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The Darkest Minds – Die Überlebenden

The Darkest Minds – Die Überlebenden ist die Filmadaption eines Jugendromans von Alexandra Bracken. Jennifer Yuh Nelson nahm sich dieser Vorlage an und erzählt erneut die Geschichte der übernatürlichen Teenager auf der Leinwand. Erfahrt im Folgenden, ob auch die filmische Umsetzung eine besondere Gabe besitzt.

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TitelThe Darkest Minds – Die Überlebenden
Jahr2018
ProduktionslandUSA
RegieJennifer Yuh Nelson
DrehbuchChad Hodge
GenreScience-Fiction, Thriller
DarstellerAmandla Stenberg, Mandy Moore, Bradley Whitford, Harris Dickinson, Patrick Gibson, Skylan Brooks, Miya Cech, Gwendoline Christie, Wade Williams, Mark O’Brien, Wallace Langham, Golden Brooks, Sammi Rotibi, Lidya Jewett, McCarrie McCausland, Logan Siu, Faye Foley, Peyton Wich
Länge104 Minuten
FSKab 12 Jahren freigegeben
Verleih20th Century Fox
Das Blu-Ray-Cover zu The Darkest Minds - Die Überlebenden ©20th Century Fox
Das Blu-Ray-Cover zu The Darkest Minds – Die Überlebenden ©20th Century Fox

Die übernatürliche Handlung von The Darkest Minds – Die Überlebenden

In einer nahen Zukunft befällt eine Krankheit die Kinder in den Vereinigten Staaten von Amerika. Der Großteil der infizierten Heranwachsenden stirbt an den Folgen des Virus‘. Der geringe Teil, der diese Welle überlebt, entwickelt besondere und übernatürliche Fähigkeiten, die die Regierung als eine Gefährdung für das öffentliche Wohl einstuft. Die herrschende Schicht nimmt despotische Züge an und treibt die „besonderen“ Kinder in Camps zusammen. In diesen sollen sie inhaftiert, je nach Grad ihrer „Krankheit“ klassifiziert und ein Leben lang kontrolliert werden.

Ruby Daly (Amandla Stenberg) ist eine dieser Jugendlichen und ihre Fähigkeiten gelten als die gefährlichsten Kräfte, die man entwickeln kann. Ihr gelingt die Flucht aus dem Camp und auf ihrem Weg durch die Weiten des Landes trifft sie auf eine Gruppe von anderen Jugendlichen. Unter der Führung von Liam Stewart (Harris Dickinson) versuchen sie, sich mit Hilfe ihrer Kräfte vor der Regierung zu verstecken und ein rätselumwobenes Flüchtlingscamp zu finden. Doch auf ihrem Weg dorthin lauern Gefahren und unbeobachtet bleibt in dieser Zukunft niemand…

Ruby Daly (Amandla Stenberg) auf der Flucht ©20th Century Fox
Ruby Daly (Amandla Stenberg) auf der Flucht ©20th Century Fox

Eine Vorlage wie so viele

Der Film The Darkest Minds – Die Überlebenden basiert auf einem Jugendroman von Alexandra Bracken. Der Untertitel des Films, Die Überlebenden, ist der deutschsprachige Titel des Buches. Chad Hodge hat sich der Drehbuchadaption des Romans gewidmet und wurde dabei von der Autorin selbst unterstützt. Die Regisseurin Jennifer Yuh Nelson ist für das filmische Endresultat verantwortlich und brachte den Roman auf die große Leinwand. Nelson mag kein großer Stern am Himmel des cineastischen US-Himmels sein, dennoch gilt sie als erfolgreichste weibliche Regisseurin der Kinogeschichte. Ihr Regiedebüt Kung Fu Panda 2 gilt als der Film mit den höchsten Einnahmen weltweit, der von einer Frau produziert worden ist. Damit hat Nelsons animierte Panda-Fortsetzung auch Phyllida Lloyds Mamma Mia! überholt. Jedoch sollten daraufhin keine weiteren Meilensteine folgen. 2016 brachte sie Kung Fu Panda 3 in die Kinos und 2018 sollte The Darkest Minds – Die Überlebenden folgen. Doch tat sie sich damit keinen Gefallen…

Das Buch von Alexandra Bracken ist der erste Teil einer Trilogie aus dem Jahre 2012. Da es sich hierbei um eine Filmrezension handelt, soll der Roman an dieser Stelle keinerlei Wertung unterliegen. Auffällig an der Filmumsetzung ist lediglich, dass es sich um eine Jugenderzählung wie so viele handelt. So gesellt sich The Darkest Minds – Die Überlebenden zu Filmen wie Die Tribute von Panem, Die Bestimmung – Divergent, Ich bin Nummer Vier und der Twilight-Saga. Selbstredend sind nicht all diese Filme über einen Kamm zu scheren und manche besser als andere, aber dennoch lassen sich Muster erkennen, die sich wiederholen und die als Stereotypen des Jugendfilms gelten können.

Liam Stewart (Harris Dickinson) setzt seine Kräfte ein, um den anderen zur Flucht zu verhelfen ©20th Century Fox
Liam Stewart (Harris Dickinson) setzt seine Kräfte ein, um den anderen zur Flucht zu verhelfen ©20th Century Fox

Unnormal, unverstanden, unerwidert oder der Jugend Leiden

Die Handlung von The Darkest Minds – Die Überlebenden ist eher seicht gehalten und schmeckt im Rahmen guter Jugendromanverfilmungen ein wenig schal. Es handelt sich um eine typische Thematik, die nach altbekannten Mustern abläuft. Es geht um die Unterdrückung bestimmter Menschen, für die die Jugend eintreten muss, dabei tritt sie gegen regimeartige Strukturen an und kämpft gegen die Regierung um Freiheit und Rechte. Die Kinder und Jugendlichen müssen mit ihren übernatürlichen Kräften für ein „unnormales“ Verhalten eintreten und sich in einer „unverstandenen“ Welt behaupten. Dabei spielt eine „unerwiderte“ Liebe eine zentrale Rolle und vereint somit alle stereotypischen Aspekte eines Jugendlebens in einem Film. Allseits bekannte Klischees und gängige Handlungsmuster machen The Darkest Minds – Die Überlebenden zu einem vorhersehbaren Film, der trotz dessen unterhalten könnte, dies aber nicht tut.

Ruby Daly (Amandla Stenberg) und Liam Stewart (Harris Dickinson) in einem unbeschwerten Moment ©20th Century Fox
Ruby Daly (Amandla Stenberg) und Liam Stewart (Harris Dickinson) in einem unbeschwerten Moment ©20th Century Fox

Denn selbst für einen vorhersehbaren Jugendfilm ist die Handlung nicht relevant und spannend genug, um den Zuschauer die Zeit über zu unterhalten. Nebencharaktere scheinen belanglos und lediglich als Träger des Drehbuchs zu agieren. Ihre Motive werden nicht weiter erläutert, die Figuren ins kalte Wasser der Handlung geworfen und bleiben dadurch bis zum Ende austauschbar. Auch eine Gwendoline Christie (Game of Thrones, Star Wars: The Force Awakens, Star Wars: The Last Jedi) geht in diesem lückenhaften Geflecht handlungsbedingter Charaktere vollkommen unter, sodass selbst ihre schauspielerischen Fähigkeiten unscheinbar bleiben. Die Dialoge sind einfallslos und ebenso klischeebeladen, sodass den Jung-Schauspielern wenig kreativer Freiraum geboten wird und ihre Handlungsweise zum Opfer des Selbstzwecks des Drehbuchs verkommt. Auch technisch gesehen kann der Film nicht beeindrucken und die Moral geht auf der Flucht ebenfalls verloren, da sie zum einen allseits bekannt ist und zum anderen von der im Vordergrund stehenden Liebesgeschichte zerdrückt wird.

Das Ende?

An den ersten Band der Romanreihe von Alexandra Bracken, der unter dem Titel Die Überlebenden erschienen ist, reihen sich zwei weitere Bücher an: Furchtlose Liebe und Blut und Feuer. So beweist auch der Film The Darkest Minds – Die Überlebenden, dass es Potenzial für eine Fortsetzung gibt. Wenn es nach der Meinung von Regisseurin Jennifer Yuh Nelson geht, dann sei diese auch durchaus erzählenswert. Charaktere könnten sich entwickeln, die Handlung sich verdichten und die Filmreihe an moralischer Bedeutung gewinnen.

Chubs (Skylan Brooks), Zu (Miya Cech), Ruby (Amandla Stenberg) und Liam (Harris Dickinson) auf der Suche nach dem Flüchtlingslager ©20th Century Fox
Chubs (Skylan Brooks), Zu (Miya Cech), Ruby (Amandla Stenberg) und Liam (Harris Dickinson) auf der Suche nach dem Flüchtlingslager ©20th Century Fox

Doch als Zuschauer stellt man sich nach Sichten des Films die Frage, ob eine Fortsetzung tatsächlich nötig ist. Nicht, weil es keine Möglichkeit gebe, mit den Figuren und der Handlung zu hantieren, sondern viel mehr aus dem Grund, dass man nach The Darkest Minds – Die Überlebenden wenig bis keine Lust auf einen weiteren Film dieser Art verspürt. An Charakterentwicklungen und Handlungsverdichtungen wird einem das Vergnügen genommen und selbst das Ende scheint im Rahmen der Mängel dieses Films obsolet geworden zu sein. Einfach gesagt: man spürt kein Verlangen nach einer Fortsetzung, sondern ist froh, dass der Film ein Ende gefunden hat.

Der dunkelste Gedanke der Kritik

So hat The Darkest Minds – Die Überlebenden auch überwiegend negative Kritiken erhalten. Diese gehen von „verschwendetem Potenzial“ über „wenig Ausdifferenzierung im Genre“ bis hin zu einer „Beleidigung für die Zielgruppe“. Das dritte Werk von Jennifer Yuh Nelson erzielte den elft-schlechtesten Kinostart eines Films, der in den Vereinigten Staaten von Amerika in über 3000 Kinos lief. In der dritten Kinowoche zeigten nur noch rund 450 Kinos den Film. Mit diesem Wert reiht sich The Darkest Minds – Die Überlebenden in die Liste der „Biggest Theater Drops“ ein. Gemessen an den Verlusten an Kinos binnen der ersten drei Wochen, in denen ein Film in den U.S.A. gezeigt wird, nimmt der Film sogar die prominente Rolle des ersten Platzes ein und wähnt sich als Anführer der Top 10 in der Gesellschaft von Filmen wie Jonah Hex (Platz 6), Stolz und Vorurteil und Zombies (Platz 7) und Mortdecai (Platz 10).

Mein Fazit zu The Darkest Minds – Die Überlebenden

Auch Verfilmungen von Jugendromanen können für ein erwachsenes Publikum durchaus sehenswert sein. Filme wie Die Tribute von Panem und Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth haben es vorgemacht. Jugendliteratur kann unterhaltsam sein, sofern man sich auf die Thematik einstellt. Leider hat es The Darkest Minds – Die Überlebenden nicht geschafft, auf diesen Zug aufzuspringen. Man merkt ihm an, dass die Schöpfer des Films versucht haben, das Erfolgsrezept ähnlicher Verfilmungen nachzukochen. Das geht sogar so weit, dass man an manch einer Stelle gar von dem Versuch des Plagiats sprechen möchte. Leider ist das Resultat nicht so schmackhaft wie man erhofft hat.

The Darkest Minds – Die Überlebenden ist ein Film, der weder durch schauspielerische Leistungen und liebenswerte Charaktergestaltung noch durch eine durchdachte Handlung und einen Spannungsbogen überzeugen kann. All dies bleibt bei dem Versuch, dem jugendlichen Zuschauer altersgemäße „Probleme“ zu präsentieren und dem Bedienen bewährter Stereotypen auf der Strecke. Letztendlich läuft ein Resultat über die Leinwand, das weder Erwachsenen noch Jugendlichen zu empfehlen ist. Es lässt sich zu weitaus besseren und sehenswerteren Alternativen greifen. Selbstredend sei hiermit niemandem das Lesen des Buches untersagt, das als eigenständiges Werk zu betrachten ist. Auch darin, den Film zu sehen, ist ein jeder freigestellt. Es sei lediglich angemerkt, dass The Darkest Minds – Die Überlebenden nicht so besonders ist wie seine Charaktere…

Der Film ist seit dem 13.12.2018 als Video on Demand verfügbar und seit dem 20.12.2018 auf Blu-Ray und DVD erhältlich!

Unsere Wertung:

 

 

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© 20th Century Fox

1 Kommentar

  • Also ich werd schon sehr wütend, wenn ich die Rezension lese. Haben wir den selben Film gesehen? Ich fand ihn nämlich echt mega gut, kann keinem Punkt von hier zustimmen und finde es sehr traurig, dass kein 2. Teil mehr gedreht wird. Wegen solcher Rezensionen? Toll wow