The Great ist eine satirische Comedy-Serie, die lose auf dem Leben von Katharina der Großen beruht. Ob die Serie der legendären, russischen Monarchin gerecht wird, erfahrt ihr im Folgenden!
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Titel | The Great |
Jahr | 2020 |
Land | Italy |
Genres | Drama, Komödie |
Darsteller | Elle Fanning, Phoebe Fox, Gwilym Lee, Adam Godley, Douglas Hodge, Belinda Bromilow, Bayo Gbadamosi, Nicholas Hoult, Charity Wakefield, Florence Keith-Roach, Grace Molony, Freddie Fox |
Länge | Minuten |
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Auf dem Weg zu großen Taten – Die Handlung von The Great
Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, besser bekannt unter ihrem späteren Namen Katharina II. (Elle Fanning), wird an den russischen Hof gesandt, um dort den jüngst an die Macht gekommenen Kaiser Peter III. (Nicholas Hoult) zu ehelichen. Katharina ist jung und unerfahren; blauäugig erreicht sie Sankt Petersburg und glaubt, dort als Frau eines Kaisers ihre idealistischen Vorstellungen verwirklichen zu können. Doch Peter III. entpuppt sich nicht als der Ehemann, den sie sich in ihren Träumen ausmalte.
Stattdessen ist dieser ebenso jung und unerfahren. Er hat nur wenig Ahnung von Regierungsgeschäften und schert sich mehr um sein persönliches Vergnügen als um die Zukunft seines Landes. Nachdem Katharinas Pläne, sich mit ihrem Mann zu versöhnen, scheitern, steht für sie der Entschluss fest: Der Kaiser muss sterben. Sie plant, Peter III. ermorden zu lassen, um selbst an die Macht zu kommen und die Geschicke im Land zu lenken. So beginnt das Ränkespiel um den Kaisertitel: ein Spiel voll von aristokratischem Vergnügen und bitter-böser Ernsthaftigkeit…
Die Geschichte hinter der Geschichte
Die Serie basiert lose auf dem Leben von Katharina der Großen, die als Katharina II. von 1762 bis zu ihrem Tod im Jahre 1796 Kaiserin von Russland war. Aufgrund ihres nachhallenden Einflusses auf die europäische Geschichtsschreibung wurde ihr als einzige Herrscherin der Beiname „die Große“ gegeben. Während ihrer Regentschaft zeichnete sie das Herrscherbild ihres Gatten Peter III. negativ: Dieser habe sich, bereits kurz nachdem er die Kaiserwürde von seiner Mutter übernommen hatte, eines Herrschers unwürdig verhalten. Er sei albern gewesen und seine Handlungen unangemessen. An eben jenes Bild der beiden Adelspersonen knüpft die satirische Darstellung von The Great an.
Die ersten Jahre als Theaterstück
Die erste Staffel zeigt die ersten Jahre der Kaiserin und wie sie den Plan schürte, ihren Gatten Peter III. ermorden zu lassen, um selbst an die Macht zu kommen. Der Zuschauer sieht Katharina also in der Frühphase ihres herrschaftlichen Wirkens. Im Konkreten hat die Serie ein Theaterstück zum Vorbild: Der Kopf hinter der Serie, Tony McNamara, schrieb ein Stück, welches das Leben von Katharina der Großen in Szene setzt und 2008 an der Sydney Theatre Company seine Premiere feierte. Zeitgleich schrieb McNamara eine Adaption, die aich allerdings als zu umfangreich für einen Spielfilm erwies. So entstand die Serie The Great, die sich nun über mehrere Staffeln erstrecken soll.
Es ist wichtig festzuhalten, dass die Serie das Vorgehen der Kaiserin satirisch und zugespitzt porträtiert. Das Drehbuch basiert nur lose auf ihrem Leben und versteht sich als historische Fiktion. Diese Herangehensweise kommt den komödiantischen Aspekten der Serie zugute und beschert dem Zuschauer ein Vergnügen ohne wirklichkeitsgetreuen Anspruch. The Great erinnert an eine Mischung aus Ein königlicher Tausch und The Favourite – Intrigen und Irrsinn: kindliche Naivität trifft Groteske; historische Vorbilder porträtiert mit satirischer Fiktion.
„Historische“ Glanzleistung
Elle Fanning und Nicholas Hoult führen den Cast an und sind die dominanten Gesichter von The Great. Sie verleihen der Serie ihren satirischen, humorvollen Charakter. Die beiden Schauspieler porträtieren und parodieren ihre historischen Alter-Egos par excellence. Sie lassen die Figuren nicht nur lebendig werden, sondern geben ihnen Eigenheiten mit auf den Weg, die über die historischen Charaktereigenschaften hinaus gehen. Die Art ihres Spiels, sowohl individuell als auch zusammen, ist makellos und sorgt von Anfang bis Ende für gute Unterhaltung.
Elle und Nicholas
Elle Fanning, die mittlerweile für diverse Filme, wie zum Beispiel Super 8, Die Verführten oder die beiden Maleficent-Teile, bekannt ist, mimt die naive und zielstrebige Katharina die Große. Sie verleiht der Figur etwas Einfühlsames, ist zugleich auch von einer idealistischen Sichtweise auf die Aristokratie geprägt. Doch zugleich entwickelt sich ihr Charakter, und Elle Fanning verwandelt die Kaiserin in eine ruchlose und zielstrebige Herrscherin, die ihren Idealismus in die Tat umsetzen möchte.
Nicholas Hoult, der vielen Zuschauern als kleiner Junge in der Roman-Verfilmung About a Boy oder: Der Tag der toten Ente an der Seite von Hugh Grant ein Name sein wird und erst vor Kurzem als junger J.R.R. Tolkien in Tolkien zu sehen war, spielt einen formidablen Peter III.: der verzogene Sohn eines ruhmreichen Kaisers, der sich als Herrscher gibt, sich der Bedeutung und Verantwortung des Titels allerdings in keinster Weise bewusst ist. Er genießt den Prunk und die Ausgelassenheit des aristokratischen Lebens; seine vermeintliche Selbstsicherheit generiert er durch den Gehorsam seines Gefolges. Bis zu dem Tag, an dem Katharina seine Frau wird, wiegt er sich in unumstößlicher Sicherheit. Doch seine neue Frau schürt Unsicherheiten und lässt ihn an manchen Dingen zweifeln. Dieses Spiel der Gefühle und die innere Zerrissenheit mimt Nicholas Hoult mit professionellem Können.
Rundum gelungen – Mein Fazit zu The Great
The Great ist eine vielfältige und rundum gelungene Serie, an der sich diverse Zuschauertypen erfreuen werden: Freunde der Satire und des überzogenen Humors, Fans des Historien-Genres und Anhänger guter Regisseursarbeit. Die erste Staffel hat bereits vorgelegt und von sich überzeugt. Das Drehbuch ist gut geschrieben, die Szenenbilder und die Kostüme sind dem Genre entsprechend stimmig und die Musik untermalt die satirisch dargestellte Welt bestmöglich. Der Cast überzeugt, allen voran Elle Fanning und Nicholas Hoult, und weiß zu unterhalten. Die erste Staffel verdient sich vier von fünf möglichen Punkten, weil die Serie bis dato sehr stimmig ist. Sie erfüllt genau das, was sie verspricht und ist satirisch mit einer Prise schwarzem Humor.
Vorfreude auf weitere Staffeln The Great
Die Geschichte hat viel Potenzial für noch kommende Staffeln. Nun müssen die Macher von The Great beweisen, dass sie dieses Potenzial weiter ausschöpfen können. Auch wenn die Anzahl der Staffeln noch nicht offiziell bestätigt wurde, haben die kreativen Köpfer hinter Serie bereits ihre Ideen geäußert. Um die Zuschauer zu halten, müssen auch diese weiterhin Interesse wecken und diese einzigartige Präsentation der Geschichtsschreibung cineastisch sehenswert sowie unterhaltsam inszenieren. Die erste Staffel von The Great wird der Beiname „die Große“ bereits gerecht. Ob die gesamte Serie sich später zurecht „The Great“ nennen kann, wird sich hingegen zeigen…
Die Serie ist ab dem 26. Juni 2020 als Video On Demand auf STARZPLAY über deren App (Apple tv+, Rakuten TV etc.) und Amazon-Channel abrufbar!
Unsere Wertung:
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