Mit Westworld schuf Regisseur und Buchautor Michael Crichton einen frühen Sci-Fi-Klassiker, der als Vorreiter für Genregrößen wie Terminator und Blade Runner gesehen werden kann.
Titel | Westworld |
Jahr | 1973 |
Land | United States of America |
Regie | Michael Crichton |
Genres | Abenteuer, Science Fiction, Western |
Darsteller | Yul Brynner, Richard Benjamin, James Brolin, Norman Bartold, Alan Oppenheimer, Victoria Shaw, Dick Van Patten, Linda Gaye Scott, Steve Franken, Michael T. Mikler, Terry Wilson, Majel Barrett, Anne Randall, Julie Marcus, Sharyn Wynters, Anne Bellamy, Chris Holter, Charles Seel, Wade Crosby, Nora Marlowe, Lin Henson, Orville Sherman, C. Lindsay Workman, Lauren Gilbert, Davis Roberts, Howard Platt, Richard Roat, Kenneth Washington, Jared Martin, Robert Patten, David M. Frank, Kip King, David Man, Larry Delaney, Will J. White, Ben Young, Tom Falk, Shirley Anthony, Julie Bennett, Tony Brubaker, Barry Cahill, Bill Catching, Ross Dollarhide, Jaye Durkus, Louie Elias, Bob Harks, George Hickman, Robert Hogan, Kathryn Janssen, Paul King, Alan Marston, Rod McGaughy, Ty Randolph, Robert Nichols, Monty O'Grady, Charlie Picerni, Leoda Richards, David Roya, Tom Smith, Paul Sorensen |
Länge | 89 Minuten |
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Die Story von Westworld
In einer unbestimmten Zukunft bietet der Unterhaltungskonzern Delos seinen Gästen ein besonderes Freizeitparkvergnügen. Der Gast hat die Wahl, sich in eine von drei authentisch hergerichteten historischen Schauplätzen zu begeben. Dort erlebt er eine Woche lang als Quasi-Zeitgenosse neben täuschend echt aussehenden Robotermenschen eine längst vergangene Welt. Zur Auswahl stehen dabei eine Westernwelt mit Cowboys, ein Mittelalter-Setting mit Rittern und Burgjungfern sowie das Römische Reich mit seinen ausschweifenden leiblichen Genüssen.
John Blane (James Brolin) und Peter Martin (Richard Benjamin) kommen zum ersten Mal nach Westworld – als Cowboys wollen die beiden Freunde sich eine Woche lang amüsieren. Zunächst scheint die Illusion perfekt. Die Saloons sind gut besucht und die eine oder andere Schlägerei lässt nicht lange auf sich warten. Doch als bei den Robotern erste Defekte auftreten und die Betreiber des Parks die Kontrolle zu verlieren scheinen, weicht die ausgelassene Stimmung von Blane und Martin einer lebensbedrohlichen Panik.
Westworld: Die Angst vor Künstliche Intelligenz
Auch wenn sie bis dato noch nicht in jedem Haushalt zu finden sind – Roboter, ob als körperlose Künstliche Intelligenz oder „Blechkasten“ werden jetzt sowie in Zukunft einen immer stärkeren Platz in unserer Gesellschaft einnehmen. Nicht umsonst hat die Regierung in Deutschland die „Industrie 4.0“ ausgerufen, bei der die Wirtschaft durch moderne Kommunikations- und Informationstechniken effizienter und vor allem zukunftsweisender gemacht werden soll.
Die bessere digitale Vernetzung und der zunehmende Gebrauch von intelligenten Maschinen befeuert aber zugleich auch eine gesellschaftliche Angst. Die Schöpfung übertrumpft ihren Schöpfer. Konkret auf die heutige Wirtschaft gemünzt heißt das zunächst: Die eigene Arbeit könnte in Zukunft von einer Maschinen übernommen werden.
In dem Sci-Fi-Thriller-Mix Westworld wurde die Macht der Roboter bereits vor einigen Jahrzehnten erkannt und als Dystopie mit fatalem Ausgang erzählt. Dieser faszinierende Film schaut damit in die Zukunft, gewissermaßen auch in unsere Gegenwart und erfährt durch seine visionäre Problematik eine erstaunliche Aktualität.
Nur scheinbar herrscht der Unterhaltungskonzern Delos über seine Roboterwelt. In der Nacht werden die Maschinen ausgeschaltet und etwaige defekte Exemplare repariert. Nichts darf die Illusion einer echten Welt für den Kunden beeinträchtigen. Doch nach dem ersten ernsthaften Zwischenfall entgleitet den weiß gekleideten Wissenschaftlern und Technikern die Kontrolle. In diesem Zusammenhang lässt Regisseur und Autor Crichton die entscheidenden Sätze des Films sprechen:
„We aren’t dealing with ordinary machines here. These are highly complicated pieces of equipment. Almost as complicated as living organisms. In some cases, they have been designed by other computers. We don’t know exactly how they work.“
Schöpfung vs. Schöpfer
Der einstige Helfer des Menschen wendet sich gegen ihn. Es entwickelt sich gewissermaßen ein blutiger Aufstand des Geschöpfs gegen seinen Schöpfer, in das die arglosen Touristen hineingeworfen werden. Bei allem Lob darf aber nicht unerwähnt bleiben, dass „Westworld“ als Kind der frühen 70er aus heutiger Sicht doch arg angestaubt daherkommt und zumindest in dieser Hinsicht über die Jahre abgehangen wurde. Die schleppende Entwicklung des Plots, zusammen mit seiner starken Vorhersehbarkeit und nüchternen Stringenz, lassen ihn auf der reinen Unterhaltungsebene doch etwas zäh und inszenatorisch bieder daherkommen.
Was Westworld als früher Sci-Fi-Film nur dunkel erahnen lässt, wird im Übrigen 11 Jahre später von Terminator perfekt realisiert. Die Maschinen gewinnen in einer fernen, aber absehbaren Zukunft die Kontrolle über die Menschheit.
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