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In The Peanut Butter Falcon segeln Terry, Zak und Eleanor auf ihrem floß, während die Sonne unter geht

The Peanut Butter Falcon

The Peanut Butter Falcon erzählt von der Freundschaft eines Fischers und einem 22-Jährigen mit Down-Syndrom, der unbedingt ein Wrestling-Star werden möchte. Wie viel Herz in dem Roadmovie mit Shia LaBeouf, Dakota Johnson und Zack Gottsagen steckt, oder ob er eine austauschbare Underdog-Story ist, erfahrt ihr in dieser Kritik.

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TitelThe Peanut Butter Falcon
Jahr2019
LandUSA
RegieTyler Nilson, Michael Schwartz
DrehbuchTyler Nilson, Michael Schwartz
GenreDrama, Abenteuer, Komödie
DarstellerShia LaBeouf, Dakota Johnson, Zack Gottsagen, Bruce Dern, Thomas Haden Church, Jon Bernthal, John Hawkes
Länge137 Minuten
FSKAb 12 Jahren freigegeben
VerleihTOBIS Home Entertainment
Zak (Zack Gottsagen), Terry (Shia LaBeouf) und Eleanor (Dakota Johnson) befinden sich auf einem Floß in The Peanut Butter Falcon
Offizielles Blu-Ray Cover zu The Peanut Butter Falcon © Universum Film

Darum geht es in The Peanut Butter Falcon

Zak (Zack Gottsagen) ist 22 Jahre alt und hat das Down-Syndrom. Daher wurde er von den Behörden in einem Altersheim untergebracht, wo er mit der Hilfe von Carl (Bruce Dern) ausbricht. Sein Ziel ist eine Wrestling-Schule südlich der Landkarte. Auf seiner Reise trifft er den Fischer Terry (Shia LaBeouf), welcher – auf der Flucht vor seinen Konkurrenten – nach Florida aufbricht. Die beiden schließen eine außergewöhnliche Freundschaft und erleben auf ihrem Weg unzählige kleine Abenteuer. Doch Zaks Betreuerin Eleanor (Dakota Johnson) ist auf der Suche nach den beiden. Mit einem Ziel, einem Floß und jeder Menge Erdnussbutter beginnt so eine Reise, auf der Zak beweisen kann, was in ihm steckt.

Das Herz am richtigen Fleck

The Peanut Butter Falcon hat das Herz am richtigen Fleck. Die Geschichte ist liebenswürdig und jeder Beteiligte hatte sichtlich Spaß an diesem Projekt. Allen voraus natürlich Zack Gottsagen, der eigentliche Star des Films. Er beweist, welche Kräfte ein Mensch trotz Trisomie 21 entfachen kann. Deswegen wird sein Charakter im Film auch nicht verhätschelt. Er steckt selber voller Tatendrang und Talent. Sein Ziel hat er klar vor Augen und er setzt alles daran, dieses auch zu erreichen. Er ist mindestens genauso motiviert, wie der Charakter, den er spielt. Das spiegelt sich schon in der Entstehungsgeschichte des Films wider. Fasziniert von dessen Wunsch Schauspieler zu werden, schufen die Regisseure diesen Film für ihn. Auch Shia LaBeouf steckt viel Liebe in seine Rolle und die Chemie zwischen den beiden überzeugt auf ganzer Linie. Der Film wär ohne dieses Duo undenkbar.

Terry (Rechts) und Zak (Links) stehen lachend vor ihrem Floß am Ufer
Der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft © Universum Film

Klassischer Underdog-Roadmovie

Das Drehbuch formt eine ganz klassische Underdog Story über Freundschaft, die wenig Überraschungen bereithält. Es ist ein absoluter Feel Good Film, der für diesen Effekt auch gar kein Risiko eingeht, sondern sich an Handlungsmustern anderer Filme, wie z.B Rain Man bedient. Zak und Terry sind beide Underdogs, die sich ein besseres Leben erhoffen. Terry beginnt mit einer harten Schale, doch es zeigt sich, dass auch er einen weichen Kern hat. Anfangs hilft er Zak natürlich nur, weil dessen Ziel auf seinem Weg liegt. Mit der Zeit entspinnt sich die Freundschaft. Gleichzeitig plagen Terry Schuldgefühle wegen eines Unfalls, der im Film allerdings zu wenig beleuchtet wird. Es fügt sich nicht organisch in den Film ein, sondern ist eine aufgezwungene Hintergrundgeschichte, um dem Charakter mehr Drama zu verleihen. Schließlich muss jeder Protagonist über sich hinauswachsen. Selbst Eleanor muss sich verändern und Zaks eigentliches Potenzial erkennen.

In The Peanut Butter Falcon segeln Terry, Zak und Eleanor auf ihrem floß, während die Sonne unter geht
Ein Roadmovie auf dem Floß © Universum Film

Glattgebügeltes Wohlfühl-Kino

Leider leidet The Peanut Butter Falcon unter einem großen Problem. Dem Film mangelt es an Ecken und Kanten. Die Geschichte ist so stark auf Feel Good gemünzt, dass er keine emotionale Tiefe entwickelt. Daher werden Momente, wie Terrys Hintergrundgeschichte, zu schnell abgehandelt und nicht wieder aufgegriffen. Auch die Charakterentwicklung geschieht überraschend schnell. Charaktere ändern ihre Überzeugungen von einer Szene auf die Nächste. Ähnliches gilt für die Herausforderungen, vor denen sie gestellt werden. Die Lösungen für ihre Probleme findet sich viel zu schnell, um mitfiebern zu können und es entsteht nie eine emotionale Fallhöhe. Waititis Wo die wilden Menschen jagen beweist, wie man einen Film mit ähnlichem Konzept mitreißend gestalten kann. Denn auch hier bildet sich bei einer Reise durch die Natur eine überraschende Freundschaft, die den Zuschauer allerdings deutlich mehr involviert. Hier gipfelt alles in einem Finale, das ziemlich abrupt endet und  seine Handlungsstränge plötzlich löst oder fallen lässt.

Zak (Zack Gottsagen) hält die Hände in die Luft
Zack Gottsagen in seiner ersten Hollywood Rolle © Universum Film

Große Namen in atmosphärischer Südstaaten-Atmosphäre

The Peanut Butter Falcon besticht mit einem überraschend namhaften Cast. Neben LaBeouf und Johnson, gesellen sich auch Bruce Dern und Jon Bernthal zur Besetzung. Allerdings kommen sie zusammen vielleicht auf eine Spielzeit von zehn Minuten und nehmen dementsprechend nur einen kleinen Part in dem Film ein. Dafür können sich Wrestling-Fans über zwei kleine Rollen für Jake „The Snake“ Roberts und Mick Foley freuen. All die Schauspieler passen auch ziemlich gut in die, mit Country-Music untermalte, Südstaaten-Atmosphäre. Die dann ihrerseits auch zur Handlung passt. Schließlich assoziiert man die leichte Western-Stimmung mit Freiheit und der Suche nach Glück. Außerdem gibt es wohl kein Setting, das besser ausdrückt, dass jeder sein Schicksal eigener Schmied ist. Tyler Nilson und Michael Schwartz schöpfen zwar nicht das volle Potenzial des Settings aus, aber nutzen es durchaus charmant.

In The Peanut Butter Falcon sehen sich Terry (Links) und Eleanor (Rechts) in einem klenen Laden gegenseitig an
Die erste Begegnung zwischen Terry und Eleanor © Universum Film

Unser Fazit zu The Peanut Butter Falcon

Als Wohlfühl-Film ist The Peanut Butter Falcon recht charmant, doch geht leider bei jeder Entscheidung auf Nummer Sicher. Dadurch verpassen Tyler Nilson und Michael Schwartz die Chance, eine wirklich große Geschichte zu erzählen. Deswegen bleibt nach dem sehr plötzlichen Ende leider eine leichte Ernüchterung zurück. Dennoch ist es ein Film, der unterhält und besonders in Bezug auf Trisomie 21 eine schöne „Du kannst es schaffen“-Botschaft vermittelt. Der Film gewinnt sehr stark durch das Zusammenspiel von Shia LaBeouf und Zack Gottsagen, während die talentierte Dakota Johnson vergleichsweise abfällt. Alles in einem ist es ein netter kleiner Film, der sich deutlich mehr trauen könnte, doch dank der Schauspieler ziemlich unterhaltsam ist.

The Peanut Butter Falcon ist ab dem 24.04.2020 auf Blu-Ray & DVD und ab sofort als V.O.D verfügbar!

Unsere Wertung:

 

 

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