönlichkeit der Lucy Carlyle souverän verkörpert. Chapman und Strokes haben in den vielen gemeinsamen Szenen eine tolle Chemie miteinander, aber auch im Zusammenspiel mit ihrem Partner George Karim (Ali Hadji-Heshmati) bilden die Darsteller:innen ein starkes Ensemble.
Wer sind hier eigentlich die Bösen?
Was auf Seiten der Protagonisten gelingt, funktioniert auf der Gegenseite leider nur bedingt. Die Antagonisten der Serie bleiben blass und teilweise klischeebehaftet. Während die Geister oft nur kleine Gegenspieler sind, sehen sich unsere Agenten oftmals menschlichen Gegnern gegenüber, die zu oft in das klassische Bild des eindimensionalen Bösewichtes verfallen. So tauchen diese beispielsweise ohne Vorwarnung auf oder verfolgen erneut nur eigene, zumeist wirtschaftliche Interessen. Und in einer Welt, die vor 50 Jahren von etwas Übernatürlichem heimgesucht wurde, kämpfen unsere Agenten natürlich mit dem Degen! Was zunächst etwas absurd wirkt, funktioniert aber tatsächlich sehr gut. Die Choreographien sind solide und die klassische Handwaffe fügt sich optimal in die Welt von Lockwood & Co. ein.
Neben den guten Kampfeinlagen ist allerdings die spannende Erzählweise das eigentliche Highlight der Serie. Joe Cornish schafft es, dass in Lockwood & Co. immer eine gewisse Gefahr präsent ist und unsere Protagonisten nie sicher sind, ob der Geister oder eben der menschlichen Gegenspieler:innen. Eingebettet in dem mystischen und düsteren London kann man sich elegant von Cliffhanger zu Cliffhanger hangeln, um mit Anthony, Lucy und George die Geheimnisse zu lösen.
Was hat das mit Edgar Wright zu tun?
Dass Joe Cornish mit düsteren und mysteriösen Ausgangsmaterialien arbeiten kann, hat der Filmemacher schon mit Attack the Block unter Beweis gestellt. In dem Film von 2011 greifen Außerirdische heruntergekommene Sozialwohnungen in London, den sogenannten Ends, an. Auch hier arbeitete Cornish mit einem zum größten Teil jungen und unerfahrenen Cast zusammen. So verhalf er dem noch damals unbekannten John Boyega zu seiner ersten großen Rolle. Einige Jahre später erlangte Boyega als Finn in den neuen Star Wars-Filmen weltweite Bekanntheit.
Wie schon in Attack the Block unterlegt Cornish auch in Lockwood & Co. die Bilder und Szenen mit einem tollen Soundtrack und stimmigen Score. Der Intro-Song Can´t Leave the Night von BADBADNOTGOOD trifft den musikalischen Vipe perfekt und zieht sich entsprechend durch die gesamte Serie. Cornish versteht sein Handwerk, das ist seit längerem kein Geheimnis mehr. So hat kein geringerer als Edgar Wright eine gemeinsame Produktionsfirma mit dem Regisseur und Drehbuchautoren. Complete Fiction war entsprechend an der Produktion von Lockwood & Co. beteiligt und wird auch zukünftig noch ein paar weitere Projekte mit Netflix realisieren.
Unser Fazit zu Lockwood & Co.
Lockwood & Co. ist eine spannende und zu Teilen auch durchaus gruselige Young-Adult-Serie. Die Netflix-Serie überzeugt mit einer starken Erzählweise und wahnsinnig sympathischen Protagonisten. Die eher schwachen Gegenspieler:innen werden gekonnt durch das überzeugende Worldbuilding ausgeglichen, welches mit seinen Mysterien und Geheimnissen definitiv Lust auf weitere Staffeln macht. Eine klare Empfehlung!
Lockwood & Co. ist seit dem 27.01.2023 auf Netflix verfügbar!
All unsere Kritiken und auch viele andere Videos findest du auch auf unserem YouTube-Kanal.
Unsere Wertung:
© Netflix