The Nice Guys von Regisseur Shane Black verspricht ein durch und durch abgefahrenes und aberwitziges Actionfeuerwerk. Ob der mit Stars gespickte Film dies liefern kann, könnt ihr im Folgenden nachlesen.
No data available.Dad! Hier gibt’s Huren und so’n Scheiß! –
Schatz! Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst nicht „und so’n Scheiß“ sagen. Sag einfach: Dad, hier gibt’s Huren!
Die Story von The Nice Guys
Los Angeles 1977: Der eher softe Holland March (Ryan Gosling) und der harte Schlägertyp Jackson Healy (Russell Crowe) bilden ein ungleiches Gespann. March ist Privatdetektiv und alleinerziehender Vater seiner 13 jährigen Tochter Holly March (Angourie Rice), die er aufgrund seines Berufes und einer leichten Alkoholsucht etwas vernachlässigt. Healy verdient sich seinen Lebensunterhalt mit dem Einschüchtern und Zusammenschlagen von Leuten. Als die beiden den Tod eines bekannten Pornostars untersuchen, sind die ungewöhnlichen Partner alsbald gemeinsam auf der Suche nach Amelia (Margaret Qualley), die ihnen in diesem Fall Aufklärung verschaffen soll.
Doch nicht nur Healy und March sind auf der Suche nach Antworten. Auch zwei Auftragskiller, ein Filmvorführer (Jack Kilmer) und die undurchschaubare Judith Kuttner (Kim Basinger) haben in dieser Sache ihre Finger im Spiel. Während ihrer Ermittlungen werden immer mehr Geheimnisse aufgedeckt, und schon bald befinden sich die drei in höchster Gefahr. Ja, die drei. Marchs Tochter Holly hat sich nämlich, sehr zum Missmut ihrer Begleiter, dem Duo angeschlossen. Können der Detective, der Schlägertyp und das 13 jährige Mädchen den Tod des Pornostars aufklären?
Brillante Situationskomik
Nach Kiss, Kiss, Bang, Bang und Iron Man 3 ist The Nice Guys der dritte Film von Regisseur Shane Black, der zuletzt mit Predator – Upgrade auf sich aufmerksam machen konnte. Dieser trug zwar durch und durch die unverkennbare Handschrift Blacks, spaltete aber auch das Publikum mit seiner für das Franchise untypischen Inszenierung. Man kann sich also durchaus zurecht darüber streiten, ob Shane Black nun die richtige Wahl für den Regieplatz in dem letzten Ableger des Predator-Franchise war. Doch in seiner rasanten Action-Komödie The Nice Guys beweist er auf ganzer Linie sein Talent. Vor allem die Situationskomik ist hier wieder einmal genau auf dem Punkt und vermag es, den einen oder anderen herzhaften Lacher hervorzukitzeln. Stichwort: Toiletten-Szene. Auch einige kreative, einprägsame und schlichtweg verflucht witzige Dialoge sorgen dank hervorragendem, komödiantischem Timing der Darsteller und Drehbuchschreiber für große Freude.
Brillanter Style
Langeweile kommt aufgrund des hohen Tempos, der qualitativ hochwertigen Dialogdichte und der tollen Inszenierung in The Nice Guys so gut wie nie auf. Aber gerade bei der Inszenierung hat sich Shane Black mit jeder Menge Fingerspitzengefühl in vielen Szenen selbst übertroffen. Seine Liebe zum Detail schimmert immer wieder durch und der peppige 70er Flair wird dank des Einsatzes vieler knallbunter Farben, Kostüme und Frisuren fabelhaft eingefangen. Der locker-flockige Esprit, den Black seinen Filmen stets aufdrückt, passt vor einem Setting wie diesem hier wie die Faust aufs Auge.
Brillante Darsteller
Ryan Gosling (La La Land, Drive) beweist mit überraschend starkem komödiantischen Talent und Timing erneut sein äußerst facettenreiches Schauspiel. Ebenso verhält es sich hier mit Russell Crowe. Dieser hat in vielen seiner letzten Filme zwar leider selten zu seiner schauspielerischen Stärke aus Zeiten von Gladiator zurückfinden können, doch in The Nice Guys legt er mit seiner Rolle als nach außen hin harter Schlägertyp eine ziemliche Ausnahmeperformance hin. Gosling und Crowe bilden hier ein miteinander famos harmonierendes Duo. Oder vielleicht doch eher ein Trio? Denn auch Angourie Rice, die hier die taffe Tochter von Goslings Figur spielt und sich der Ermittlungsarbeit der beiden anschließt, braucht sich schauspielerisch hinter den beiden großen Hollywood-Namen keineswegs zu verstecken. Die Dialoge, zumeist bestehend aus bissigen Wortwechseln, die sich diese ungleiche Truppe liefert, bereiten jede Menge Spaß. Doch auch in einigen der ruhigeren Momente überzeugt der Film, ohne dass diese deplatziert wirken.
Mein Fazit zu The Nice Guys
Shane Blacks The Nice Guys entzückt als kurzweilige Action-Komödie in so gut wie allen Belangen. Der Film trägt dabei so sehr die Handschrift von Shane Black, dass es schon beinahe körperlich schmerzt. Und zwar vor Lachen. Nun ist die zugrundeliegende Story hier zwar eher überraschungsarm und zweckdienlich, aber auch durch und durch solide und vermag es, den Film durchweg über seine Laufzeit von 116 Minuten zu tragen. Größter Pluspunkt des Streifens ist zudem ohne jeden Zweifel das tolle Darsteller Duo, oder vielmehr Trio, das hier wirklich brilliert und mir dank bissiger und aberwitziger Dialoge und superber Situationskomik mitunter vor lauter Lachen jede Menge Tränen in die Augen trieb. The Nice Guys ist unverschämt unterhaltsam.
Unsere Wertung:
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