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Shock And Awe – Krieg der Lügen

Eine kleine Gruppe von Journalisten stellt sich in Shock And Awe – Krieg der Lügen allein gegen die einseitige Berichterstattung der Medien bezüglich den Ereignissen des 11. Septembers 2001.

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TitelShock And Awe – Krieg der Lügen
Jahr2017
ProduktionslandUSA
RegieRob Reiner
DrehbuchJoey Hartstone
GenrePolitthriller, Drama
DarstellerWoody Harrelson, Rob Reiner, James Marsden, Tommy Lee Jones, Milla Jovovich, Jessica Biel
Länge90 Minuten
FSKAb 12 Jahren freigegeben
VerleihGEM Entertainment
Plakat zu Shock and Awe © EuroVideo Medien GmbH
Cover zu Shock and Awe © EuroVideo Medien GmbH

Worum geht´s in Shock And Awe?

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center und das Pentagon beginnen Politiker und Medien eine Hetzjagd auf die Verantwortlichen. Dabei ist Osama bin Laden natürlich im Fadenkreuz, aufgrund ungenauer Berichterstattung und diverser politischer Interferenzen weitet sich der Konflikt aber auf den unschuldigen Irak aus. Es gehen die Gerüchte um, der Diktator Sadam Hussein besitze Massenvernichtungswaffen und ein entscheidender Moment im noch immer andauernden Nahost-Konflikt ist geboren.

In all diesem Wirrwarr finden sich die Reporter der unabhängigen Autorengesellschaft „Knightridder“ wieder. Sie können es einfach nicht hinnehmen, dass sämtliche Medien die Welle aus Hass und Gerüchten aus dem Weißen Haus unterstützen und stellen sich somit als einzige gegen die vorherrschende Meinung, es gehe eine akute Gefahr vom Irak aus. Doch nicht jeder ist mit dieser Meinung einverstanden…

Unorthodoxe Erzählweise

Shock And Awe vermittelt seine Story fast ausschließlich über Interviews der beiden führenden Autoren beim „Knightridder“, Jonathan Landay (Woody Harrelson) und Warren Strobel (James Marsden) mit ihren zumeist namenlosen Kontaktpersonen. Diese werden lediglich über kurze Einblendungen ihrer jeweiligen Berufe mit dem Zuschauer vertraut gemacht. Tatsächlich ist eine wirkliche Handlung nicht vorhanden, vielmehr gehen die beiden Autoren und ihre Mitarbeiter in kleinen Schritten auf die Wahrheit zu.

Sehr kleinen, wohlgemerkt. Selten hat man das Gefühl, dass die beiden wirklich einen Durchbruch erzielen konnten, oder dass das gerade gehörte Gespräch überhaupt zur Entwicklung der Handlung beigetragen hat. Neben diesen Interviews erhält man ab und zu auch Einblicke in die jeweiligen Privatleben der beiden. Diese dienen zwar dazu, sowohl den Zuschauer als auch die beiden Autoren mit den Meinungen der Bevölkerung bezüglich ihrer Recherchen zu konfrontieren, wirken aber besonders zu Beginn unglaublich belanglos und konstruiert. Sie nehmen eher Spannung raus, als diese zu erzeugen.

Die wenigen privaten Szenen tragen nicht gerade zur Qualität des Films bei © EuroVideo Medien GmbH

Nur etwas für wirklich Interessierte

Durch die andauernde Fachsimpelei und die hochpolitischen Debatten richtet sich Shock And Awe ganz klar an ein bestimmtes Publikum: Politikinteressierte Zuschauer, die sich bereits sehr genau mit der Materie befasst haben und einen sehr genauen Überblick über das amerikanische Politiksystem haben. Man merkt dem Film zu jeder Sekunde an, dass mit viel Sorgfalt an die auf wahren Begebenheiten beruhenden Ereignisse herangegangen wurde, doch dieser Aspekt und die unsäglich langweilige Handlung arbeiten ohne jeden Zweifel gegeneinander. Man hätte den Film und die eingeflossene Recherche ohne Frage lieber in eine Dokumentation verwandeln sollen.

Allerdings scheint es eher unwahrscheinlich, dass ein Hollywood-Schwergewicht wie Rob Reiner sich dessen nicht bewusst war. Auch der absolute Star-Cast spricht eine andere Sprache. Vermutlich war die Angst der Produzenten, dass sich weniger Menschen eine Dokumentation ansehen würden als einen starbesetzten Politthriller. Prinzipiell ist es löblich, ein solch wichtiges Ereignis wie die politische Kettenreaktion nach 9/11 möglichst vielen Leuten näher zu bringen; so wie Shock And Awe allerdings an die Sache herangeht, ist dieses Ziel aber in weiter Ferne.

Schock And Awe legt viel Wert auf eine ausführliche Recherche © EuroVideo Medien GmbH

Ein Film für den amerikanischen Markt

9/11 war ein grausames und verheerendes Ereignis in der Menschheitsgeschichte und hat besonders die USA schwer getroffen. Ein Land, dessen Einwohner ohnehin schon einen ausgeprägten Stolz auf ihre Heimat verspürten, wurde wie aus dem Nichts von Terroristen angegriffen. Dieser Patriotismus schlug nach jenem schicksalhaften Tag im September 2001 beinahe schon in Nationalismus um, und dieser ist ja bekanntlich aktueller denn je.

Vermutlich geht ein deutscher Zuschauer mit weniger Verbundenheit an dieses Ereignis und diesen Film heran als ein Amerikaner. Man hat als „Außenstehender“ einfach nicht das gesamte Ausmaß am eigenen Leib erfahren, gesehen, wie sein eigenes Land sich durch so etwas Furchtbares so rapide verändert. Nichtsdestoweniger schafft es Shock And Awe in seinen letzten und mit Abstand stärksten Szenen, eine tatsächliche emotionale Tragweite aufzubauen, unabhängig von Nationalität oder Vertrautheit mit dem Thema. Die hier verwendeten Stilmittel sind allerdings beim besten Willen nichts Neues und können keinesfalls die zahlreichen inszenatorischen Schwächen des Films verdecken.

Ein Fokus auf die nationale Tragweite des 11. September ist dem Film nicht abzusprechen © EuroVideo Medien GmbH

Fazit

Man muss sich darüber im Klaren sein, was einen bei Shock And Awe erwartet. Die durchgehend ohne den Ansatz eines Spannungsbogens erzählte Handlung wird die meisten abschrecken. Absolut an amerikanischer Politik und Zeitgeschichte Interessierte könnte der Film aufgrund seiner ausführlichen Recherche vermutlich trotzdem überzeugen. Nichtsdestotrotz ist Shock And Awe durch diverse Unstimmigkeiten einfach kein guter Film und hätte lieber als Dokumentation aufgezogen werden sollen.

Unsere Wertung:

 

 

 

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