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Vier Mädchen verlassen lachend ein Schulgebäude in The Witch Files.

The Witch Files – Der Hexenzirkel

The Witch Files ist ein Fantasyfilm über eine Hexengruppe im Found-Footage-Stil. Lest hier, ob er auch eine Bereicherung für sein Genre darstellt.

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Titel The Witch Files – Der Hexenzirkel
Jahr 2018
Land USA
Regie Kyle Rankin
Drehbuch Kyle Rankin, Larry Blamire
Genre Fantasy, Horror, Thriller
Darsteller Paget Brewster, Holly Taylor, Alice Ziolkoski, Britt Flatmo, Tara Robinson, Adrienne Rose White
Länge 97 Minuten
FSK ab 12 Jahren freigegeben
Verleih Tiberius Film
Das deutsche Blu-Ray-Cover von The Witch Files.
Blu-Ray-Cover „The Witch Files“ © Tiberius Film

Worum geht’s in The Witch Files?

Die Schülerinnen Claire (Holly Taylor), Brooke (Alice Ziolkoski), MJ (Tara Robinson), Greta (Adrienne Rose White) und Jules (Britt Flatmo) lernen sich beim Nachsitzen kennen. Die neu hinzugezogene Jules behauptet, magische Kräfte zu besitzen, und demonstriert dies, indem sie Kraft ihrer Gedanken den Feueralarm auslöst. Auf ihren Vorschlag hin trifft sich die Gruppe abends in einem Wald außerhalb ihrer Heimatstadt und führt ein Wicca-Ritual durch. Trotz ihrer anfänglichen Skepsis zeigen sich auch bei den restlichen Mädchen magische Fähigkeiten, die von ihnen zunächst zur persönlichen Bereicherung genutzt werden. Bald machen sich jedoch Nebenwirkungen bemerkbar. Gleichzeitig scheint auch ein Mitglied des Hexenzirkels ein doppeltes Spiel zu spielen.

Ein weiterer verspäteter Beitrag zum Found-Footage-Hype

The Witch Files lässt sich leicht zusammenfassen als Mischung aus dem 90er-Jahre-Fantasystreifen Der Hexenclub mit Neve Campbell und Josh Tranks Found-Footage-Superheldenfilm Chronicle. Von ersterem übernahm er den grundlegenden Plot, vom zweiten den Regiestil. Denn wirklich sämtliche Szenen sind entweder mit einer Handkamera aufgenommen oder stellen Imitationen von Überwachungsaufnahmen dar. Innovativ ist daran freilich nichts, da der Found-Footage-Stil seit Blair Witch Project und Paranormal Activity unzählige Nachahmer fand. Und allzu oft nur dazu dient, ein sehr niedriges Budget zu kaschieren. So auch hier.

Es gibt nur wenige, kaum interessant gestaltete Sets und durch den echtes Filmmaterial vortäuschenden Inszenierungsstil ist die Kamera in ihren Perspektiven sehr eingeschränkt. Die Found-Footage-Herangehensweise schadet The Witch Files sogar, weil dadurch zum einen kaum in visueller Hinsicht beeindruckende Einstellungen möglich sind. Zum anderen erscheint es auch oftmals unlogisch, dass die Hauptfiguren wirklich sämtliche ihrer Aktionen mit der Kamera aufnehmen. Beziehungsweise das überhaupt dürfen, denn anscheinend haben die Lehrer in diesem Film auch nichts dagegen, dass während einer Schulstunde gefilmt wird.

Eine Gruppe von fünf Mädchen sitzt in einem Zimmer im Kreis in The Witch Files.
MJ, Brooke, Greta, Claire und Jules (v.l.n.r.) schließen einen magischen Pakt. © Tiberius Film

Überforderte Schauspielerinnen verkörpern schlecht geschriebene Rollen

Bei Handlung und Charakteren sieht es nicht viel besser aus. Die einzelnen Mitglieder der Hexenclique entstammen dem Klischeebaukasten. Man hat hier wirklich kaum originelle Variationen der typischen Highschool-Stereotypen wie die arrogante Schönheitskönigin, die aufgedrehte Sportskanone oder die vernünftige Streberin genommen. Selbige geben dazu fürchterlich abgedroschene Dialogzeilen von sich, die auf sehr plumpe Weise Exposition und Charaktereigenschaften vermitteln sollen. Man mag kaum glauben, dass jemand heutzutage noch allen Ernstes einen Satz wie „Du bist das beliebteste Mädchen der Schule“ in ein Drehbuch schreibt.

Die Schauspielerinnen, welche diese unoriginellen Rollen verkörpern müssen, können auch nicht wirklich glänzen. Holly Taylor, welche als filmende Streberin Claire die hauptsächliche Bezugsperson für den Zuschauer darstellt, liefert beispielsweise eine unfassbar kraftlose Darbietung ab. Von der Mädchenclique ist höchstens Adrienne Rose White als überdrehte Draufgängerin Greta etwas überzeugend, da sie immerhin einigermaßen aus sich herausgeht. Der Rest spielt einfach nur hölzern. Darunter auch das prominenteste Gesicht im Cast, Paget Brewster, die eine misstrauische Polizistin verkörpert. Brewster, bekannt aus Criminal Minds, betätigte sich bei The Witch Files übrigens auch als Produzentin, bewies aber offensichtlich kein glückliches Händchen dabei.

Paget Brewster als Strauss und Holly Taylor als Claire stehen mit einem Polizisten im Gang einer Schule in The Witch Files.
Die Polizistin Strauss (Paget Brewster, l.) vermutet bald, dass irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht. © Tiberius Film

Ungewollte Trashigkeit durch billige Effekte

Ansonsten ist noch zu erwähnen, dass es kaum handgemachte Effekte gibt, sieht man von ein bisschen Make-Up ab, das für eine vorzeitige Alterung der Mädchen später im Film benutzt wurde. Die Idee dieser Nebenwirkung der Hexenkräfte ist an sich zwar interessant, wird aber viel zu zaghaft im Film umgesetzt. Von ein paar Pickeln, grauen Haaren und schlechten Zähnen abgesehen, sieht man da nichts. Bei den Zauberkräften an sich, kommen dann wirklich grottenschlechte Computeranimationen zum Einsatz. Allerdings ergibt sich aus diesen eine gewisse unfreiwillige Komik, wodurch The Witch Files immerhin für etwas Unterhaltung sorgt.

Holly Taylor schwebt als Claire in einem Zimmer durch die Luft in The Witch Files
Fliegen ist nur eine der Fähigkeiten, über die Claire (Holly Taylor) als Hexe verfügt. © Tiberius Film

Das abschließende Fazit zu The Witch Files

The Witch Files ist also ein Billigfilm von der Stange, der an seinem fantasielosen Drehbuch, untalentierten Darstellerinnen und der schlecht umgesetzten Found-Footage-Inszenierung krankt. Die misslungenen Computereffekte sind zumindest auf trashige Art und Weise unterhaltsam, ansonsten ist der Film viel zu langweilig, als dass davon irgendetwas hängen bleiben würde.

The Witch Files ist seit 26.03. als Stream und seit 02.04.2020 auf DVD und Blu-ray von Tiberius Film erhältlich.

Unsere Wertung:

 

 

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