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Jeffrey Wright als James Gordon und Batman stehen vor einer Tötungsmaschine des Riddlers in The Batman

The Batman

Mit The Batman will Matt Reeves dem maskierten Rächer neues Leben einhauchen. Gelingt dieses schwierige Unterfangen oder bleibt er zu sehr im Schatten der gefeierten The Dark Knight-Trilogie von Christopher Nolan?

THE BATMAN Trailer German Deutsch (2022)

TitelThe Batman
Jahr2022
LandUSA
RegieMatt Reeves
DrehbuchMatt Reeves, Peter Craig
GenreThriller, Action
DarstellerRobert Pattinson, Peter Sarsgaard, Zoë Kravitz, Amber Sienna, Paul Dano, Colin Farrell, Andy Serkis, Barry Keoghan, Jeffrey Wright, Iana Saliuk, Elena Saurel, John Turturro
Länge175 Minuten
FSKab 12 Jahre freigegeben
VerleihWarner Bros. Entertainment GmbH
Das maskierte Gesicht von Batman hinter dem Schriftzug The Batman in rot
Das Kinoplakat zu The Batman © 2021 Warner Bros. Entertainment Inc.

Worum geht’s in The Batman?

„I am Vengeance.“

Auch wenn man es ob des Filmtitels vermuten könnte: The Batman ist keine klassische Origin Story. Denn zu Beginn des Films ist Bruce Wayne bereits seit zwei Jahren als maskierter Kämpfer für Recht und Ordnung in den Straßen von Gotham-City unterwegs. Doch an Halloween wird die fiktive Großstadt von einem grausamen Mord erschüttert. Das Opfer: Bürgermeister Don Mitchell (Rupert Penry-Jones). Die Hinweise: Ein abgeschnittener Finger und eine Botschaft in Form einer Grußkarte, eindeutig adressiert an Batman (Robert Pattinson). Der Killer stellt sich als der Riddler vor. Batman muss dessen Rätsel lösen, um weitere Morde zu verhindern und deckt dabei eine markerschütternde Verschwörung bis in die höchsten Kreise Gothams auf.

Robert Pattinson als Bruce Wayne mit einer Tasche in der Hand geht über die Straße in The Batman
Robert Pattinson als Bruce Wayne © 2021 Warner Bros. Entertainment Inc.

Neuer Wein oder nur neue Schläuche?

Wie in der kurzen Zusammenfassung erwähnt, erleben wir in Matt Reeves Neuinterpretation der DC-Comicreihe nicht, wie der Milliardär Bruce Wayne überhaupt zu Batman geworden ist. The Batman ist allerdings auch kein Film über einen etablierten und bis an die Zähne bewaffneten Superhelden. Irgendwo zwischen diesen beiden Extremen beheimatet, erzählt Reeves (Planet der Affen: Survival und Revolution, Let Me In, Cloverfield) seine ganz eigene Interpretation der Geschichte und zeigt den maskierten Rächer von einer Seite, die man in den Realverfilmungen nur selten zu Gesicht bekommen hat, die aber Kenner der Comics wenig überraschen dürfte: Batman als Detektiv. Stets dem Guten verschrieben, von der Polizei nur leidlich akzeptiert und daher seinen eigenen Weg gehend. Er agiert also in den Schatten Gothams. Und unter anderem genau damit hebt er sich von der Trilogie Nolans angenehm ab.

Damit geht auch die inhaltliche Einordnung des Films einher. Wer pures Blockbuster-Action-Bombast-Kino erwartet, der dürfte, vor allem in der ersten Hälfte des Films, enttäuscht werden. Denn Matt Reeves lässt sich, dem Film und dem Publikum Zeit. Um die Atmosphäre zu etablieren, um die Figuren zu zeichnen und um die Bedrohung aufzubauen.

Dabei kann die Laufzeit von fast drei Stunden auf den ersten Blick abschreckend wirken. Doch erstens ist keine der 175 Minuten überflüssig. Und zweitens darf man nicht vergessen, dass die letzten drei Auftritte des Fledermausmanns ebenfalls keine kurzen Vergnügen waren:

Batman Begins schlug mit 140 Minuten zu buche. The Dark Knight schraubte die Laufzeit auf 152 Minuten hoch und The Dark Knight Rises dauerte stolze 164 Minuten. Damit könnte man The Batman in dieser Disziplin durchaus als logische Fortführung verstehen.

Bruce und Alfred schauen sich an und reden über die Mordserie des Riddlers in The Batman
Andy Serkis als Batmans treuer Begleiter Alfred © 2021 Warner Bros. Entertainment Inc.

Ein Elefant namens Robert

Schieben wir den überlebensgroßen Elefanten direkt zu Beginn aus dem Raum: Robert Pattinson (Tenet, Der Leuchtturm) ist ein herausragender Batman! Von den energetischen Kampfszenen (über die später noch zu reden ist!) bis zu den emotionalen Momenten ohne die schützende Maskierung überzeugt er mit seinem pointierten Spiel auf ganzer Linie. Von der ersten bis zur letzten Minute verkörpert er diesen Batman, der gerade am Beginn seiner Karriere als Kämpfer gegen die Unterwelt Gothams steht, stets glaubhaft. In einem Moment verletzlich, introvertiert und tieftraurig. Im anderen Moment eine unaufhaltbar scheinende Kraft. Chapeau für diese Leistung!

Sein Konterpart in The Batman ist Edward Nashton alias Riddler, hervorragend gespielt von Paul Dano (12 Years a Slave, Little Miss Sunshine). Obwohl sein Gesicht die längste Zeit hinter einer Maskierung verborgen bleibt, verleiht Dano der Figur des hochintelligenten und mindestens genauso gefährlichen Rätselstellers eine ganz eigene und sehr verstörende Note. Sowohl inhaltlich als auch darstellerisch ein grandioser Antagonist.

Zoë Kravitz (Big Little Lies, Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen) spielt die Rolle der stets eine eigene Agenda verfolgenden Selina Kyle alias Catwoman ebenfalls überzeugend und Andy Serkis (Planet der Affen-Filmreihe, Black Panther) füllt die großen Fußstapfen von Michael Caine als ergebener Butler und Ziehvater Alfred Pennyworth vollkommen aus.

Vollkommen verblüffend: Ohne einen Blick auf den Cast zu werfen, sollte man nicht meinen, dass Colin Farrell (The Gentlemen, Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind) eine Rolle in The Batman bekleidet. Dank des herausragenden Make-ups erkennt man ihn als zwielichtigen Oz Cobblepot alias Pinguin schlicht und einfach nicht. Und auch er spielt auf demselben hohen Niveau wie der Rest der Schauspielerriege.

Jeffrey Wright als James Gordon und Batman stehen vor einer Tötungsmaschine des Riddlers in The Batman
Batman und Gordon auf der Spur des Riddlers © 2021 Warner Bros. Entertainment Inc.

Die Magie des Kinos

„Fear is a tool. When that light hits the sky, it’s not just a call. It’s a warning.“

Doch der Cast kann in The Batman noch so gut aufspielen. Der wirkliche Star des Films ist seine Audiovisualität. Hier sitzt jede Szene und jedes Bild ist bis zur Perfektion durchkomponiert. Reeves und sein Kameramann Greig Fraser erschaffen ein düsteres Gotham, zwischen nachtschwarzen Schatten und grellbunter Leuchtreklame. Noch nie sah die von Verbrechen durchseuchte Stadt am Abgrund so niederschmetternd gut aus wie hier. Das wundert vermutlich wenig, wenn man weiß, dass der Australier zuletzt für Denis Villeneuves Opus Magnum Dune der Herr der Bilder war (und dafür vollkommen zurecht für den Oscar nominiert wurde).

Hinzu kommen zwar wenige, dafür aber überbordend inszenierte, Actionszenen, die man so im Blockbusterkino seit John Wick 3 oder Mad Max: Fury Road nicht mehr gesehen hat. Vor allem in den Kampfsequenzen bleibt einem ob der Choreografien und der Stunts ein ums andere Mal der Mund offen stehen. The Batman ist ein irre physischer Film, der in seinen hektischsten Szenen (auch dank des siebenwöchigen Kampftrainings von Robert Pattinson) nur schneidet, wenn es unbedingt notwendig ist. Dadurch behält man stets den Überblick und kann die tollen Action-Setpieces vollends genießen.

Untermalt wird all das vom stets präsenten und meist bedrohlich dröhnenden Score von Michael Giacchino (Oben, Star Trek, Lost und Alias). Gepaart mit dem gezielten und stilsicheren Einsatz von Musik entsteht ein wahnsinnig stimmiges Gesamtbild. Und spätestens wenn das als umgebautes Muscle Car entworfene Batmobil über die Leinwand dröhnt, ist man dem Film vollends verfallen.

Kurzum: The Batman ist definitiv ein Film fürs Kino!

Der Riddler, gespielt von Paul Dano, maskiert bei einem seiner Morde in The Batman
Der Riddler © 2021 Warner Bros. Entertainment Inc.

Unser Fazit zu The Batman

Mit The Batman hat Matt Reeves einen herausragenden Film geschaffen, der vor allem audiovisuell so gut wie alles in den Schatten stellt, was in den letzten Jahren über die Leinwand geflimmert ist. Mit klinischer Präzision und entfesselter Leidenschaft inszeniertes Blockbusterkino.

The Batman ist ab dem 3. März 2022 im Kino zu sehen!

Unsere Wertung:

 

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