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Jason Momoa als Ray Cooper nachts zwischen zwei Autos auf offener Straße. Im Hintergrund Hochhäuser.

Sweet Girl

Jason Momoa ist der nächste große Hollywoodstar nach Kevin Hart in Fatherhood, der für eine Netflix-Produktion zum Vater wird. Im Gegensatz zur Tragikomödie mit dem US-Comedian dreht Sweet Girl den Humor auf Null und dafür die Action auf Vollgas. Wie gut ist der Actionthriller nun tatsächlich geworden?

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TitelSweet Girl
Jahr2021
LandUSA
Regie
Brian Andrew Mendoza
DrehbuchPhilip Eisner, Gregg Hurwitz
GenreAction, Thriller, Drama
Darsteller
Jason Momoa, Isabela Merced, Adria Arjona, Justin Bartha, Amy Brenneman, Manuel Garcia-Rulfo, Raza Jaffrey, Lex Scott Davis, Michael Raymond-James
Länge96 Minuten
FSKab 12 Jahren freigegeben
VerleihNetflix
Das deutsche Poster zu Sweet Girl zeigt die Protagonisten nebeneinander, Jason Momoa und Isabela Merced und mittig den Filmtitel. Darunter befinden sich die Credits sowie das Startdatum der Produktion.
Das deutsche Plakat zum Actionthriller „Sweet Girl“© Netflix

Sweet Girl – Vater und Tochter auf Rachemission

Der hingebungsvolle Familienvater Ray Cooper (Jason Momoa) schwört dem Pharmakonzern Rache, der ein möglicherweise lebensrettendes Medikament vom Markt nimmt, kurz bevor seine Frau (Adria Arjona) an Krebs stirbt. Doch als Rays Suche nach der Wahrheit mit einer tödlichen Begegnung endet, die ihn und seine Tochter Rachel (Isabela Merced) in Gefahr bringt, begibt er sich auf einen Rachefeldzug, um das einzige Mitglied seiner Familie zu beschützen, das ihm noch bleibt.

Dramatischer Beginn…

Sweet Girl beginnt nach einer kurzen Vorschau auf das spätere Finale direkt mit dem großen Downer. Ohne lange Kennenlernphase wohnen wir dem Abschied von Ray und Rachel Cooper von ihrer Frau und Mutter bei. Noch während seine Gattin im Sterben liegt, sieht Ray in einer neuartigen Therapie den letzten Strohhalm der Hoffnung und legt sich vor der halben Fernsehnation mit einem Konzernchef an. Aus Verzweiflung droht er seine Rache an. Kurz darauf verstirbt die Patientin und die Trauer nimmt ihren Lauf.

Auch wenn man nur kurze Zeit mit der kleinen Familie verbringen konnte, so geht einem der Tod doch nahe. Das liegt einerseits an der starken Performance von Momoa, dessen emotionaler Zusammenbruch für Gänsehaut sorgt. Andererseits können sich wohl viele Zuschauer mit den beiden Protagonisten identifizieren, denn tagtäglich ereignen sich solche Situationen in den Krankenhäusern rund um den Globus, in denen Angehörige sich an jede noch so kleine Chance einer wundergleichen Heilung klammern.

… vorhersehbarer Mittelpart …

Nach zwei etappenweisen Zeitsprüngen erfährt das Publikum, dass Ray seinen Worten Taten folgen lassen will und seinen Vergeltungszug plant. Gemeinsam mit seiner Tochter geht er auf eine klassische David-gegen-Goliath-Mission gegen die Großen und Mächtigen der Pharmaindustrie. Lange Zeit wirkt alles, was man bei Planung und Ausführung der Rache beobachtet, erstaunlich altbacken. Es gibt scheinbar immer noch einen weiteren Gegner im Hintergrund, wenn der eine gerade beseitigt wurde. Außerdem gibt es auch noch einen Auftragskiller, der inzwischen den Spieß umgedreht hat und für die Gegenseite Vater und Tochter Cooper ausschalten soll. All dies sind Standardzutaten in schon etlichen ähnlich gelagerten Geschichten gewesen. In Sweet Girl ist das alles zwar solide inszeniert, aber eben alles andere als innovativ. Auch die Actionszenen sind bestenfalls gehobener Durchschnitt und kommen weder an die Abgefahrenheit der John Wick Filme noch an die Wucht von Tyler Rake: Extraction heran.

Rachel und Ray Cooper umarmen sich auf einer zugeschneiten Wiese. Er trägt eine schmutzige Lederjacke, dunkle Hosen und eine Trucker-Cap, sie ebenfalls dunkle Hosen, eine Olive Jacke und eine graue Mütze.
Ray und Rachel Cooper gespielt von Jason Momoa und Isabela Merced © Netflix

… aber dann kommt das Aha!

Ohne hier konkret auf die entscheidende Szene en detail einzugehen, kann ich jedem Zuschauer aber empfehlen: Auch wenn ihr irgendwann verleitet seid, aufgrund der Austauschbarkeit und vermutlich der leichten Enttäuschung ob der groß angekündigten Produktion auszuschalten, bleibt dran! Es ist schwer, den Film an dieser Stelle weiter zu besprechen, ohne auf den Moment, der alles vorher geschehene in ein anderes Licht rückt, zu verraten. Nachdem Niemandem diese Überraschung jedoch weggenommen werden soll, sei nur noch Folgendes gesagt: Wie man Sweet Girl letztlich bewertet, hängt voll und ganz davon ab, ob man den Twist akzeptiert und ob man die volle emotionale Tragweite, die darin schlummert, mitfühlen kann. Ich kann nur für mich sprechen und muss zugeben, dass ich in besagtem Moment Gänsehaut am ganzen Körper hatte.

Manuel Garcia Rulfo steht vor einem alten, hellblauen Bus in schwarzem Mantel.
Eiskalt wie eine Hundeschnauze: Manuel Garcia-Rulfo als Auftragskiller © Netflix

Momoa und Merced sind ein äußerst dynamisches Vater-Tochter-Gespann

Nun aber genug Worte zur Story des Actionthrillers und abschließend noch kurz ein paar Sätze zu den Schauspielern, die man für dieses Projekt gewinnen konnte. AquamanDarsteller Jason Momoa ist derzeit ohne Zweifel einer der coolsten Stars im großen Hollywood-Zirkus. In der Rolle des Ray Cooper zeigt er einerseits, dass er in der Liga der Actionstars seiner Generation zu Recht ganz oben mitspielt. Man kauft ihm sowohl ab, dass er übermenschlich viel einstecken kann, als auch, dass er die Aktionen, die er hier durchführt, tatsächlich selbst beherrscht. Andererseits ist er aber auch als Vater hier äußerst überzeugend, was jedoch auch daran liegt, dass mit Isabela Merced (Dora und die goldene Stadt) die Idealbesetzung als Filmtochter gefunden wurde. Die Jungdarstellerin wächst im Laufe des Films immer mehr über sich hinaus und ist im Grunde genommen die eigentliche Hauptdarstellerin des Films. Auch sie überzeugt in den Actionsequenzen und noch mehr sogar in den emotionalen Momenten.

Neben dem Vater-Tochter-Gespann hat man noch einige recht bekannte Namen als Co-Stars an Bord. Sowohl Justin Bartha (Hangover) als auch Amy Brenneman (The Leftovers) haben zwar nicht allzu viel Präsenz, aber wenn dann sichtbar Lust auf ihre Rollen. Wesentlich entscheidender tritt Manuel Garcia-Rulfo (Mord im Orient Express) in Erscheinung und sorgt durch seine stoische, nüchterne Darbietung dafür, dass man den von ihm gespielten Killer als ernsthafte Bedrohung wahrnimmt.

Unser Fazit zu Sweet Girl

Ob man mit Sweet Girl nun warm wird oder nicht, hängt, wie geschrieben, voll und ganz von einer einzigen Szene ab. Darüber hinaus kann man spoilerfrei auf jeden Fall die schauspielerische Qualität des Netflix-Films loben. Bei der Action hätte man jedoch durchaus etwas mehr Mut beweisen können, denn Vieles wirkt hier zu sehr nach Schema-F inszeniert. Nichtsdestotrotz ist dieser Film doch eine Empfehlung und gleichzeitig eine Trendwende bei den Eigenproduktionen von Netflix, die zuletzt eher etwas geschwächelt hatten.

Sweet Girl ist ab dem 20. August 2021 bei Netflix abrufbar!

Unsere Wertung:

 

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