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The Pool

Im Creature-Feature-Horror-Bereich haben jahrelang Haie den Ton angegeben. Doch seit kurzer Zeit schwingt sich eine andere Gattung auf, Menschen in Filmen das Leben schwer zu machen. Ob nach Crawl erneut ein Krokodilschocker für Nervenkitzel sorgen kann, erfahrt ihr in dieser Kritik zum thailändischen Festivalliebling The Pool.

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TitelThe Pool
Jahr2019
LandThailand
RegiePing Lumpraploeng
DrehbuchPing Lumpraploeng
GenreHorror, Thriller
DarstellerTheeradej Wongpuapan, Ratnamon Ratchiratham
Länge93 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihBusch Media Group
Das Cover von The Pool
Das Cover des Films © Busch Media Group

The Pool  – Wenn aus dem Schwimmbecken eine Todesfalle wird

Der junge Day arbeitet für eine Filmcrew, die in einem stillgelegten Schwimmbad einen Werbespot dreht. Nach Ende der Dreharbeiten will Day ein wenig relaxen und schläft auf einer Luftmatratze im Pool ein. Als er wieder aufwacht, ist das Wasser zur Hälfte abgelaufen. Rundherum türmen sich meterhoch die spiegelglatten Wände auf. Der Beckenrand ist unerreichbar. Die Crew ist längst nach Hause gefahren. Als dann noch Days Freundin durch einen Unfall im Pool landet und ein Krokodil auftaucht, beginnt ein gnadenloser Kampf ums Überleben.

Day taucht ab um einen Ausweg zu finden in The Pool
Noch ist der Pool nicht komplett geleert. © Busch Media Group

Simple Prämisse ohne lange Exposition

Die verhältnismäßig kurze Laufzeit lässt schon erahnen, dass sich The Pool nicht lange mit unnötigen Vorstellungen von Personen oder viel Hintergrundgeschichte aufhält. Bereits nach wenigen Minuten schlägt Day (Theeradej Wongpuapan) auf der Luftmatratze ein und erwacht kurze Zeit später im halbierten Becken, ohne Leiter, völlig allein und ohne Aussicht auf Entkommen ohne Hilfe. Im Verlauf der nächsten Szenen reihen sich dann einige erwartbare, genretypische „Zufälle“ aneinander, sodass dann auch seine Freundin mit in der Falle sitzt. Die darauf in Rückblenden kurz erzählte Geschichte aus der Vergangenheit des Paares ist ebenso wie so vieles in diesem Horrorthriller sehr abgedroschen und lässt den Zuschauer komplett kalt. Insgesamt ist es schwierig, aufgrund von deren distanzierter Charakterzeichnung, zu beiden Hauptfiguren eine Verbindung aufzubauen. Ein emotionaler Link wäre bei diesem Kammerspiel jedoch zwingend notwendig gewesen, um sich in die Lage versetzen zu können oder mit Day und Koi mitfühlen zu können.




Ähnlich wie die Charaktere bleibt auch die Zeitdimension ziemlich im Unklaren. Zwar finden Tag und Nacht im Wechsel statt, aber tatsächlich ein Gefühl für die Dauer der Tortur bekommt man beim Zusehen nicht.

Die zwei Protagonisten des Film The Pool kämpfen ums Überleben
Day und Koi sind im Becken gefangen. © Busch Media Group

In The Pool ist der Feind das CGI

Anderen, ähnlich überschaubaren Horrorfilmen ist es gelungen eine immersive, packende Atmosphäre zu kreieren. Crawl beispielsweise ist mit vergleichbaren Mitteln ein sehr spannender Ritt auf der Rasierklinge in einem klaustrophobischen Keller gelungen. Den beiden Filmen ist nicht nur gemein, dass sich die Protagonisten jeweils in einer zur Falle gewordenen Location befinden und im Alleingang um ihr eigenes und das Überleben einer weiteren Person kämpfen müssen. Sowohl in Alexandre Ajas Film, als auch in diesem thailändischen Genrebeitrag stammen die tierische Gegenspieler aus der Familie der Krokodile.

Doch während man im US-Film zum einen auch auf praktische Effekte und nicht nur auf Computereinsatz setzt und zum anderen wesentlich intelligenter mit der Räumlichkeit und der dortigen Dunkelheit spielt, kratzt das Reptil in The Pool leider an der Schwelle zum Uncanny Valley.

Zwar wirken die Nahaufnahmen von den Texturen der Schuppen und Zähne und auch die Standbildaufnahmen sehr realitätsnah. Spätestens, wenn sich das Tier allerdings in Bewegung oder gar mit dem Protagonisten kämpferisch in Interaktion tritt, verliert man komplett diesen Eindruck. Ungünstig ist zudem der starke Kontrast zum weiß-gefliesten Schwimmbadboden, der zudem deutlich die Schwächen in der Effektqualität offenlegt. Wenn jedoch ein Film einzig und allein auf dieses eine Element – den Kampf Mensch gegen Monster in einer ausweglosen Falle – setzt, dann verliert man das Interesse der Zuschauerschaft sobald ein Teil davon unglaubwürdig wird. Einige Lücken in der klischeehaften Story könnte man als hartgesottener Genrefan vermutlich noch verschmerzen, aber die sichtbaren Schwächen bei den Computereffekten zerstören leider den letzten Creature-Feature-Fanboys den Nervenkitzel.

Ein bedrohlich aussehendes Krokodil
Gemeinsam mit dem Pärchen im leeren Pool: Ein angriffslustiges Krokodil © Busch Media Group

Unser Fazit zu The Pool 

The Pool ist zwar mal etwas Anderes, aber weder etwas Neues oder zumindest Spannendes. Langweilige, austauschbare Figuren und ein für die insgesamt sehr gute Bildqualität enttäuschend schwach umgesetztes CGI-Krokodil sorgen dafür, dass keine Thrilleratmosphäre aufkommt. Vielleicht kann man, wenn man wenig Genreerfahrung hat und dadurch nicht durch die Vorhersehbarkeit zusätzlich noch aus dem Sehvergnügen gerissen wird, zumindest einen kurzweiligen Horrorfilmabend mit Freunden hiermit durchführen.

Wenn man jedoch wirklichen Nervenkitzel mit den Fingernägeln in den Sitzflächen erleben möchte und statt dem xten Haihorrorfilm gerne mal etwas mit einem Reptil sehen will, dann kann ich auch an dieser Stelle nochmal den deutlich stärken Crawl empfehlen.

The Pool ist bei den VOD-Diensten im Verleih erhältlich und auch auf Blu-Ray und DVD zu erwerben.

Unsere Wertung:

 

 

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Zuletzt aktualisiert am 10. November 2022 um 22:29 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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© Busch Media Group

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