Mit Westworld und Reminiscence konnte sich Showrunnerin Lisa Joy bereits einen Namen machen. Mit Peripherie startet ihr nächstes Projekt bei Amazon Prime Video. Das orientiert sich an vorherigen Projekten, aber kann es auch für frischen Wind sorgen?
Titel | Peripherie |
Jahr | 2022 |
Land | United States of America |
Genres | Sci-Fi & Fantasy, Drama |
Darsteller | Chloë Grace Moretz, Gary Carr, Jack Reynor, T'Nia Miller, Katie Leung, Alex Hernandez, Austin Rising, Eli Goree, Charlotte Riley |
Länge | Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Amazon Prime Video, Amazon Prime Video with Ads |
Peripherie – Die offizielle Handlungsangabe
Die Geschichte von Peripherie basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von William Gibson, veröffentlicht im Jahr 2014. Chloë Grace Moretz spielt Flynne Fisher, eine kluge junge Frau, die in einer wie ausgestorbenen Kleinstadt feststeckt. Durch ein wundersames neues VR-Headset kriegt sie plötzlich die Gelegenheit, die aufregendsten Abenteuer zu erleben. Sie kann Motorradstunts hinlegen oder Morde in London aufklären – und all das macht ihr großen Spaß!
Erster Eindruck zu Peripherie
Dieser Beitrag beschäftigt sich ausschließlich mit den ersten drei Folgen der Serie, die am deutschen Starttag zu sehen sein werden. Dementsprechend ist die Kritik auch nur auf den Auftakt bezogen und soll dazu dienen, den Lesern eine Hilfestellung bei der Entscheidung zu geben, ob sich auf Basis der ersten Eindrücke ein Blick rentiert.
Das neue Westworld?
Wie in Lisa Joys vergangenen Projekten, befasst sie sich mit dem Konzept alternativer Realitäten. In Peripherie steht der nächste Schritt in der VR-Forschung im Fokus. Mit dem titelgebenden VR-Headset taucht Flynne Fisher in eine neue Welt ein, in der sie mit einer unheilverheißenden Botschaft für ihre Realität konfrontiert wird. Sie muss nicht nur als Brücke zwischen zwei Welten fungieren, um eine Vernichtung der Welt in der Zukunft zu vermeiden, sondern dient es auch als Realitätsflucht – weg von ihrer kaputten Familie.
Der innere Konflikt von Flynne ist in den ersten Episoden ein zentraler Faktor. Es ist für uns Rezipient:innen ein sehr spannendes Unterfangen sie zwischen den beiden Realitäten zu beobachten und ihre entscheidenden Handlungen zu beobachten. Für sie ist es auf beiderlei Wegen ein Emanzipationsprozess, da sie in beiden Welten eine große Verantwortung trägt. Sie muss sich ständig verteidigen, nicht nur vor ihrem Bruder Burton (Jack Reynor), der ihr die Aufgabe nicht zutraut, sondern auch vor ihren Feinden, die die Familie Fisher zum Abschuss freigegeben haben.
Packende Action meets VR-Mystery
Für Actionfans ist die Serie auf alle Fälle zu empfehlen, denn in den ersten Episoden gibt es einige Sequenzen, die nicht nur sehr gut aussehen, sondern auch für viel Spaß sorgen. Seien es Handgemenge in einengenden Fahrzeugen oder Schießereien im tiefsten Wald – Peripherie bietet hier sehr viel Abwechslung. Aber wie sieht es darüber hinaus aus? Ist die Action nur eine Fassade oder kann auch die Geschichte durch Ambivalenz und Diskussionsanreize glänzen?
Nach drei Episoden ist es noch zu früh, um ein klare Richtung der Story zu erkennen. Aber das Interesse der Zuschauer:innen wird durch die offenen Fragen und genug angedeutetes Potenzial geweckt. Was und wer verbirgt sich hinter der virtuellen Welt? Wer sind die Strippenzieher? Weshalb spielt Flynne für Wilf Netherton (Gary Carr) und für seine Organisation eine so große Rolle? Warum tragen die Fishers auch in der realen Welt eine Zielscheibe auf dem Rücken? Noch ist nicht immer klar zu erkennen und auch die einzelnen Beziehungen der Charaktere zueinander bleiben noch vage. Aber von Folge zu Folge steigert sich die Qualität der Serie, da man tiefer mit den Figuren zusammen in die Welten eintaucht.
Unser vorläufiges Fazit zu Peripherie
Eine endgültige Beurteilung der Handlung steht noch offen. Zu viele Fragen sind ungeklärt. Dennoch lässt sich beurteilen, dass sowohl Produktionswert als auch das charmante und durchdringende Schauspiel von Moretz hier zu überzeugen wissen. Flynne Fisher ist eine interessante Figur, welcher man unbedingt weiter folgen möchte. Ihre Interaktionen, allen voran mit ihrer Familie, zählen zu den großen Stärken. Einzig ihre Beziehung zu Wilf Netherton wirkt (noch) zu gezwungen. Chemie zwischen Moretz und Carr – Fehlanzeige.
An Actionszenen mangelt es nicht, die Schauwerte fügen sich zum guten Ersteindruck. In Episode zwei und drei werden dann noch neue Figuren eingeführt, die eine neue Dynamik entfachen. Insgesamt lohnt es sich nach drei Folgen dranzubleiben. Mit jeder Folge steigert sich die Qualität und verspricht noch einige Enthüllungen mit Diskussionsstoff zu liefern. Die Welt zieht nicht ad hoc so rein wie einst Westworld in der ersten Staffel, aber bietet ein sehr solides Fundament.
Peripherie startet am 21. Oktober bei Amazon Prime Video mit zwei Folgen und geht danach im Wochenrhythmus weiter!
Unsere Wertung:
© Amazon Studios