Prairie galt jahrelang als vermisst. Nun taucht sie plötzlich mit merkwürdigen Narben auf ihrem Rücken wieder auf. Sich selbst nennt sie nur The OA. Aber das größste Rätsel ist ein anderes: Prairie kann sehen, doch vor ihrem Verschwinden war sie blind.
Titel | The OA |
Jahr | 2016 |
Land | United States of America |
Genres | Sci-Fi & Fantasy, Mystery, Drama |
Darsteller | Brit Marling, Jason Isaacs, Emory Cohen, Kingsley Ben-Adir, Phyllis Smith, Patrick Gibson, Brendan Meyer, Brandon Perea, Ian Alexander, Will Brill, Sharon Van Etten, Paz Vega, Chloë Levine |
Länge | Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Netflix, Netflix basic with Ads |
Inhalt:
Eine junge Frau springt von einer Brücke. Doch sie überlebt den Sturz. Dabei handelt es sich um Prairie Johnson, eine junge Frau, die vor sieben Jahren spurlos verschwunden ist. Im Krankenhaus erkennt sie die Gesichter ihrer Adoptiveltern nicht, da sie sie vorher noch nie gesehen hat. Prairie war blind, als sie verschwand. Sie ist mit seltsamen Narben auf ihrem Rücken zurückgekehrt. Körperliche Nähe erträgt sie kaum. Zurück zu Hause wird sie von den Menschen sowohl mit Bewunderung als auch mit Unsicherheit begrüßt. Da sie sich weder ihren Eltern noch der Polizei anvertraut, stößt sie schnell auf Unverständnis. Auch ihr Wunsch von nun an the OA bzw. OA genannt zu werden, können ihre Mitmenschen nicht verstehen. Diese sind mit der Situation überfordert. Doch Prairie verfolgt ein Ziel und dafür muss sie sich fünf Fremden anvertrauen. Ihnen erzählt sie ihre Geschichte. Und diese wird ihr Leben verändern.
Kritik:
The OA packt einen von der ersten Minute an
Das Interesse wird sofort geweckt und gehalten. Es stellen sich viele Fragen und diese lassen die Zuschauer nach der ersten Episode ziemlich verwirrt zurück. Wo war Prairie all die Jahre, die sie vermisst war? Was ist mit ihr geschehen? Warum kann sie wieder sehen? Wieso erzählt sie nichts der Polizei oder ihren Adoptiveltern? Woher stammen die Narben auf ihrem Rücken? Wer ist Homer, dessen Namen sie in einsamen Momenten murmelt? Prairie selbst gibt höchstens sehr vage Antworten. Sie sagt zunächst nur, dass ihre Geschichte noch nicht vorbei sei.
Eindeutige Aussagen gibt sie erst, als sie fünf Fremde zusammentrommelt. Diese sollen ihr helfen, um was es sich dabei handelt, wird erst im Laufe der Serie klar. Doch zuerst müssen sie Prairies Geschichte lauschen. Dabei springt die Serie zwischen Rückblenden, Gegenwart und den Einblicken in die Leben der fünf Fremden. Einige Antworten werden geliefert, aber es kommen auch neue Fragen auf.
Marling und Batmanglij arbeiteten gemeinsam an der Idee zu The OA
Brit Marling und Zal Batmanglij sind die Schöpfer der unkonventionellen Serie. Bereits vor The OA haben die kreativen Köpfe mehrmals zusammengearbeitet. Dabei sind die Indie-Filme „Sound of My Voice“ (2011) und „The East“ (2013) entstanden. Sie haben sich einen festen Platz in der Indie-Film Szene etabliert und konnten mehrere Preise abräumen. Auch The OA sollte ursprünglich ein Film werden. Entsprechend scheint die Geschichte künstlich in die Länge gezogen worden zu sein. Zahlreiche Rückblenden und Nebenhandlungen wirken auf Dauer zäh und schlachten die Geschichte um Prairie unnötig aus. Trotzdem wird man ins Geschehen hineingezogen. Die Schauspieler liefern tolle Leistungen ab, insbesondere Brit Marling schafft es die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Man kann nicht anders, als fasziniert zu sein. Darüberhinaus sieht die Serie großartig aus. Es gibt zahlreiche Szenen, die einem im Kopf hängen bleiben und perfekt zur Atmosphäre beitragen.
Vorsicht, Spoiler zu The OA!
Bitte lest diese Teil der Rezension nicht, falls ihr euch nicht spoilern möchtet und springt zum Fazit über. Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.
Wie man bereits im Trailer sehen kann, wird Prairie tatsächlich entführt von dem verrückten Wissenschaftler Dr. Hunter „Hap“ Percy (Jason Isaacs). Er hält sie und anfangs drei, später kommt eine vierte Person hinzu, gefangen und führt Experimente an ihren durch. Alle Personen haben etwas gemeinsam, denn sie haben mindestens eine Nahtoderfahrung hinter sich. Dr. „Hap“ tötet sie und bringt sie immer wieder zurück ins Leben. Da das ganze Unternehmen scheinbar leichter durchzuführen ist, an Menschen, die bereits schonmal die Grenze zwischen Leben und Tod überschritten haben, suchte er sich gezielt solche aus. So hofft er, mehr über das Leben nach dem Tod herauszufinden und Beweise liefern zu können.
Während dieser Nahtoderfahrungen erhält Prairie eine Nachricht von einer seltsamen Frau, die auf der anderen Seite auf sie gewartet hat. Sie und die anderen Gefangenen sollen eine Art Ausdruckstanz durchführen. Dieser soll ihnen die Flucht ermöglichen. Prairie und die Anderen denken, dass sie so die Dimension wechseln können. Klingt seltsam und ist auch seltsam anzusehen. Der Tanz ist recht gewöhnungsbedurftig. An der Stelle hat man sicherlich einige Zuschauer verloren. Mich selbst hat es ebenfalls aus dem Geschehen gerissen. Aber ich bin dran geblieben und nach einer Weile wirkt das Ganze nicht mehr ganz so fremdartig.
Schlussendlich bleiben aber einige Fragen unbeantwortet. Im Web kursieren zahlreiche Theorien. Es gibt genügend Raum für eine zweite Staffel und diese wurde von Netflix bereits bestätigt. Und nun heißt es warten, warten, warten.
Fazit:
Wer Lust auf eine intelligent geschriebene, komplexe, einzigartige Serie mit Tiefgang hat und sich vor übernatürlichen Phänomenen nicht scheut, der dürfte hier richtig sein. Dabei sollte man sich aber bewusst sein, dass die Serie teilweise ins Esoterische abdriftet, was gewöhnungsbedürftig ist. Selbst wenn die Serie nichts für einen ist, kann man doch nur den Mut der Macher bewundern. Sie haben einen unkonventionellen Weg eingeschlagen, in dem Wissen, dass es einige Zuschauen abschrecken wird. Am besten wäre es, aufgeschlossen an das Ganze heranzugehen und sich selbst eine Meinung zu bilden.
©Netflix