Das Vorhaben die Welt von John Wick zum Franchise aufzublasen war nach dem wachsenden Erfolg von Teil zu Teil eine logische Konsequenz - rein geschäftlich betrachtet. Inhaltlich mag ohnehin der ein oder andere Fan der ersten Stunde mit der Tendenz innerhalb der Reihe jedes Mal die Regeln nach Belieben neu zu stecken nicht mehr ganz mitgegangen sein. Genau diesen Skeptikern wird auch die teilweise doch nicht wegzudiskutierende Entmystifizierung hier ein Dorn im Auge sein. Doch wenn man sich nun einmal gern in dieser absurd überstilisierten Killer-Welt aufhält, dann ist man froh, nun auch mal Ecken kennenzulernen, in denen John Wick nicht mit einem Headshot nach dem nächsten einfach jeden aus dem Weg räumt. Denn in der Prequel-Serie ist der Plot-Armour-Aspekt deutlich reduziert, bei gleich gebliebenem Unterhaltungsfaktor durch einen Popmusik-Einsatz, der fast aus dem Fundus eines James Gunn stammen könnte.
Alles in allem glänzen vor allem die recht unverbrauchten Gesichter vor der Kamera - speziell in den emotionalen Momenten. Die Story ist dabei konventioneller und bodenständiger als die Filmreihe zuletzt. Diese Erdung mitsamt einhergehender Entschleunigung tut dem Franchise gut, denn nach John Wick Kapitel 4 braucht nicht nur die Titelfigur eine Verschnaufpause, sondern auch der ausufernder Action-Choreo geneigte Fan. Die Serie hat nicht nur Elemente der Stilsicherheit der zugrunde liegenden Filmreihe sondern auch immer wieder Elemente aus Film Noir, Gangsterthriller, aber auch Martial-Arts-Klassikern. Ein wilder Mix - genau wie der stimmige Sound!
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