Endlich ist es so weit! The Witcher Staffel 1 ist auf Netflix raus und die Herzen der Fans der Welt des Hexers dürften höher schlagen! Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen und die düstere Fantasy-Serie mit Hexer Geralt geradezu verschlungen. Unsere Eindrücke darüber erfahrt ihr im Folgenden!
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No data available.Darum geht’s in The Witcher Staffel 1
Geralt von Riva ist ein Hexer und verdient sich seinen Lebensunterhalt, indem er durch das Land streift und gegen Bezahlung Monster jagt und zur Strecke bringt. Als Kind wurde er, wie alle Hexer, von seinen Eltern getrennt und von anderen Hexern großgezogen und trainiert. Diese machten ihn durch Mutationen zu einem der Ihren und so erwarb Geralt übermenschliche Kräfte, die ihn zu dem idealen Jäger und einem überlegenen Kämpfer machen. Doch in der Welt ist der Hexer nichts weiter als ein Aussätziger, für den die Menschen aufgrund seines Rufes und seiner Kräfte nichts als Verachtung, Furcht und Missgunst üblich haben.
Auf seinem Streifzug durch das Land kreuzt sich das Schicksal des besagten Hexers mit dem der jungen Prinzessin Cirilla aus dem stolzen Königreich Cintra, welches von Nilfgaard überrannt zu werden droht. Er weigert sich jedoch, die Vorsehung zu akzeptieren, laut derer er Cirilla in seine Obhut nehmen und sie um jeden Preis beschützen soll. Schon bald gerät Ciri in besagte Gefahr, als das nilfgaardische Heer vor den Toren Cintras steht. Der Vorsehung zu entkommen, erscheint unmöglich.
Die Welt des Hexers – Die Dualität von Gut und Böse
“Übel ist Übel. Kleiner, größer, dazwischen – Es ist alles eins. Die Proportionen sind relativ und die Grenzen verwischt. Ich bin kein heiliger Einsiedler, ich habe im Leben nicht nur Gutes getan. Aber wenn ich zwischen dem einen und dem anderen Übel wählen soll, dann wähle ich lieber gar nicht.”
Die Welt des Hexers ist rau und düster. Vorurteile, Rassismus und Paranoia herrschen in ihr vor und die Grenzen zwischen dem, was gut und böse ist, verschwimmen immer weiter. Nicht nur setzen die Monster, die seit der Sphärenkonjunktion vor unzähligen Jahren in diese Welt geraten, den Bewohnern der Königreiche zu, auch das übermächtig erscheinende Königreich Nilfgaard verleibt sich im Süden des Kontinents immer mehr Gebiete ein. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die unersättliche Kriegsmaschinerie Nilfgaards den freien Norden erreicht. Die wahren Fädenzieher in diesem Spiel, die Zauberer und Hexen, sind einander uneins, nicht weniger machthungrig als Nilfgaard und untereinander zerstritten.
Was sind Hexer?
Die nur noch selten anzutreffenden Hexer gelten als Außenseiter, werden von der Bevölkerung verachtet und als mordlustige Mutanten diffamiert. Durch uralte Rituale, die nur drei von zehn Jungen überleben, werden ihre Sinne und Kampffertigkeiten auf übermenschliche Weise geschärft. Sie setzen sich nur zur Ruhe, wenn sie nachlassen und getötet werden und verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Töten von Monstern. Die wahren Monster scheinen jedoch nicht immer nur die gejagten Kreaturen, sondern vielmehr die Menschen selbst zu sein. Denn die Welt wird von einem großen Krieg erschüttert und Moral sucht man in diesen finsteren Zeiten vergebens.
Der Cast
Henry Cavill selbst ist laut eigener Aussage ein riesiger Fan der Spielereihe von The Witcher. Und anhand dessen holte er sich ein nicht unerhebliches Maß an Inspiration für seine Darstellung des Hexers. Doch auch optisch hält man sich hier eher an dem Erscheinungsbild des Hexers in den Spielen fest, als an dem in den Büchern. Geralt erscheint in der Serie weniger hager, viel muskelbepackter und vor allem attraktiver als er in den Romanvorlagen beschrieben wird. Superman-Darsteller Henry Cavill entpuppt sich dabei jedenfalls als absolut perfekte und erstklassige Wahl für den stoischen und wortkargen Hexer Geralt, verschwimmt geradezu mit seiner Figur und schafft es mit beflügelnder Leichtigkeit, die Serie auf seinen breiten Schultern zu tragen. Wenn er mürrisch herumstöhnt, zwischendurch Scheiße sagt und von Rittersporn oder dem Adel genervt mit den Augen rollt, ist das einfach nur ein Genuss.
Apropos Rittersporn: Joey Batey ist der geheime Star der Serie und sorgt als von sich sehr überzeugter Barde gemeinsam mit Cavill für viele lustige Momente und ihre Chemie und ihr Zusammenspiel sind einfach nur pures Gold. Freya Allan und vor allem Anya Chalotra legen als Ciri und Yennefer ebenfalls starke Performances hin. Wer anfangs noch die Sorge hatte, dass Anya Chalotra als Yennefer nicht kaltherzig und taff genug wirkt, der kann nun unbesorgt sein. Darüberhinaus nimmt sich die erste Staffel angemessen und erfreulich viel Zeit für die Einführung von ihrem Charakter und ihren Hintergründen. Ebenso sind auch die meisten der kleineren Rollen wirklich stark besetzt. Gerade Zauberer Stregobor, Hexe Tissaia und der nilfgaardische Soldat Cahir wissen dort herauszustechen.
Zwischen Romanvorlage und Spiel – The Witcher Staffel 1
“Stahl für Menschen. Silber für Monster. Und Gold für den Hexer.”
The Witcher geht einen guten Mittelweg. Optisch fühlt man sich als Fan der Videospiele und Bücher direkt zu Haus und auch das Monsterdesign ist sehr nah an der Romanvorlage. Wobei man hier auf hohem Niveau meckern könnte, denn gerade die Kreaturen wirken mitunter nicht allzu einzigartig und obendrein gibt es nur eher selten welche zu sehen. Grund mag wahrscheinlich das Budget gewesen sein. Zu Gute halten muss man der Serie aber, dass hier zumeist auf einen guten Mittelweg zwischen handgemachten Effekten und CGI gesetzt wird. Letzteres wirk zwar manchmal ein wenig zu vordergründig, ist aber noch absolut zu verschmerzen. The Witcher Staffel 1 spart darüber hinaus auch nicht an Freizügigkeit und Erotik, ist gleichzeitig aber zu keinem Zeitpunkt übertrieben voyeuristisch oder gar peinlich.
Erfreulich ist obendrein auch, dass die Serie an sich nicht nur ein absoluter Erfolgshit ist, sondern auch eine Vielzahl neuer Spieler und Leser für die Bücher und Videospiele begeistern konnte! In Deutschland wanderte die Serie direkt auf Platz eins der erfolgreichsten Serien auf Netflix, noch vor Stranger Things. Noch spannender ist aber auch der neue Erfolg der Spiele, denn die Spielerzahlen sind auf einem neuen Rekordhoch. Die Serie hat also viele Fans wieder dazu angefixt, in das Universum einzutauchen. Und genau das macht The Witcher Staffel 1. Sie weckt jede Menge Interesse und macht einfach nur verdammt hungrig auf mehr.
Schwierigkeiten für Einsteiger?
Einige der Geschichten wirken vielleicht ein wenig merkwürdig im Gesamtgefüge der Folgen. Viele dieser kleineren Storys, wie zum Beispiel die Jagd auf den Drachen, basieren auf den Kurzgeschichten von Sapkowski und sollen als Einstieg in die Welt des Hexers, ihrer Zusammenhänge, Vergangenheit und Mythologie dienen. Als Fan der Buchreihe ist es natürlich ein Fest, diese Geschichten so adäquat visualisiert zu sehen, doch als Neueinsteiger ergeben sich daraus eventuell einige Schwierigkeiten bei all diesem Strom aus Input und Zeitsprüngen. Die einzelnen, sich im Laufe der Staffel herauskristallisierenden Verbindungen zwischen den vielen Figuren sind allerdings durchaus interessant zu verfolgen, auf den ersten Blick nur etwas schwer zu durchblicken und gepaart mit den unglaublich vielen Nebenfiguren und Namen sowohl leicht überfordernd wie auch anfixend zugleich.
Ein wahrhaft in den Bann ziehendes Chaos aus Macht, Intrigen, Verwandtschaftsverhältnissen, Freundschaft und Feindschaft und noch vielem mehr. Doch das alles ist fürs Erste nur die Spitze des Eisberges. Kurz gesagt: The Witcher ist endlich mal wieder eine Serie, die ihren Zuschauern auch etwas zutraut, einem nicht alles vorkaut und die voraussetzt, dass man sich vermehrt mit der wundervollen und vielseitigen Materie auseinandersetzt.
Der Soundtrack
Eines sei vorab gesagt: Den Soundtrack der grandiosen und hochgelobten Spielereihe zu übertreffen, ist unmöglich und auch nur in die Nähe dessen zu kommen, eine riesige Herausforderung. Nichtsdestotrotz haben die Komponisten der Serie mit ihrem Score herausragende, keineswegs zu aufdringliche musikalische Untermalung geschaffen. Dieser bedient sich klanglich überwiegend bei Folk-Musik-Elementen und einem sehr mittelalterlichen Stil, was im Zusammenspiel wunderbar Hand in Hand geht und nicht nur eine hervorragende Stimmung zu erzeugen vermag, sondern auch in den besten Momenten der Atmosphäre der Spiele und Bücher durchaus nahe kommt. Aber es sind gerade die Lieder und Melodien von Geralts Begleiter, dem Barden Rittersporn, die The Witcher Staffel 1 zusätzlich auf ein komplett neues Level heben. Gerade die Ballade Toass a Coin to your Witcher am Ende von Episode zwei ist schlichtweg grandios, ebenso wie Her Sweet Kiss. Gerne mehr davon!
Mein Fazit zu The Witcher Staffel 1
Die Welt kann aufatmen, denn Netflix hat es tatsächlich geschafft, mit The Witcher sowohl Buchfanatiker als auch Fans der Videospiel-Reihe und völlige Neulinge in ihren Bann zu ziehen und für sich zu begeistern. Trotz einiger leicht unstimmigen Castingentscheidungen, der für Einsteiger vielleicht etwas komplizierten Erzählstruktur und den nicht immer zu hunderprozentig stimmigen Effekten überzeugt The Witcher Staffel 1 in den wichtigsten Belangen und verzaubert mit einer wunderbar düsteren Geschichte und einer ebenso wundervoll vielschichtigen wie interessanten Fantasy-Welt und Charakteren. Die Kulissen sind sehr gelungen, das eingefangene Feeling der Welt des Hexers ist einnehmend und die Kostümarbeit, ebenso wie das allgemeine Art-Design, äußerst wertig und stimmig. Henry Cavill spielt sich mit seiner Performance von dem Hexer Geralt von Riva nicht nur in ganz neue Sphären, sondern auch in viele Fanherzen. Er ist einfach die perfekte Wahl für den wortkargen, mürrischen Hexer. Auch der Rest des Casts überzeugt, die toll choreografierten Schwertkämpfe fetzen und die erste Staffel macht schlichtweg verdammt viel Lust auf mehr.
Unsere Wertung:
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© Netflix