Ein gestrandetes, amerikanisches Gauner-Trio erleichtert in Thailand unwissentlich den fiesen Gangsterboss Steven Seagal um sein sauer Erspartes. Die eigentlich ertragreiche The Asian Connection wird für sie zur tödlichen Gefahr…
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No data available.The Asian Connection – Ein Trio in der Zwickmühle
Drei Amerikaner, der alte Gangster Sam, sein junger Partner Jack und dessen Freundin Avalon, sind in Thailand gestrandet. Hier Sam und Jack haben sich darauf verlegt, kleinere Geldinstitute zu überfallen. Anfangs sparen sie mühsam auf genug Geld, um das Land verlassen zu können. Doch beim aktuellen Coup scheinen sie den Jackpot geknackt zu haben. Allerdings gehört das erbeutete Geld dem skrupellosen Gangsterboss Gan Sirankiri. Und der schickt seine rechte Hand Niran raus, um die Räuber dingfest zu machen.
Aber Niran spielt falsch und versorgt Sam mit Informationen für seine Raubzüge. Wenn sie nicht spuren, droht der fiese Gangster, Avalon zu töten. Als Sam beim nächsten Überfall erschossen wird, sehen sich Jack und Avalon zwischen den Fronten gefangen. Schließlich wollen Gan wie auch Niran das Geld, und von der bisherigen Beute hatte Sam schon das meiste an Niran abgeführt. Ein letzter Coup muss her, bei dem Avalon den Platz des toten Partners einnehmen soll…
The Asian Connection – Seagals müdes Spätwerk
Dass die beste Zeit in Steven Seagals Karriere schon lange, lange vorbei ist, dürfte kein Geheimnis sein. Eigentlich ist es so, dass sein Stern nicht nur mehr am sinken ist. In Wirklichkeit schrabt er schon seit geraumer Zeit auf dem Boden entlang und hinterlässt tiefe Furchen im Ansehen des alternden Action-Stars. Mit The Asian Connection reiht sich nun ein weiterer Tiefpunkt an die anderen, unterirdischen Billig-Actioner, die der gute Mann in jüngster Vergangenheit beehrt.
Zumindest ist mit Rückblick auf China Salesman eine Steigerung im Stellenwert Seagals zu verzeichnen. War er dort noch ein unbedeutender Evil Henchman, darf er in The Asian Connection den Platz des Oberbösewichts einnehmen. Allerdings ist er auch hier von alter Form weit entfernt. Zweimal darf er auf relativ hilflose Personen einprügeln und sich sonst darauf beschränken, böse zu gucken oder eine Waffe im Anschlag zu halten. Das ist wenig eindrucksvoll, selbst im Kontext dieses in allen Belangen minderbemittelten Films.
The Asian Connection – eine dünne Geschichte
Die von Schauspieler Tom Sizemore erdachte Geschichte um Freundschaft und Verrat gibt nicht viel her. Das Trio sitzt fest und braucht Geld, um das Land zu verlassen. Dazu lässt sich Sam auf einen Deal mit Niran ein, der in einer Erpressung mündet, und sie dann doch nicht weiter bringt. Im Gegenteil, dadurch gelangen die Freunde erst recht in die Bredouille und sehen ihr Leben durch Niran wie auch durch Steven Seagals Gan gefährdet. Dies ist eine typische Zwickmühle, die an sich genug Gelegenheit bieten sollte, in ihrem Rahmen Spannung aufzubauen.
Doch Regisseur Daniel Zirilli scheint nicht in der Lage, The Asian Connection den nötigen Drive mit auf den Weg zu geben, um wenigstens das Interesse des Zuschauers ansatzweise aufrecht zu erhalten. Selbst die einfachsten Spannungsmomente, wie die Überfälle und anschließende Verfolgungsjagden, bleiben öde. Die Kamera ist hektisch und meist viel zu nah an den Darstellern. Dazu wählt Zirilli noch Shots aus der Umgebung, die sich weit von der Action weg bewegen, sie meist eine Mauer davon trennt. Zusammen mit der hakeligen Montage bleibt das Geschehene für den Zuschauer unübersichtlich. Anstatt Spannung zu erzeugen, verkommt das ganze streckenweise zum Ratespiel.
The Asian Connection – Lustloser Dienst nach Vorschrift
Wie auch der Regisseur und der nominelle Star reißen sich auch die restlichen Darsteller kein Bein aus, um den Film noch irgendwie zu retten. Dabei ist Michael Jay White (Spawn, Undisputed II) als zweiter Star für das Plakat engagiert worden, ein Mann, der nachweislich gute Martial Arts Skills mit einbringt. Doch seine Screentime muss man mal wieder mit der Stoppuhr messen, und wirklich kämpfen darf er dabei schon gar nicht. Überdies John Edward Lee und Byron Gibson mit ihren Figuren, die auch nur umrissen werden, nichts anzufangen wissen. Vor diesem Film bekleideten sie üblicherweise Mini-Rollen, ohne viel Text. Und Pim Bubear, deren Avalon als Erzählerin fungiert (was im nachhinein überhaupt keinen Sinn ergibt), scheint bar jeglichen Talents. Selbst Sahajak Boonthanakit (The Beach, Only God Forgives) bleibt erschreckend blass.
Die Geschichte, die sich Tom Sizemore (Natural Born Killers, Das Relikt) hier erdacht hat, ist dünn. Nun sollte das einen B-Actioner wie The Asian Connection nicht davon abhalten, trotzdem den geneigten Fan zu unterhalten. Doch es gelingt den Beteiligten zu keiner Zeit, das ganze irgendwie mit Leben zu füllen. Genau einen Moment gibt es im Film, der kurz Hoffnung aufflackern lässt. Denn als Jack und Sam flüchten, da treffen sie auf einen hartnäckigen Verfolger. Dean Alexandreau (Revenge of the Warrior, R.E.D. 2) heißt der gute Mann und scheint wirklich einiges drauf zu haben. Aber die Sequenz dauert nur 2 Minuten, dann ist er wieder aus dem Rennen. Was die Action anbelangt, war das der Höhepunkt des Films.
Fazit
Bis auf einige hübsche Panorama-Shots der großen Stadt hat The Asian Connection nichts zu bieten. Und die zeugen halt höchstens davon, dass es nicht unbezahlbar ist, in Thailand einen Helikopter zu mieten. Doch als Actionfilm versagt der Film auf ganzer Linie, jeder Anflug von Spannung wird im Keim erstickt. Da ist es schon müßig zu erwähnen, dass die Liebesgeschichte dies auch nicht raus zu reißen vermag. Anders ausgedrückt ist es der langweilige Film eines schlechten Regisseurs, der rein gar nichts aufbietet, was für ihn spricht. Die Geschichte kommt von einem abgehalfterten Schauspieler und ist belanglos wie ein laues Lüftchen. Wenn Steven Seagals Name nicht wenigstens einige unbelehrbare Fans anziehen würde, täte sich wohl auch niemand dafür interessieren.
The Asian Connection erscheint hierzulande durch NewKSM auf DVD und Blu-ray. Rein technisch ist an der Veröffentlichung nichts auszusetzen, Bild und Ton genügen modernen Standards. Aber den Film an sich kann ich leider niemanden guten Gewissens empfehlen, zu groß die Defizite, zu niedrig der Unterhaltungswert. Kurzum, dies ist der Schnellschuss eines untalentierten Filmemachers, der den Film mittels bekannter Namen aufwerten will. Jedoch leider steht auch der Name Steven Seagal halt schon seit geraumer Zeit nicht mehr zwingend für Qualität oder wenigstens kurzweilige Unterhaltung.
Unsere Wertung:
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