Ist es das Comeback des Jahres? Für Star-Wars-Fans mit Sicherheit! Für die dritte Staffel der Disney+-Serie wird The Mandalorian müssen neue Wege eingeschlagen werden, um nicht auf der Stelle zu treten. Gelingt es diese Neuausrichtung einzuleiten und Fans doch das zu geben, was sie in den vorherigen Staffel lieben gelernt haben?
The Mandalorian – Staffel 3 – Die offizielle Handlungsangabe
Die Reise des Mandalorianers durch die Star Wars Galaxis geht weiter. Einst ein einsamer Kopfgeldjäger ist Din Djarin nun wieder mit Grogu vereint. Der Mandalorianer trifft auf alte Verbündeten und neue Feinde, während er und Grogu ihre gemeinsame Reise fortsetzen. Unterdessen kämpft die Neue Republik damit, die dunkle Vergangenheit der Galaxis zurückzulassen.
Recap & Staffelkritik zu The Mandalorian – Staffel 3
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der gesamten dritten Staffel der Serie. Dementsprechend ist die Kritik ein Gesamtbild und soll dazu dienen, den Lesern eine Einschätzung bieten, wie sich die Serie im Vergleich zu bisherigen Staffeln entwickelt hat.
!!! Spoilerwarnung!!!
Es wird in diesem Artikel auf konkrete Handlungen der Folgen eingegangen. Wer diesen Beitrag also liest bevor er die Episoden selbst gesehen hat, der sei an dieser Stelle vor Spoilern hierzu gewarnt!!!
Wo befinden wir uns zu Beginn von Staffel 3?
Wer das Spin-off Buch von Boba Fett nicht gesehen hat, wird sich zu Beginn verwundert die Augen reiben und fragen: Moment mal, wieso ist Grogu nun doch wieder mit Din unterwegs?! Die Macher setzen schlicht und einfach voraus, dass Fans alles mit Star-Wars-Label bei Disney-Plus schauen und dementsprechend wissen, dass der Mandalorianer den kleinen Jedi kurz vor Abschluss seiner Ausbildung von Luke Skywalker abgeholt und ihn vor die Wahl gestellt hat, welcher Philosophie er folgen möchte. Ob dieses Thema endgültig geklärt ist, ist natürlich zu Beginn der dritten Staffel von The Mandalorian eine andere Frage. Fest steht: das lieb gewonnene Duo ist wiedervereint und bereit für neue Abenteuer.
Für Din Djarin hingegen hat sich der Status Quo nicht geändert. Er ist wegen Abnahme seines Helms von seinesgleichen exkommuniziert worden und muss sich in den Mienen von Mandalor von dieser Schuld reinwaschen. Damit ist auch die Richtung der ersten Folgen direkt vorgegeben. In gewohnter, Videospiel-artiger Manier reiht sich ein kleines Abenteuer ans nächste, um dem großen Ziel in kleinen Schritten näher zu kommen. Etwas überraschend ist aber dann doch – ohne zu viel zu verraten – wie schnell in der dritten Staffel die Rehabilitierung Dins kommt. Wer dachte, das sei die Staffel-überspannende Geschichte, hat sich getäuscht.
The Mandalorian bleibt sich treu und bricht doch mit eigenem Schema
Das Schnitzeljagd-Prinzip wird hier noch mehr aufgebrochen, als schon in der zweiten Staffel. Das große Ganze wird vordergründig. In der ersten neuen Folge werden im Rekordtempo gleich mehrere Quests abgefrühstückt, ehe es direkt in der zweiten Folge monothematisch und sehr atmosphärisch um das Mandalorianer-Sein geht, inklusive der antizipierten Rehabilitierung des Titelhelden. Früh in der Staffel wird klar, dass es diesmal tiefgreifend um die Sitten und Bräuche der Mandalorianer gehen wird und über deren Zukunft. Dabei wird sowohl Grogu maßgeblich eine Rolle spielen als auch die Rückkehrerin Bo Katan und das ikonische Dunkelschwert. Die kultischen Aspekte sind hierbei allesamt sehr packend inszeniert, die Schmiedekunst fantastisch bebildert und ab dem Erstkontakt mit dem Mythosaurier ist auch klar, dass nicht nur die Macht über das Dunkelschwert über die Vorherrschaft entscheiden würde.
Dann sieht man die dritte Folge, die zum Großteil an einem anderen Ort neue Fässer aufmacht, die darauf schließen lassen, dass man mit der dritten Staffel einen Schulterschluss zu den Filmen sucht, der bislang eher nebensächlich schien. Die Episode „Der Bekehrte“ fühlt sich tonal erstmal deplatziert an, scheint eher in den Andor–Kosmos zu passen: Politische Dimensionen und Verschwörungen, Machtspiele und Intrigen. Leider schafft es dieser Teil nicht die Ambivalenz und Raffinesse von Andor aufzugreifen und wirkt unausgegoren vorgetragen.
In die Vergangenheit von Grogu und Franchise
Nach diesem Ausflug nach Coruscant geht es in der vierten Folge wieder um die Identitätssuche der Mandalorianischen Gesellschaft. Grogu und Din werden dabei ein weiteres Mal separiert, nachdem der kleine Jedi seine Kräfte im Duell mit einem mandalorianischen Jüngling unter Beweis gestellt hat. Als dieser Junge dann von einem Flugsaurier-ähnlichen Biest entführt wird, schläft einmal mehr die Stunde von Bo und Din, um ihre Wichtigkeit für ihre Stammesgenossen zu untermauern – und auch die Stunde der Action-Choreographen von The Mandalorian. Wie auch schon im Staffelauftakt und in mehreren starken Sequenzen in den frühen Folgen der Staffel beeindrucken die Schauwerte in den actiongeladenen Szenen der Serie ein ums andere Mal. Hier macht im Serienbereich aktuell keine andere Sci-Fi-Serie dem Disney-Primus etwas vor. Wenn es ans Eingemachte geht, beweist die Show Kinoqualität.
Während die behelmten Krieger:innen also eindrucksvoll den Tag retten, bekommen wir parallel erstmal einen ausführlichen Rückblick in die Vergangenheit Grogus. Das bislang angedeutete Trauma wird deutlich und man erfährt, dass der kleine Padawan damals von Jedimeister Kelleran Beq vor dem Tod bewahrt wurde. Hier gibt es einen weiteren, diesmal aber durchaus liebevollen, Fan-Service-Moment der Serie, denn der Retter wird von Ahmed Best gespielt, der sich einst für seinen Jar Jar Binks in den Prequels viel Hass ausgesetzt sah – und so nun hier als Retter des Fanlieblings gewisse Genugtuung verspüren dürfte. Die vierte Folge endet mit einer vielsagenden Konversation zwischen Bo Katan und der mandalorianischen Schmiedin (Emily Swallow).
Endlich führt man die Fäden zusammen
Im Staffelauftakt hat Din auf Nevarro nicht nur Greef Karga wiedergetroffen sondern auch erstmals mit Raum-Piraten, angeführt von einem Goran Shard – äußerst fragwürdiger Spinat-Look – in Kontakt. Nun kommt es im klassischen Sinn eines Mid-Season-Finales in der 5. Folge „The Pirate“ zum Wiedersehen mit diesen unangenehmen Zeitgenossen: Greef Karga schickt einen Hilferuf, als seine Stadt angegriffen wird und die Mandalorianer eilen mit vereinten Kräften herbei, um in bester „Reiter von Rohan“-Manier den Tag zu retten. Das erwartbare Ergebnis dessen, was in den den vorherigen Folgen vorbereitet wurde, aber typisch für die Serie spektakulär in Szene gesetzt und mit Action, die auch auf der Leinwand beeindrucken würde. Die behelmten Mandalorianer in Einigkeit kämpfen zu sehen, weiß zu beeindrucken und lässt über die Schablonen-Gegner hinwegsehen.
Mandalor muss vollständig vereint werden.
Wichtiger für den weiteren Verlauf der Geschichte ist jedoch, dass in dieser Episode die vorher noch nicht verbundenen Story-Teile erstmal in Berührung kommen, denn Fan-Liebling Captain Carson Teva versucht auf Coruscant Verstärkung mobil zu machen und trifft dort, sicher nicht zufällig, erstmals auf die Ex-Imperiale Elia Kane, die in der eigenwilligen dritten Folge das Komplott gegen Dr. Pershing verantwortet hatte. Es zeichnet sich also langsam ab, wohin diese Staffel wohl will, denn am Ende der bisher packendsten Episode von Staffel 3 erfahren wir, dass der vermisste Moff Gideon definitiv wiederkehren wird. Das Intermezzo mit den unfreiwillig lächerlichen Piraten ist vorbei, nun sind nur noch die Vorherrschafts- und Heimat-Frage der Mandalorianer (Stichwort: Mythosaurier) offen – und der Zirkel zur aufkeimenden First Order zu schließen.
Nach einem der besten Kapitel …
Durfte man als Zuschauer in der vorherigen Woche aufatmen und hoffen, dass The Mandalorian nun mit großen Schritten auf das Staffelfinale hinarbeiten wird, bekam man mit Kapitel 6 „Guns for Hire“ einmal mehr in dieser Auf-und-Ab-Serie einen Schuss vor den Bug. Dabei fällt die Folge gleich auf mehreren Ebenen durchs Raster, sodass es wirklich schwer ist, dies kompakt in Worte zu fassen. Vor dem Intro wird eine Gruppe Helm-loser Mandalorianer-Söldner vorgestellt, die auf einem bisher nicht bekannten Planeten engagiert wurden. Seit der vorigen Folge wissen wir, dass Bo-Katan nun den offiziellen Auftrag hat, die ihren, die über die Galaxis verteilt sind, zu einen. Dementsprechend gilt es diese abtrünnige Söldnertruppe für sich zu gewinnen…
… Doch ganz so leicht ist es in der typischen Quest-Logik der Serie natürlich nicht: Um mit dem Anführer sprechen zu können, müssen Bo und Din zusammen etwas für die Herrschenden erledigen. So weit, so gut. Aber das was uns die Serie dann präsentiert ist mitunter das Skurrilste, was man den Star-Wars-Fans seit langem kredenzt hat. Das liegt einerseits daran, dass man für einen Gastauftritt in der Rolle des Regenten tatsächlich Jack Black verpflichtet hat – und dieser selbstverständlich dem Ganzen allein durch seine Präsenz seine Note verleiht. Andererseits liegt es dann an der gesamten optischen Gestaltung der neuen Welt: bunt trifft futuristisch trifft Faschingsumzug – eine wilde Mischung, die an die Star-Wars-Ursprünge in Valerian anspielt.
… kommt eines der seltsamsten
Was jedoch die Krönung der Merkwürdigkeiten ist, ist dass man hier über zwei Drittel der Folge Bo und Din zu einer Art True-Detective-Duo in einem kleinen Droiden-Krimi macht, der stark an I, Robot erinnert und dessen Auflösung aber leider eher Kinderhörspiel-Niveau hat. Nun ja, so ist also auch die drittletzte Folge mal wieder ein Experiment, das die Geister scheiden wird: Eine klassische Füllepisode ist es zwar nicht, da am Ende, in einem ebenfalls sehr komisch inszenierten Showdown, die beiden Partner ihrem Missionsziel doch ein Stück näher kommen. Trotzdem fühlt sich vieles deplatziert, unfreiwillig lächerlich und sehr kindlich erzählt an. Da müssen die beiden letzten Kapitel der dritten Staffel einiges wieder geradebiegen. Gastauftritte von bekannten Stars, neben Black hier auch Popikone Lizzo, Altstar Christopher Lloyd und Wrestling-Star Mercedes Varnado, sollten nur Mittel zum Zwecks sein, das Gesamtbild stets im Vordergrund stehen.
Auf der Zielgeraden ist kein Platz für Klamauk
Die Stimmungs-/ Qualitätsschwankungen halten auch mit Folge 7 „The Spies“ an. Doch diese fantastische Episode schafft es tatsächlich die streitbare Vorgängerfolge wett zu machen. Schon das Opening stellt klar: Fortan sind die selbstironischen, quatschigen Momente der dritten Staffel vorbei, denn was sich am Ende von Folge 5 angedeutet hat, wird nun bestätigt: Moff Gideon ist zurück und plant nicht weniger als den Genozid an allen Mandalorianern, die ihm ein Dorn im Auge sind, da sie seine Herrschaftsfantasien bedrohen. Das kleine Rätsel, wer den Schurken aus dem Transporter befreit hat, wird zwar noch nicht komplett aufgelöst. Wahrscheinlich ist die Antwort die offensichtlichste aller Möglichkeiten: Der von Giancarlo Esposito verkörperte Bösewicht hat sein Lager unter der Oberfläche von Mandalor aufgeschlagen und dort die Beskar-Ressourcen verwendet, um eine noch stärkere Armee aufzubauen. Auch seine eigene Rüstung hat er damit upgegradet – und eben dann auch den Hinweis im Transporter hinterlassen.
Doch Gideon ist nicht der einzige, der in dieser Episode ein Power-Up erhält. Womit wir bei der einzigen doch wieder eher heiteren Komponente im ansonsten stringent-ernsten Skript dieses Kapitels sind: Grogu bekommt in Nevarro ein Exoskelett, womit er seinen Spaß hat, Din aber eher nicht warm wird. Das ist jedoch eher weniger eine Vorbereitung des kleinen Jedi auf den erwarteten Kampf, sondern mehr Comic Relief für die Zuschauenden. Wie gesagt, hält sich ansonsten die siebte Folge nicht mehr mit Vorbereitungen und Nebensächlichkeiten auf: Die vereinte Mandalorianer-Flotte bricht von Nevarro gen Mandalor auf, trifft dort auf die letzten Zurückgebliebenen und macht sich auf den Weg zur großen Schmiede.
Ein Showdown wie im Kriegsfilm
Einmal mehr muss man an dieser Stelle loben, welche sensationelle Bilder The Mandalorian zu kreieren schafft. Die weitwinkligen Shots, die die Mandalorianer in unterschiedlichen Formationen einrahmen, sind allesamt Postermotiv-geeignet. Dann kommt es auch noch auf dem Weg zur Schmiede zu einem Aufeinandertreffen mit einem riesigen Seeungeheuer, was ebenfalls sensationell inszeniert und bebildert ist. Kleine Animositäten innerhalb der Mando-Truppe deuten dann darauf hin, was wohl am Ende dieser vorletzten Folge der Staffel passieren wird.
Just als die von Bo-Katan angeführte Crew die Schmiede erreicht, wird sie von Angreifern mit Jetpacks überrascht, die sich kurze Zeit später als die erwähnten Schergen Moff Gideons herausstellen. Der Antagonist hat im Untergrund sein Comeback vorbereitet und diesen Hinterhalt geplant. Es kommt zu einer fantastischen, mitreißenden Schlachtsequenz, an deren Ende die Konfrontation zwischen Bo-Katan, Din und Gideon wartet. Din wird dabei entwaffnet und gefangen genommen, Bo-Katan gelingt es mit dem Dunkelschwert, dass sich der Bösewicht zurückholen will, in letzter Sekunde zu befreien und das Heil erstmal in der Flucht zu suchen. Das Highlight am Ende: Paz Vizsla, der sich immer wieder als Unruheherd innerhalb der Mandalorianer bewiesen hatte, opfert sich, um den Seinen Zeit zu verschaffen.
Wow! Die Leserinnen und Leser werden es schon herausgelesen haben: Der Rezensent ist von der vorletzten Folge restlos begeistert. Die Serie hat es einmal mehr geschafft, den tonalen Schalter umzulegen, die interessante Hauptstory nach vorne zu treiben, dabei emotionale Momente und Gemälde-artige Bilder geliefert und den Boden bereitet, um im Staffelfinale die Fans rundum glücklich und erwartungsvoll auf die kommende Staffel und die jüngst angekündigten Star-Wars-Projekte zu machen. Allein die Erwähnung eines gewissen Thrawn durch Gideon dürfte dafür noch ihr übriges getan haben.
Der krönende Staffelabschluss schließt Türen…
Die achte Folge „The Return“ ist eng betrachtet eigentlich die zweite Hälfte der vorherigen Episode. Zusammengenommen waren diese beiden Kapitel schon einmal eine Art Ausblick auf den Abschlussfilm, den Dave Filoni irgendwann in den kommenden Jahren drehen wird, um die ganze Mando-Verse-Saga zum Abschluss zu bringen. Gleich zu Beginn des Staffelfinales wird das geerntet was in der vermeintlich komischsten Szene der Vorwoche gesät wurde: Grogu darf in seiner Droiden-Rüstung Din zur Hilfe eilen und sich endlich einmal revanchieren für die zigfache Rettung durch den Mandalorianer. Im Anschluss geht es einerseits an der Seite des Duos den Geheimnissen der Rückkehr Gideons auf die Spur. Andernorts kämpfen die verbliebenen Mandalorianer um Axe und Bo-Katan in einer sensationell bebilderten Schlacht um ihren Heimatplaneten – zu Land und in der Luft. Die Staffel hatte ohnehin schon nicht mit spektakulären Aufnahmen gegeizt, aber dieses Aufeinandertreffen toppt dies nochmal.
Bereits im Schattenrat, der in der Auftaktszene der vergangenen Folge tagte, ging Gideon auf das Necromancer-Projekt ein. Nun wird die Wahrheit offenbart, denn der Schurke hat selbst mit Klonen experimentiert. In seinem Untergrundversteck kommt es zum Kampf zwischen Din und Gideon einerseits und andererseits Grogu und den roten Prätorianern. Alle drei Kämpfe werden parallelmontiert, wodurch die Folge eine dichte Atmosphäre aufbaut, die eines Finalakts wahrlich würdig ist. Grogu darf seine Fortschritte im Macht-Umgang demonstrieren, Din darf an seiner Seite Kämpfe und Bo-Katan das Dunkelschwert im Duell mit Moff Gideon einsetzen. Der Lichtschwert-Kampf zwischen den beiden behelmten Gegnern reiht sich dabei gut in die Reihe der ikonischen Star-Wars-Duelle ein. Der Knall, der die ganze Sequenz abrundet, ist ebenfalls gut gesetzt. Lediglich – wird der ein oder andere wahrscheinlich monieren – hätte man die Finalfolge doch noch eine Viertelstunde länger gestalten können. Aber in der Kürze liegt ja bekanntlich auch Würze.
… und stößt neue auf
Grogus Dualität zwischen Mandalor und Jedi-Orden wird abschließend nochmals herausgestellt und damit die Tür für neue Abenteuer an der Seite von Din – nun als sein offizieller Schüler – geöffnet. Und Bo-Katans Reise scheint am Ende der Staffel versöhnlich und rund abgeschlossen zu sein. Eine befriedigende Schlussfolge, die sogar um eine Post-Credit-Szene herumkommt, die die Fans direkt wieder auf das nächste Projekt hungrig machen würde. Nichtsdestotrotz darf man sich aber freuen, dass es weitergehen wird, dann mit Din Djarin und Din Grogu.
Nicht immer top, aber weiterhin auf hohem Niveau
Schon jetzt ist klar, dass es mindestens noch eine weitere Staffel von The Mandalorian geben wird. Die erste Staffel stieß anfangs auf Skepsis, schnell auf Gegenliebe und entwickelte sich damit zum Beweis, dass Star Wars sehr wohl auch im Serienformat klappt. Die zweite Staffel war more of the same, aber damit genau das Richtige. Nun ist die dritte Staffel gelaufen und hinterlässt einen weiterhin starken Eindruck und hält die Lust auf mehr am Leben. Abzüge gibt es für tonale Experimente, die nicht aufgehen, dafür, dass die Expositionsdialoge, die zwischen Din und Grogu stellvertretend für das Publikum stattfinden teils so daherkommen, als nehme man die Fans nicht ganz für voll und auch dafür, dass einiges im Skript doch sehr holprig rüberkommt, wie zum Beispiel das Verbleiben von Cara Dune und Moff Gideon.
Die Kreativität im Bezug auf Figurendesigns ist in Star Wars immer ein Lob wert – so auch hier. Der Score ist ikonisch und trägt immer zur Verstärkung der gewünschten Stimmung bei. Und für das Eintauchen in die Mandalorianer-Kultur werden die Fans des Franchise ebenfalls unisono dankbar sein. Mit der Expansion der eigenen, klein angelegten Geschichte in Richtung des Gesamt-Kanon hat man sich einen Gefallen getan, auch wenn damit viele Risiken einhergingen. Doch dieser Schritt war nach Staffel 2 notwendig für eine Weiterentwicklung, vor allem wenn man eben noch nicht auf ein Finale hinsteuern will. Elemente aus der Ur-Trilogie treffen auf Anspielungen und Referenzen der Prequels, adressieren sogar einige Logiklöcher der gescholtenen Sequel-Trilogie und lösen diese einigermaßen befriedigend auf. Darüberhinaus hat beispielsweise ein erneutes Auftreten der Prätorianer aus Rian Johnsons Die Letzten Jedi wahnsinnig Spaß gemacht.
Unser Fazit zur dritten Staffel von The Mandalorian
Es ist nicht alles Beskar was glänzt. Einige Experimente sind in The Mandalorian Staffel 3 eher nach hinten losgegangen und vielleicht hat man es mit den Fan-Service-Cameos streckenweise etwas übertrieben. Trotzdem ist die Ausrichtung im Verlauf immer deutlicher erkennbar geworden und der Mut, den ausgetretenen Weg zu verlassen, ist dank einer starken Doppelfolge am Ende belohnt worden. Die erste Serie aus dem Star-Wars-Universum von Disney+ bleibt weiterhin das Aushängeschild, das noch keinerlei Müdigkeitserscheinungen erkennen lässt. Der Kontrast zu Andor ist Fluch und Segen, aber die funktionierende Koexistenz der beiden Serien im selben Universum sollte Hoffnung machen, dass der Sternenkriegs-Saga doch noch/wiedermal eine rosige Zukunft bevorsteht.
The Mandalorian – Staffel 3 ist am 1. März 2023 mit der ersten, neuen Folge bei Disney+ gestartet. Danach ging es jeweils am Mittwoch mit einer neuen Folge weiter!
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